Zumba – Fröhlicher Tanzsport mit Verletzungsgefahr

Was der Aerobic-Trainer Alberto Perez vor rund 15 Jahren in Kolumbien erfand, ist heute weltweit ein Trendsport. Zumba-Kurse gehören zum Standardangebot in Fitnessstudios, Zumba-Partys locken Hunderte zum fröhlichen Ganzkörpertraining. Selbst Volkshochschulen haben Zumba im Programm. Nun kommen Zweifel an der gesundheitsfördernden Wirkung auf.

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Fitness zu Latino-Klängen

Zumba kombiniert Aerobic-Übungen mit lateinamerikanischen Rhythmen und verschiedenen Tanzschritten. Wer Zumba tanzt, lässt in der Gruppe gut gelaunt die Hüften kreisen, reckt die Arme, reißt das Knie nach oben – der ganze Körper ist bei diesem Training in Bewegung. In einer Kursstunde werden auf diese Weise reichlich Kalorien verbrannt. Zumba fördert demnach nicht nur die Fitness, sondern dient vor allen Dingen auch als Mittel zur effektiven Gewichtsreduktion. Spezielle Zumba-Kurse sind komplett auf die Figurformung ausgerichtet. Damit erreicht der Trendsport gesundheitsbewusste Tanzfreunde genauso wie Menschen jeder Altersgruppe, die überflüssige Pfunde loswerden möchten.

Verletzungsrisiko für Ungeübte

Zumba-Feizeit-Tänzer beim Training
Zumba-Feizeit-Tänzer beim Training
(Foto: oanokecollege)

Sportwissenschaftler sehen allerdings auch die andere Seite der Medaille. Denn das Verletzungsrisiko ist bei dem schnellen Spaßsport nicht unerheblich. Die reißenden und rotierenden Bewegungen sowie die Sprünge sind besonders für Menschen gefährlich, die ansonsten kaum Sport treiben. Ihre Muskeln sind nicht auf diese ungewöhnliche Belastung vorbereitet. Zumba zieht aber offenbar ausgerechnet Frauen an, die eher untrainiert sind.

In zwei Tagen zum Trainer

Ein Zumba-Kursleiter kann im Zweifel wenig dazu beitragen, das Verletzungsrisiko der Teilnehmer zu verringern. Denn die “Ausbildung” zum Trainer dauert nur zwei Tage. Jeder kann sich für solch einen Workshop anmelden. Es gibt keinerlei Voraussetzungen. Zertifizierungen oder Lizenzen, die im Zusammenhang mit der Fitness-Anleitung stehen, werden nicht gefordert. Allerdings kassiert die US-amerikanische Firma Zumba Fitness Inc. 260 bis 300 Euro für die Teilnahme am Workshop. Für ein Jahr gilt dann die Lizenz als “Zumba-Instructor”.

Weltweite Vermarktung

Seit der Firmengründung im Jahr 2001 hat sich Zumba Fitness mit Hauptsitz in Florida zu einem weltweit aktiven Konzern entwickelt. Laut Unternehmens-Homepage wird Zumba in Kursen an 14000 Standorten in 185 Ländern von 14 Millionen Menschen praktiziert. Zumba ist laut Eigendarstellung eine “globale Lifestyle-Marke”.

Trend zur Billig-Fitness

Massen-Zumba in einer großen Sporthalle
Massen-Zumba in einer großen Sporthalle (Foto: Simon Schoeters)

Schlecht ausgebildete Trainer scheinen ein genereller Trend in der Fitnessbranche zu sein, die immer mehr Billigangebote im Programm hat. So gibt es inzwischen Fitnessstudios, die ganz ohne Trainer auskommen. Anleitungen zu den Übungen gibt es dort nur noch von der Videoleinwand. Falsche oder ungesunde Bewegungen finden demnach keine Korrektur.

Krankenkassenmodell auf dem Prüfstand

Zum echten Problem könnte diese Entwicklung für die Krankenkassen werden. Sie fördern die sportliche Aktivität ihrer Mitglieder in Fitnessstudios über Prämien oder andere Modelle. Sinn der Übung ist die Prävention verschiedener Krankheiten. Gibt es allerdings immer mehr Verletzungen und Gesundheitsschäden durch das Training im Billig-Studio, wie es Sportmediziner beklagen, wird das Krankenkassenmodell ad absurdum geführt.

Quellen:

www.welt.de – Viele Deutsche machen sich im Fitnessstudio kaputt
www.zumba.com – Zumba, Fitness, Party

Über Susanne Raven 559 Artikel
Susanne ist freie Autorin und als Feng Shui Enthusiastin seit 2007 Betreiberin von Everyday Feng Shui. Die gelernte Logopädin hat sich zum Ziel gesetzt, traditionelles Feng Shui im deutschsprachigen Raum populärer zu machen. Hier gibt es weitere Infos zur Autorin.

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