Planungs- und Einrichtungstipps für den Winter-Typ

Der Winter ist das erste Yin-Segment in der weiblichen Hälfte des gesamten Jahreszyklusses. Alle wild lebenden Tiere und Pflanzen müssen sich jetzt in Geduld üben, sie erstarren oder verstecken sich, verhalten sich möglichst ruhig und vertrauen auf die Weisheit des Universums.

Eine archetypische Form für den Winter ist der Rundbogen. Foto (C) Irmgard Brottrager
Eine archetypische Form für den Winter ist der Rundbogen. Foto (C) Irmgard Brottrager

Der Wintertyp hat einen konservativen Charakter, er möchte nichts verändern. Er setzt auf bleibende Werte. „Es gibt sie noch, die guten Dinge“ betitelt das Versandhaus „Manufactum“ seine Kataloge und Internet-Seiten. Damit ist alles ausgesagt. Hier findet man viele Design- und Möbel-Klassiker, die bis ins vorvorige Jahrhundert zurückreichen. Neuwertige und produktionsfrische Antiquitäten mit hohem Nostalgiefaktor. Die meisten Dinge sehen wirklich edel aus, sehr solide, sehr handwerklich, aber kein bisschen modern. Die Zeit scheint still zu stehen, weil diese Objekte auch keine Altersspuren aufweisen, sondern nagelneu zu haben sind.

Wintertypen lieben aber auch echte Antiquitäten, die wirklich Jahrhunderte auf dem Buckel haben. Falls sie sich für etwas Modernes entscheiden müssen, kommen nur Dinge in Frage, die einen erprobten und boden-ständigen Eindruck machen. Das Element Erde fordert Boden-Haftung und solide Ausführungen. Der Preis spielt keine so große Rolle, obwohl der Wintertyp auch sehr sparsam ist. Da er alles lange behält, kauft er nicht so oft was ein, für ihn ist alles eine Lebens-Investition, die möglichst noch von Generationen benutzt werden soll. Er hat ein sehr hohes Werte-Bewusstsein, nicht nur bei materiellen Dingen, sondern auch in seinen weltanschaulichen Ansichten. Für neuere philosophische Strömungen ist er nicht offen, diese lässt er an sich vorbeiziehen. Er gehört zu jener besonderen Spezies, die jede Neuerung standhaft verweigern, so lange es nur irgendwie geht. Handy, Internet, Bankkonto, EU-Währungen und ähnliche technische Errungenschaften hält er für unnötig bis gefährlich. Wenn Sie ihm etwas schenken möchten, dann am besten ein Album für Briefmarken oder Münzen. Davon kann er nie genug haben.

Als Bauplatz kommen nur die besten Standorte in Frage, die landschaftlich gut genährt werden. Der Wintertyp möchte seine Ruhe haben und sich versorgt fühlen. Die entsprechenden Farben bestehen aus Brauntönen, von Beige über Rotbraun bis Olivgrün. Trachten-Anzüge aus Loden mit Hirschhornknöpfen passen genau in dieses Schema. Zu den archetypischen Grundformen gehört alles, was rund und konvex ist, aber auch breite Sattel- und Walmdach-Formen, die wie ein beschützender Deckel auf dem Unterbau liegen. Die Mauern sollten möglichst dick und gründlich fundamentiert sein. Auch ein Keller ist wichtig, denn der Wintertyp hat viel Vergangenheitsbezug. Er fühlt sich am wohlsten mit traditionellen Baustoffen wie Natursteinen, Tonziegeln, Kalkputz und Schmiedeeisen. Von modernen Kunststoffen hält er genau gar nichts. Auch bei den Holzarten hat er klare Wertvorstellungen, schnellwüchsiges Weichholz kann seinen Qualitätsansprüchen nicht genügen. Ein schöner Ohrensessel, ein stattlicher offener Kamin, weitläufige Vorratsspeicher, eine große Diele und eine zweite Wirtschaftsküche gehören zur Grundausstattung. Die ideale Behausung wäre ein richtiges altes Schloss mit reichlich Raumreserven.

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Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

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