Bequeme Alternativen zum Umgraben im Garten

Umgraben ist nicht nur körperlich anstrengend, sondern es ist auch gar nicht gut für das Bodenleben. Zum Glück gibt es ein paar einfache Alternativen, die sich vor allem unter Permakultur-Freunden herumsprechen.

Foto: Jennifer Feuchter / flickr CC BY 2.0
Foto: Jennifer Feuchter / flickr CC BY 2.0

1) Kartonagen auf Unkraut

Bei dieser Methode muss man zwar ein Jahr lang auf Gartenfrüchte verzichten, aber sie funktioniert auch auf dicht bewachsenen Wiesenböden. Man legt im Vorfrühling – noch bevor das Gras zu sprießen beginnt – unbedruckte Kartonplatten auf den Bewuchs und beschwert sie mit Steinen. Je größer die Kartonstücke sind, umso weniger Fugen entstehen. Bei den Fugen ist darauf zu achten, dass sie ausreichend überlappt werden, damit kein Licht nach unten gelangt. Falls die Platten zu dünn sind und sich im Laufe des Sommers aufweichen, legt man eine weitere Schicht darüber. Die vorhandenen Pflanzen bekommen nun kein Licht mehr und sterben komplett ab. Durch den Sterbeprozess werden viele Bodenlebewesen aktiviert, die die Pflanzen zerlegen und einen lockere Schicht hinterlassen, die man im darauffolgenden Jahr direkt bepflanzen kann. Einziger Nachteil bei dieser sehr kräftesparenden Methode ist, dass die Pappendeckel nicht dekorativ aussehen. Wer die Optik verbessern möchte, kann die Fläche zusätzlich mulchen mit Laub, Heu oder Stroh. Der Karton sollte natürlich ungebleicht und frei von Klebstoffbändern sein.

2) Karton auf Unkraut plus Humus

Diese Methode funktioniert ähnlich wie die oben genannte, aber hier muss man mit der Neubepflanzung nicht warten. Man deckt zuerst alles mit Kartonagen ab und gibt dann eine mindestens 10 Zentimeter dicke Humus-Schicht darauf. Das Unkraut kann nicht nach oben gelangen, denn es bekommt kein Licht und wird durch die Kartonschicht unterdrückt. Der Karton löst sich irgendwann rückstandslos auf. Allerdings hat auch diese Methode einen Nachteil: Man braucht ziemlich viel frischen Humus. Kein Problem, wenn man eine eigene Kompostierung betreibt, aber eine teure Angelegenheit, wenn man den Humus zukaufen muss.

3) Anbau auf Kompost

Wer sich bereits mit dem Thema Kompostierung auseinandergesetzt hat, weiß, dass man mehrere Komposthaufen haben sollte, die mindestens einmal im Jahr umgesetzt werden. Bei der Umsetzung gelangen die unten liegenden Teile, die bereits stärker zersetzt sind, nach oben. Frühestens nach 2 Jahren ist die Zersetzung so weit fortgeschritten, dass man bereits Kürbispflanzen anbauen kann. Zu den Kürbisarten gehören nicht nur Kürbisse, sondern auch Gurken und Melonen. Es macht nichts, wenn der Kompost noch ein wenig grob ist. Diese Methode ist sehr energiesparend und außerdem sehen die üppigen Kürbisblätter sehr dekorativ aus.

4) Hügelbeete

Hügelbeete funktionieren ähnlich wie Komposthäufen und Hochbeete: Unten befindet sich eher grobes Material und oben feiner Humus. Was liegt daher näher, als abgeerntete Kompostbeete in Hügelbeete zu verwandeln? Ab dem dritten Jahr ist der Kompost fein genug, um mit verschiedenen Gemüsearten bepflanzt werden zu können. Zum Weiterlesen: Hügelbeet anlegen: Mit diesen Tipps gelingt`s.

5) Auflockern statt Umgraben

Bei dieser Methode werden „Beikräuter“ nicht umgegraben, sondern mit einer Harke gelockert und herausgezogen. Das funktioniert vor allem bei sandigen Böden sehr gut. Die Erde wird hierbei nur aufgelockert, aber nicht umgeworfen. Das ist zwar ein bisschen Arbeit, aber mit einem geeigneten Werkzeug immer noch leichter als alles spatentief umzuwerfen.

6) Mulchen

Damit Unkraut keine Chance hat, sollte man von Anfang an darauf achten, dass alle Bodenflächen, auf denen nichts wachsen soll, abgedeckt sind. Zu diesem Zweck kann man kleine Kartonkrausen verwenden um die Jungpflanzen herum und den Rest mit einem anderen Material mulchen. Ideal ist eine Mischung aus Laub, Heu und Stroh. Die Mulchschicht zersetzt sich im Laufe der Monate und wird nach dem Abernten neu aufgetragen. Hier könnt ihr sehen, wie man ein Mulchbeet anlegt: Wie baue ich ein Mulchbeet auf?

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Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

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