Die vertikale Stadt: In Shenzhen (China) werden mit Feng Shui neue Lebensräume für das 21. Jahrhundert geschaffen

Entwicklung der WeltbevölkerungDie Weltbevölkerung wächst. Etwa 6.8 Mrd. Menschen leben bereits auf der Erde. Prognosen gehen davon aus, dass es bis zum Jahr 2050 sogar über 9 Mrd. sein werden. Mit 1.33 Mrd. Menschen ist China derzeit das bevölkerungsreichste Land der Erde. In seinen Metropolregionen kämpft es zunehmend mit Problemen der Überbevölkerung und auch die Zersiedlung im ländlichen Raum nimmt immer dramatischere Ausmaße an. Kaum verwunderlich also, dass gerade das Reich der Mitte verstärkt nach innovativen städtebaulichen Ideen sucht.

Im Auftrag der Stadt Shenzhen hat die Architektengruppe Julien De Smedt Architects (JDS) aus Kopenhagen (Dänemark) nun ein einzigartiges Wohnkonzept für die chinesische Millionenmetropole entworfen, das neuen Lebensraum für tausende Menschen schaffen soll und doch nur wenig urbanen Raum beansprucht. Nicht unwesentliche Nebenbedingung bei der Konzeption war: Die gesamte Architektur sollte strengen Feng Shui Kriterien genügen.

The vertical City - Die vertikale Stadt (1)Herausgekommen ist dabei „The vertical City“ (die vertikale Stadt), ein turmähnlicher gigantischer Komplex mit einer Nutzfläche von 5 Mio. Quadratmetern. Das Bauwerk soll eindrucksvoll demonstrieren, dass monumentale Größe, Tragfähigkeit in der Konstruktion und Anpassung an die Umgebung einander nicht ausschließen müssen. Der Entwurf entstand in Anlehnung an ein für Chinesen wichtiges symbolisches Element: KEN – der Berg.

The vertical City - Die vertikale Stadt (2)Die Schwierigkeit bei der Konzeption der vertikalen Stadt bestand für die Architekten darin, dass sie nicht nur einfach einen Wohnturm wie einen Bürokomplex entwerfen konnten, denn hier wäre die einzige Verbindung zwischen sich wiederholenden Ebenen (und somit auch die einzige Möglichkeit anderen Menschen zu begegnen) der Fahrstuhl gewesen. Ein Gebäudekomplex, in dem Leben wie in einer richtigen Stadt möglich sein soll, benötigt vor allem eines: viel Raum für soziale Interaktion.

The vertical City - Die vertikale Stadt (3)Im Team haben wir auch schon darüber diskutiert: Auch wenn wir vielleicht nicht unbedingt in solch einem Komplex wohnen wollen würden (Feng Shui hin oder her), beeindruckt hat uns der Entwurf auf jeden Fall. Was denkt ihr darüber? Könnt Ihr Euch vorstellen, dass Ihr Euch einmal in einem Gebilde wie The vertical City zu Hause fühlt?

Viele Grüße
Euer Everyday Feng Shui Team

Beitrag teilen:
Über Astrid Albrecht-Sierleja 152 Artikel
Astrid Albrecht-Sierleja verfügt als langjährige Malerin und Lackiererin über ausgesprochen praxisorientiertes Wissen und kennt als Produkt-Designerin die Vielfalt gestalterischer Möglichkeiten im Wohn- und Arbeitsbereich. Astrid erreicht ihr unter a.albrecht@everyday-feng-shui.de

4 Kommentare

  1. Das müsste dann sicher ein sehr hohes Gebäude sein. Je 100 Meter sinkt die Temperatur um ca. 1° Celsius, habe ich mal irgendwo gelesen. Das wäre aber ne echte Attraktion. Man stelle sich mal vor: Schanzenspringen auf einem chinesichen Wolkenkratzer.

    Das höchste Gebäude der Welt ist derzeit der Dubai Tower mit einer Höhe von über 800 Metern. Das wären dann also schon 8° Temperaturunterschied vom Boden zur Spitze. Das ist ne Menge.

  2. Wenn ich mir die gängigen Büromieten so ansehe, werden die oberen Wohnungen die teuren sein – nicht die unteren. Ob sie sich verkaufen/vermieten lassen ist dann wieder ein anderes Thema.

    Wenn man das Gebäude hoch genug baut, kann man sogar in Südchina das ganze Jahr über Skifahren – da sehen die Leute in Dubai dann alt aus mit ihren schnöden Skihallen :)

    Gerhard Zirkel

  3. Dem kann ich auf jeden Fall zustimmen. Allein schon die klimatischen Bedingungen werden sich vermutlich von Ebene zu Ebene stark verändern. Sicher wird es so sein, dass sich die billigsten Quartiere ganz oben befinden. Nicht nur weil dort die Witterungseinflüsse am heftigsten sind, sondern auch, weil es im Evakuierungsfall am längsten dauert, bis man raus kommt.

    Beängstigend ist irgendwie, dass man sich bei solch hohen Gebäuden immer irgendwie auch an den 11. September erinnert fühlt. Dauerhaft wohnen würde ich also in solch einem Gebilde nicht unbedingt… Man könnte das aber eventuell mal für den Winterurlaub ausprobieren. Skifahren ganz oben, wo es am kältesten ist :)

    Viele Grüße
    Long Wang

  4. Spannend fände ich es schon, einmal in so einem Ding zu leben. Gerade weil sich die Auswirkungen der Umgebung drastisch ändern je weiter man sich vom Boden entfernt.

    Solche Gebäude erfordern Feng Shui technisch eine völlig andere Sichtweise als man das von niedrigeren Bauten gewohnt ist. Zudem handelt es sich nicht, wie bei Hochhäusern sonst üblich, um Büros sondern um Wohnraum.

    Ein weiteres Problem wird es werden die Ghettobildung zu vermeiden – so viele Menschen auf so engem Raum kann auch ordentlich schief gehen.

    Gerhard Zirkel

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*