Was macht Räume optisch größer? Top 10 Tipps

Die meisten Menschen fühlen sich in großen Wohnräumen wohler als in einer beengten Umgebung. Daher gibt es verschiedene Feng Shui Methoden, wie ihr kleine Räume großzügiger und einladender wirken lassen könnt. Wir zeigen euch, wie einfach das geht.

Mit Farben, Formen, Spiegeln und Licht lässt sich viel Raum schaffen
Mit Farben, Formen, Spiegeln und Licht lässt sich viel Raum schaffen (Foto: CC BY 2.0 Laura D’Alessandro / Flickr)

1. Mit Spiegeln Größe schaffen

Platzieret Spiegel an strategischen Orten, um das Licht zu reflektieren und den Raum größer erscheinen zu lassen.

Ein großer Spiegel, geschickt in der Raummitte positioniert, reflektiert einerseits den Raum selbst und vergrößert somit scheinbar dessen Ausmaße. Andererseits spiegelt er außerdem Licht wider – sowohl Tageslicht als auch die künstliche Beleuchtung – und schafft auf diese Weise Helle und Weite im Raum. Wichtig dabei ist, dass der Spiegel so hängt, dass er nicht nur viel Licht auffangen und wiedergeben kann, sondern dass auch die vom Spiegelbild getroffene Fläche hell ist – dies erzielt den stärksten Effekt.

2. Weite durch weit geöffnete Türen

Ebenso wie Fenster, ermöglichen auch Türen den Zugang zu natürlichem Licht und erweitern den Blick auf die Umgebung, was dazu beiträgt, den Raum größer erscheinen zu lassen.

Jede kleine Wohnung bzw. die kleinen Räume profitieren davon, wenn die Türen entweder offen stehen oder ganz fehlen. In engen Räumen spart dies viel Platz, insbesondere dann, wenn das Türblatt in den Raum aufschlägt und dort nichts untergebracht werden kann. Außerdem verstärkt ein freier Blick in alle Räume den Eindruck von Weite und Helligkeit. Wer nicht ganz auf Türen verzichten mag, wählt eventuell eine Falttür oder eine Schwingtür, die zumindest im oberen Teil einen freien Blick gewährt. Eine weitere Alternative sind Glasscheiben, die in eine Tür eingesetzt werden.

Einige Tipps, um mit Türen Räume optisch zu vergrößern:

  • Verwenden Sie Glastüren oder Türen mit Fenstern, um das natürliche Licht in den Raum zu lassen
  • Verwenden Sie Schiebetüren oder Falttüren, um den Raum offen und einladend zu gestalten
  • Platzieren Sie Möbel nicht in der Nähe der Türen, um das natürliche Licht in den Raum zu lassen
  • Verwenden Sie Türen, um die Verbindung zwischen Innen- und Außenbereich herzustellen

Es ist auch wichtig zu beachten, dass die Art und Farbe der Tür, sowie die Art des Türgriffs, auch einen Einfluss darauf haben kann, wie groß oder klein ein Raum erscheint. Eine glänzende und große Tür kann zum Beispiel einen größeren Eindruck machen, als eine dunkle und kleine Tür.

3. Fenster lassen weit blicken und schaffen viel Licht

Fenster ermöglichen natürliches Licht in den Raum und erwecken den Eindruck von Weite und Tiefe. Ein Fenster kann auch den Blick auf die Umgebung erweitern, was dazu beiträgt, den Raum größer erscheinen zu lassen.

Viel Tageslicht und ein freier Blick nach draußen sind für ein großzügiges Raumgefühl essentiell
Viel Tageslicht und ein freier Blick nach draußen sind für ein großzügiges Raumgefühl essentiell (Foto: wolfgangfoto)

Fenster sollten in kleinen Räumen so frei wie möglich gehalten werden. Es bringt sehr viel Licht und einen weiten Blick, wenn auf Gardinen verzichtet wird oder lediglich Stores verwendet werden. Sind Vorhänge als abendlicher Sichtschutz notwendig, empfehlen sich helle Farben ohne aufdringliche Muster. Auch Möbel sollten so wenig wie möglich in den Fensterbereich ragen und große, üppige Pflanzen ebenfalls nicht aufgestellt werden.

  • Verwendet helle und transparente Vorhänge oder Jalousien, um das natürliche Licht in den Raum zu lassen und den Raum größer erscheinen zu lassen.
  • Wenn ihr die Wahl habt: Verwendet große Fenster, um den Blick nach draußen zu erweitern und den Raum zu vergrößern.
  • Platziert keine Möbel in der Nähe des Fensters, um das natürliche Licht in den Raum zu lassen und den Raum größer erscheinen zu lassen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Größe und die Anzahl der Fenster in einem Raum auch einen großen Einfluss auf das Gefühl von Größe haben, sowie die Anordnung und die Art der Fenster (z.B Schiebefenster, Fenster mit erhöhter Öffnungsfläche).

