Warum „Teile und Herrsche“ ein lebensfeindliches Prinzip ist

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte, lautet ein Sprichwort. Das Teile-und-Herrsche-Prinzip hat viele Gesichter. Es ist die Ursache für unschätzbare Leiden und Schäden auf diesem Planeten.

SFriedliche Schafherde, Foto (C) Tobias Nordhausen / flickr CC BY 2.0
Friedliche Schafherde, Foto (C) Tobias Nordhausen / flickr CC BY 2.0

In der Politik ist „Divide et Impera“ eine bewährte Taktik, um Macht zu gewinnen, indem man Verbündete von einander trennt oder vermeintliche Feinde gegeneinander aufhetzt. Häufig werden dabei Provokationen unter falscher Flagge gesetzt oder Gerüchte gestreut, um die Partner zu entzweien und gegeneinander aufzubringen. Auf diese Weise werden Feindschaften zwischen friedlichen Gruppenmitgliedern initiiert, um die Gruppen insgesamt zu schwächen, zu spalten oder gänzlich zu zersplittern. Der Außenstehende, der den Keil zwischen die Parteien treibt, muss sich nicht weiter einmischen oder eine direkte Auseinandersetzung riskieren, sondern profitiert einfach durch die Schwächung oder Zerstörung des unerwünschten Bundes.

„Zivile“ Formen der Entzweiung und Trennung

Nachfolgend einige Formen von „Teile und Herrsche“, die jeder kennt und wahrscheinlich selbst erlebt hat. Einige Arten sind derart alltäglich, dass wir sie kaum noch bemerken. Es beginnt eigentlich schon in der Schule, indem man die Schüler durch Schulnoten auseinanderdividiert. Der Versuch, Menschen, die von Natur aus völlig verschieden sind, in Schubladen zu pressen, dient dazu, sie leichter zu kontrollieren und zu beherrschen. Denn wo kämen wir da hin, wenn jeder das lerne könnte, was ihn wirklich interessiert? Vollkommen freie Menschen, die sich zwanglos gruppieren, sind nicht regierbar.

  • Ausgrenzung von Angehörigen und sonstigen rechtmäßigen Gruppenmitgliedern
  • Verbote und Einschränkungen der persönlichen Freiheit
  • Konkurrenzdenken
  • Missgunst und Verwünschungen
  • Ausschließliche Bindungen wie Ehe und Religionszugehörigkeit
  • Üble Nachrede
  • Willkürliche Klassifizierungen mit der Folge, dass alle jene durchfallen, die die Kriterien nicht erfüllen können.
  • Ablenkungen und Streuen von Gerüchten
 Geteilte Ziegenherde, Foto (C) Jeena Paradies / flickr CC BY 2.0
Geteilte Ziegenherde, Foto (C) Jeena Paradies / flickr CC BY 2.0

Zerstörtes Vertrauen durch üble Nachrede

Wenn man zwei Menschen auseinanderbringen möchte, die sich allzu gut verstehen und daher relativ mächtig sind, muss man nur lange genug schlecht über sie reden und allerlei Böswilligkeiten unterstellen. Warum könnte jemand wollen, dass ein Paar oder Team die Vertrauensbasis verliert? Der Außenstehende bekommt auf diese Weise seinen Fuß in eine Tür, die sonst undurchdringlich gewesen wäre. Er kann nun mitmischen und seine eigene Position stärken, falls seine Absichten nicht rechtzeitig durchschaut werden. Nicht selten wird diese Taktik von Schwiegermüttern angewendet, die es nicht gerne sehen, dass nun die Partner die engsten Vertrauten ihrer Kinder sind, während sie selber an Bedeutung verlieren.

Ablenkungen mit Brot und Spielen

Eine sehr gewährte Form von verdeckter Kriegsführung ist, die Menschen, die man unterdrücken möchte, pausenlos zu beschäftigen und mit irrelevanten Informationen zu berieseln. Den manipulierten Opfern bleibt keine Zeit für klare Gedanken und keine Energie, um aus den Hamsterrädern auszusteigen. Schon so mancher Kleinbetrieb musste das Handtuch werfen, weil die bürokratischen Vorschriften nicht mehr zu bewältigen waren. Wer davon profitiert, wenn immer mehr Geschäfte und Dienstleister zusperren müssen, sind natürlich die Großbetriebe und Konzerne.

Ausschließen von Gruppenmitgliedern durch Erpressung

Man kennt diese Unliebesspiele vor allem bei Familienmitglieder und Geschiedenen: „Wenn die oder der eingeladen wird, dann musst du auf mich verzichten.“ Auf diese Weise wird der Gastgeber genötigt, einen Gast auszuladen, der eigentlich dazugehört und gerne gesehen wäre. Falls die Erpressung gelingt, ist der Erpresste erst recht in der Bredouille, weil der Erpresser weitere Forderungen stellen kann, um den ungeliebten Angehörigen auszubooten.

Unterwerfung und Gruppenzwang

„Willst du nicht mein Bruder sein, so schlage ich dir den Schädel ein“, lautet hier die Devise. Da jede Gruppe eine gewisse Anpassung erfordert, sollte man es sich gut überlegen, wie stark man sich an Gruppen binden möchte.

Energetische Konsequenzen für Unfriedensstifter

Wer andere ausgrenzt oder entzweit, mag vielleicht Macht gewinnen und Entwicklungen blockieren, aber er grenzt sich vor allem selber aus, indem er sich vom natürlichen Fluss des Lebens abschneidet. Macht ist immer nur dann notwendig, wenn keine Liebe vorhanden ist und die natürlichen Berechtigungen fehlen. Mit dem Teile-und-Herrsche-Prinzip lässt sich kein Funken an echter Zuneigung gewinnen. Jeder Versuch, andere Menschen von einer natürlichen Entwicklung fernzuhalten, ist zum Scheitern verurteilt – auch wenn er vordergründig erfolgreich verläuft. Es dauert nur alles ein bisschen länger, aber Zeit spielt keine große Rolle im Universum. Es gibt keine Trennungen im Kosmos, sondern alles, was übereinstimmt, bleibt fest verbunden.

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Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

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