Laub als wertvoller Rohstoff: Upcycling von bunten Blättern

Wer in diesen Tagen Gelegenheit zu einem Waldspaziergang hat, sollte sie unbedingt nutzen. Die herbstbunten Blätter verwandeln jeden Spaziergang in ein beglückendes Wandeln im Farbenrausch. Während das Laub im Wald einfach liegen bleiben darf, wird es in Gärten und Parks bald „entsorgt“. Doch halt! Zum Wegschmeißen ist altes Laub viel zu schade. In diesem Beitrag erfahrt ihr, warum Laub gerade für Gärtner besonders wertvoll sein kann.

Überall Laub - so sieht es in vielen Gärten aktuell aus. Ärgern solltet ihr euch darüber nicht, denn Laub ist ein wertvoller Rohstoff! Überall Laub – so sieht es in vielen Gärten aktuell aus. Ärgern solltet ihr euch darüber nicht, denn Laub ist ein wertvoller Rohstoff! (Foto: Gerald Brazell)

An Straßen und Wegen, im Park und im eigenen Garten sorgen die schönen Herbstblätter für weniger Freude. Sie stellen entweder eine Unfallgefahr dar oder nehmen dem Rasen Licht und Luft. Also wird im Herbst nach Kräften Laub gefegt, gepustet, gesaugt – und viel zu oft entsorgt. Denn Laub ist kein Abfall, sondern ein wertvoller Rohstoff.

Wenn die Blätter am Baum ihre Aufgabe erfüllt haben, fallen sie nicht ohne Grund zu Boden. Im Wald bildet das herabgefallene Laub zunächst einmal kleinen Tieren Schutz gegen Kälte und Nässe. Dann beginnen die kleinsten Lebewesen mit der Arbeit: Sie zersetzen die alten Blätter im Laufe der Zeit, sodass im nächsten Jahr frische, dunkle, duftende Erde den Waldboden bedeckt. Sie ist besonders nährstoffreich und sorgt dafür, dass viel neues Grün sprießt.

Blätter dürfen liegen bleiben

Den Winter über kann Laub auch im Garten unter Bäumen und auf Beeten liegen bleiben, da es Wurzeln und kleine Tiere einfach und effektiv vor Frost schützt. Rasenflächen müssen aber frei bleiben, sonst verfärben sie sich gelb. Wo Platz ist, sollte ein ganzer Laubhaufen bis zum nächsten Frühjahr stehen, appelliert der Naturschutzbund. Igel freuen sich über so ein Winterquartier, aber auch allerlei andere krabbelnde und fliegende Kleintiere, die im Garten nützlich sind, überwintern hier.

Igel freuen sich über liegengebliebenes Laub. Sie nutzen größere Laubhaufen als Winterquartier Igel freuen sich über liegengebliebenes Laub. Sie nutzen größere Laubhaufen als Winterquartier (Foto: Karen Roe)

Meistens bleibt sogar trotz eines Laubhaufens im Garten noch eine große Menge bunter Blätter übrig. Dafür bietet sich das Kompostieren geradezu an. Denn nichts anderes geschieht mit dem Herbstlaub im Wald, das sich im Laufe der Zeit in frische, dunkle, reichhaltige Walderde verwandelt. Um es der Natur gleichzutun, sind nur ein paar Dinge zu beachten.

Kompost ist Upcycling

Zunächst einmal: Kompost ist kein stinkender Haufen modriger Pflanzenreste, sondern eine natürliche Recyclinganlage. Man könnte sogar von Upcycling sprechen, denn für jeden Gärtner ist das Ergebnis besonders hochwertig. Die dunkle Komposterde ist bester Dünger ohne Chemie. Seit jeher wird sie daher das schwarze Gold des Gärtners genannt.

Komposterde ist eine gute Alternative zu gekaufter Erde Komposterde ist eine gute Alternative zu gekaufter Erde (Foto: Norman Ack)

Kompost ist auch eine gute Alternative zur gekauften Blumenerde. Denn darin ist meistens sehr viel Torf enthalten. Der aber gehört in die Moore und nicht in den Blumentopf, argumentiert zum Beispiel der BUND. Torf ist zwar ein natürlicher Rohstoff, als Bestandteil in Blumenerde wird er aber zum Wegwerfprodukt. Besser ist es, torffreie Blumenerde zu kaufen oder am besten einen eigenen Kompost anzulegen.

Komposterde stinkt nicht

Der Kompost muss nicht in die hinterste Gartenecke verbannt werden. Denn ordentlich durchmischt und gut abgedeckt (etwa mit einer Schicht Herbstlaub) entwickelt er keine modrigen Gerüche. Wer ganz sicher sein möchte, wählt am besten einen geschlossenen Komposter aus Kunststoff. Es gibt Modelle in verschiedenen Größen, Formen und Preisklassen (siehe dazu auch www.testberichte.de/komposter). Das Testsieger-Modell Neudorff DuoTherm gibt es preiswert zum Beispiel unter benz24.de. Das Prinzip ist immer das Gleiche: Das Material oben einfüllen (dabei auf eine gute Mischung achten), arbeiten lassen, und unten den fertigen Kompost entnehmen.

Noch nicht einmal ein Garten ist nötig. Das Kompostieren funktioniert auch auf kleinstem Raum, zum Beispiel auf dem Balkon. Eine wunderbare Bauanleitung für den Minikompost gibt es hier: Mini-Kompost selbst bauen.

Wichtig ist beim Kompostieren die Mischung. Trockene und feuchte, grobe und feine Bestandteile sollten sich schichtweise abwechseln. Große, feste Blätter müssen vielleicht zunächst zerkleinert werden. In den Kompost wandert im Prinzip alles, was sonst in der Biotonne landet. Ausgenommen ist Gekochtes, weil es Ratten anlocken und zur Vermehrung von Krankheitskeimen führen kann. Die Reste von Kaffee und Tee dürfen und sollten sogar unbedingt zum Kompost gegeben werden. Besonders über Kaffeesatz freuen sich meine Pflanzen jedenfalls sehr.

Quellen:

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Über Susanne Raven 116 Artikel
Susanne ist freie Autorin und als Feng Shui Enthusiastin seit 2007 Betreiberin von Everyday Feng Shui. Die gelernte Logopädin hat sich zum Ziel gesetzt, traditionelles Feng Shui im deutschsprachigen Raum populärer zu machen. Susanne erreicht ihr unter info@everyday-feng-shui.de

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