WLAN Strahlung wirkt sich stark negativ auf die Entwicklung von Mehlwürmern aus: Sie zeigen körperliche Unruhe, aggressiveres Verhalten und eine um 18% höhere Sterblichkeit als Mehlwürmer einer unbestrahlten Kontrollgruppe.
Zu dieser Erkenntnis kam die Schülerin Caroline Schick in einem Experiment, mit dem sie den „Jugend forscht“ Regionalwettbewerb gewann.
Im Gespräch mit Dr. Marco Danscheid berichtet sie über den Versuchsaufbau, die Durchführung und die Ergebnisse ihrer Untersuchung – ein äußerst interessanter Beitrag zum Thema Elektrosmog, dessen Ergebnisse jeder selbst zu Hause nachprüfen kann.
Baubiologe Dirk Herberg unterstützte Schülerstudie
Dirk Herberg und Caroline Schick haben sich zufällig kennengelernt. Der Baubiologe Herberg, ursprünglich aus Wesel in Nordrhein-Westfalen, war im Rahmen baubiologischer Untersuchungen im Haus der Eltern von Caroline Schick. Durch Verwendung zahlreicher hochwertiger Messgeräte, kam Caroline die Idee, mittels elektromagnetischer Bestrahlung Insekten und etwaige Auswirkungen der Bestrahlungen untersuchen zu können.
Caroline, damals noch Schülerin der Oberstufe, absolvierte einen Leistungskurs in Biologie und begann ihr Forschungsvorhaben in ihrer Facharbeit zu verwerten. Als Forschungsobjekt wählte sie Mehlkäfer, die umgangssprachlich auch als Mehlwürmer bekannt sind. Mehlkäfer benötigen nur einen geringen Pflegeaufwand. Sie durchlaufen eine interessanten Metamorphose, sodass – auf Grund jener Eigenschaften – hohe Chancen bestanden, etwaige Änderungen in ihrer Entwicklung aufzeigen zu können.
Wie schädlich ist WLAN?
WLAN – Wireless-Lan – basiert auf Datenübertragungssystemen per Funk, das vorwiegend in Privatwohnungen zum Einsatz kommt, um sich den „Kabelsalat zu ersparen. Die Trägerfrequenz von WLAN liegt zwischen 2.450 MHz und 5.500 MHz und wird in sogenannte Zeitschlitze (Pulse) zerteilt. Ein Prozess, der auch mit einer Taschenlampe verglichen werden kann, welche an- und sodann wieder ausgeschalten wird. Die Pulsfrequenz von WLAN liegt bei 10 Hz; bei dieser Signalform kann man davon ausgehen, gesundheitliche Auswirkungen zu bemerken.
Caroline versuchte im Rahmen des Projekts Antworten auf die Frage zu bekommen, ob WLAN-Strahlung tatsächlich einen Einfluss auf die Entwicklung der Mehlkäfer hätte. Dabei wurden Hypothesen angestellt. Die WLAN-Strahlung könnte nachhaltige Entwicklungsveränderungen herbeiführen, wobei die Schwerpunkte vorwiegend auf die Dauer des Entwicklungszyklus, der Gewichtszunahme sowie der Anzahl der überlebenden Mehlkäfer gesetzt wurden.
Der Beginn des Versuchs
Die Versuchsräume wurden im Keller eingerichtet und – hinsichtlich Beleuchtung, Temperatur und Nahrungsangebot – zu gleichen Teilen aufgebaut. Dirk Herberg war für die Messung der außen einfallenden Hochfrequenzstrahlung verantwortlich; jene betrug in beiden Abteilen gerade ein Mikrowatt je Quadratmeter. Raum 1 wurde mit hochfrequenter Belastung in Beschuss genommen. Bei einer Frequenz von 2.434 MHz war eine Belastung von 3.600 Mikrowatt je Quadratmeter messbar. Der zweite Raum wurde mittels Router belastet; gerade 12 Mikrowatt je Quadratmeter wurden im Rahmen der Überprüfung gemessen. Der Versuch, 100 Larven in beide Kellerräume zu beobachten, dauerte 42 Tage. In dieser Zeit entwickelten sich die Mehlkäfer von den Eiern zur Puppe und sodann zum fertigen Käfer.
Der direkte Vergleich
Der unbestrahlte Raum: Von 100 Larven konnten sich 86 zu Puppen entwickeln; weitere 74 wurden Käfer. Das Verhalten der Tiere war relativ ruhig; kein Käfer starb im Rahmen der Versuchsreihe.
Der bestrahlte Raum: Von 100 Larven haben sich 75 in weiterer Folge zu Puppen entwickelt; 54 haben sich zu Käfern weiterentwickelt. Die Tiere waren unruhiger und ständig in Bewegung. Dokumentiert wurden Missbildungen; so wurden bei vielen Tieren kaputte Flügen festgestellt, die entweder auseinander gebogen, abgerissen oder gar nur halb ausgebildet waren. Am Ende starben – von 54 Käfern – 22.
Das Ergebnis
Fakt ist, dass die Hypothese, WLAN-Strahlung würde sich nachteilig auf die Mehlkäfer-Entwicklung auswirken, bestätigt wurde. Der überwiegende Teil der bestrahlten Tiere war beschädigt; über 40 Prozent starben. Damit am Ende tatsächlich aussagekräftige Ergebnisse zustande kommen, müsste die derartige Versuchsreihe mehrmals wiederholt werden. Am Ende steht jedoch fest, dass – auch wenn es nur ein Versuch war – Strahlen offenbar sehr wohl negative Auswirkungen auf die Entwicklung haben können.
Studie als PDF Download: Wirkung von Wlan Strahlung auf Mehlwürmer
WLAN schädigt Mensch, Tier und Umwelt
Übergreifendes Fazit
Die Schülerstudie ist ein weiteres Indiz dafür, dass uns die Kommunikationstechnologie- und Mobilfunkbranche nicht die ganze Wahrheit über die Gefahren elektromagnetischer Strahlung erzählt. Lebewesen werden durch Mobilfunkstrahlung und Elektrosmog negativ beeinflusst.
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