4. Lampen und Beleuchtung bewusst einsetzen

Ausreichende Beleuchtung und natürliches Licht können einen Raum größer erscheinen lassen. Vermeidet es, Räume zu dunkel zu halten.

Bei kleinen Räumen geht die Gleichung: „Große Lampen schaffen große Räume“ generell nicht auf, denn sie erschlagen den Raum optisch mit ihrer Wirkung und dominieren zu sehr. Helligkeit ist zwar nötig, aber es ist ratsam diese Helligkeit durch indirekte Beleuchtung sowie durch kleine und dafür effektivere Lampen zu erreichen. Als Strategien bieten sich in die Decke eingelassene LED-Leuchtmittel an oder auch Wandlampen und beleuchtete Möbel, zum Beispiel eine Glasvitrine. Ohnehin sind mehrere geschickt positionierte Lampen empfehlenswerter als eine zentrale Deckenleuchte, da sie unterschiedliche Helligkeitsbereiche schaffen – dies vergrößert den Raum optisch.

Ikea lässt grüßen: Unterschiedliche Helligkeitsbereiche geben dem Raum Mehrdimensionalität und vergrößern ihn optisch
Ikea lässt grüßen: Unterschiedliche Helligkeitsbereiche geben dem Raum Mehrdimensionalität und vergrößern ihn optisch (Foto: Kazuho Oku)

5. Den Raum mit Farben vergrößern

Helle und neutrale Farben an den Wänden und auf dem Boden können dazu beitragen, den Raum größer erscheinen zu lassen.

Die Farben der Wände und Decke spielen bei der subjektiv wahrgenommenen Raumgröße eine wichtige Rolle. Dabei muss jedoch nicht alles weiß sein – es geht auch anders und dies hängt zudem vom individuellen Farbgeschmack ab. Ein kleiner Raum profitiert durchaus von hellen Farben, die sanft abgestuft sind, oder von zwei weißen und zwei farbigen Wänden, wobei es ratsam ist dem Weiß eine kleine Portion der anderen Farbe beizumischen – das erzeugt Harmonie und Weite. Außerdem können die langen Wände eines Raumes hell, die kurzen hingegen dunkler gehalten werden. Ein bewährter Trick für kleine Räume mit niedrigen Decken ist es die Wandfarbe nicht ganz bis zur Decke aufzutragen, sondern einen hellen Streifen unterhalb der Decke in deren Farbe zu streichen: Dies hebt die Decke scheinbar an.

6. Fußboden und Wände: Kreative Kontraste schaffen Raum

Wählt einen hellen und neutralen Bodenbelag, um den Raum größer erscheinen zu lassen. Vermeidet es, Teppiche in kleinen Räumen zu verwenden, da sie den Raum kleiner erscheinen lassen können.

Strukturierte Wandpaneelen sorgen auf einfache Weise für optisch mehr Tiefe

Strukturierte Wandpaneelen sorgen auf einfache Weise für optisch mehr Tiefe (Foto: MyWallArt)

Während einige Menschen in kleinen Räumen eine eher einheitliche Einrichtung vorziehen, setzen andere auf lebhafte Kontraste, beispielsweise durch ein herausragendes Möbelstück oder eine Wand, die sich deutlich von den anderen abhebt, etwa durch eine Mustertapete, während die anderen Wände einfarbig bleiben. Bei Möbelstücken bietet sich zum Beispiel ein Sofa in einer leuchtenden Farbe an oder ein aufwändig gestalteter Schreibtisch. Solche Möbelstücke dominieren den Raum und lenken von seiner Enge ab. Der Fußboden sollte jedoch hell und neutral gehalten werden.

7. Leichtigkeit und klare Linien

Verwendet leichte und transparente Möbel, um den Raum offener erscheinen zu lassen. Vermeidet es, zu viele Möbelstücke in einen Raum zu stellen, das kann ihn beengt erscheinen lassen.

Klare Linien sorgen in einem kleinen Raum für Übersichtlichkeit und Weite. Weniger ist dabei oftmals mehr: So wirken wenige größere Bilder viel großzügiger als eine Ansammlung kleiner Bilder, die eine Wand schnell übervoll erscheinen lassen. Bei den Möbeln sind klare Linien ebenso wichtig – und auch hier sollte ein Zuviel vermieden werden. Wenige große Möbel in einem klaren, sachlichen Design erzeugen mehr optische Weite als viele kleine Stücke, an denen das Auge ständig hängenbleibt und keinen Ruhepunkt findet.

8. Tapeten schaffen Weite und Kontraste

Indem man die Wände mit optisch ansprechenden Mustern oder Farben schmückt, kann man den Raum größer erscheinen lassen.

Barbara Becker und ihre Tapeten-Kollektion zeigen, was möglich ist, um Räume optisch zu strecken
Barbara Becker und ihre Tapeten-Kollektion zeigen, was möglich ist, um Räume optisch zu strecken (Foto: tapetenpics / Flickr)

Mit Tapeten lassen sich auf einfache Weise viele gewünschte Effekte schaffen. Die alte Weisheit, dass Tapeten mit kleinen, zierlichen Mustern sich gut für kleine Räume eignen, ist wahr, so dass dezente Designs wie Punkte, Blümchen oder Ähnliches sich gut für solche Räume eignen. Große Muster hingegen können erdrückend wirken. Eine weitere gute Methode sind senkrechte Streifen bzw. Muster, die den Raum optisch erhöhen, oder auch eine geteilte Wand: unten mittelhelle und oben hellere Streifen heben den Raum ebenfalls an. Auch die Möbelstücke sollten zur Wandgestaltung passen und beide Dinge in Farben und Design aufeinander abgestimmt sein – das ergibt einen harmonischen, weiten Eindruck.

Einige Tipps, um Tapeten zu nutzen, um Räume optisch zu vergrößern:

  • Verwendet vertikale Streifen oder Muster, um die Wände höher erscheinen zu lassen.
  • Verwendet helle und neutrale Farben.
  • Verwendet Tapeten mit großen Mustern.
  • Verwendet Tapeten mit horizontalen Streifen, um den Raum breiter erscheinen zu lassen.
  • Verwendet Tapeten mit Texturen, um die Wände interessanter.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es auf die Größe und die Form des Raumes ankommt, welche Art von Tapete am besten geeignet ist. Ein großer Raum kann mit einer größeren und kräftigeren Tapete gut aussehen, während ein kleiner Raum besser mit einer kleineren und subtileren Tapete aussehen würde.

9. Ein zweigeteilter Raum

Verwenden Sie Raumteiler oder Regale, um den Raum in Bereiche zu unterteilen, anstatt ihn geschlossen erscheinen zu lassen.

Es klingt zunächst widersprüchlich: Eine zweite Ebene kann auch in kleinen Räumen Größe schaffen. Sie muss hell gestaltet sein und darf kein Licht wegnehmen – dann schlägt diese zusätzliche Ebene zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie täuscht viel Platz vor und schafft ihn auch, zum Beispiel durch eine Ruhe- und Entspannungszone. Auch Erker profitieren von solch einer zweiten Ebene und enge Räume werden optisch gestreckt.

10. Zu viel Stilmix vermeiden

In kleinen Räume empfiehlt es sich bei einem einzigen Stil zu bleiben und nicht mehrere miteinander zu kombinieren – das erdrückt den Raum, da das Auge zu viele Eindrücke aufnehmen muss. Ist der Raum konsequent in einem Stil gehalten, darf es durchaus etwas Verspieltes sein, beispielsweise historische Möbelstücke und eine klassisch gemusterte Tapete. Sind jedoch Lieblingsmöbel dabei, die nicht zum Rest des Raumes passen, bietet sich ein Neuanstrich bzw. ein Neubeziehen der Möbel in ein und demselben Design an. Hierdurch können auch mehrere hochgeschätzte Erbstücke einander angeglichen werden.

Inspiration gefällig? Kleine Wohnung ganz groß!

Mehr dazu unter: Einrichtungstipps für kleine Räume.

Fazit:

Diese zehn Methoden machen deutlich: Aus kleinen Räume lassen sich mit etwas Geschick und Strategie durchaus zu großzügig wirkenden Wohn-Räumen gestalten. Es kommt vor allem darauf an bewusst zu planen und konsequent einer klaren Linie zu folgen – dann sind wirklich nur einige Tricks nötig, damit aus Enge Weite wird und sich jeder in diesen vier Wänden wohl fühlt.

Quellenangabe:

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Über Long Wang 326 Artikel
Meister Long Wang ist seit 2007 Teil des Everyday Feng Shui Redaktionsteams und bereichert seither als Experte für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) mit seiner fernöstlichen Perspektive auf die Welt unsere Plattform. Zu erreichen ist er unter l.wang@everyday-feng-shui.de

2 Kommentare

  1. Hallo,
    finde den Artikel sehr informativ geschrieben, habe schon etliche Decken gestrichen und ertappe mich immer wieder bei Anfängerfehlern. Einen Fehler, der mir ständig beim Decken streichen unterläuft ist, dass der Farbroller beim hastigen eintauchen zu wenig farbe aufnimmt und ich mehrmals hintereinander eintauchen muss. Auch das zu langsame Streichen der Wände kann problematisch werden, da sichtbare Streifen entstehen können.

    Toi Toi Toi

    Gruß Franzi

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