Fachkräftemangel: Plötzlich ist Feng Shui im Büro ein Thema

Gut ausgebildete Fachkräfte sind rar in Deutschland. Der Kampf um die besten Köpfe ist in vielen Branchen in vollem Gange. Unternehmen, die exzellente Arbeitsbedingungen bieten, haben die besten Chancen, hochqualifiziertes Personal zu rekrutieren. Naturnahe Wohlfühlkonzepte und Feng Shui im Büro werden für eine zunehmende Zahl von Arbeitgebern zum Aushängeschild bei der Personalrekrutierung.

Im Trend: Mehr Grün im Büro
Im Trend: Mehr Grün im Büro (Bildquelle: onlinestationary.info)

Deutschland fehlen gut ausgebildete Fachkräfte. Besonders Ingenieure, medizinisches Personal und IT-Spezialisten werden gesucht. Dies führt dazu, dass immer mehr Unternehmen sich etwas einfallen lassen müssen, um den entbrannten „War for Talents“, also den Kampf um hochqualifizierte Nachwuchskräfte, für sich zu entscheiden. Ein Einzelbüro mit grauen Aktenschränken und Standard-Auslegware ist mittlerweile kaum noch dazu geeignet, Entwicklungsingenieure, Vertriebsprofis oder Finanzberater von den Vorzügen des zukünftigen Arbeitsplatzes zu überzeugen.

Doch welche Ansprüche stellen Fachkräfte heutzutage an ihre Arbeitsbedingungen? Google hat es vorgemacht: Mitarbeiter motiviert und begeistert man mit Zusatzangeboten wie kostenlosem Essen, einem Fitnessangebot, Freiraum für eigene Projekte und nicht zuletzt einer Arbeitsumgebung, in der sie sich wohlfühlen können. Vorbei ist die Zeit, in der lediglich Mitarbeitern der Kreativwirtschaft vorbehalten war, sich während der Arbeitszeit Anregung zu verschaffen oder zu entspannen, damit sie ihr volles schöpferisches Potential entfalten können.

Entspannungszone in einem Google-Büro in Zürich, Schweiz
Entspannungszone in einem Google-Büro in Zürich, Schweiz (Foto: Google)

„Employer Branding“ durch Indoor Landscaping

Längst geht es in Einrichtungsfragen nicht mehr nur um ergonomische Bürostühle oder einen zweiten Riesen-Bildschirm auf dem Schreibtisch. Der Trend geht vielmehr in Richtung umfassende naturnahe Wohlfühlkonzepte, auch „Indoor Landscaping“ genannt: Gras an den Wänden, Sandfußböden, Baumstämme und plätschernde Wasserspiele im Raum erfrischen unser Gemüt und mildern den Blick auf nackte Fensterfronten aus Glas und Stahl. Dass die Verpflanzung von Natur in Arbeitsräume nicht nur ästhetische Gründe hat und viel mehr ist als nur eine Modeerscheinung, weiß man inzwischen auch an wissenschaftlichen Einrichtungen wie der Fachhochschule Salzburg.

Der Leiter des dortigen Studiengangs Design und Produktmanagement, Günther Grall, rät Unternehmen dringend dazu, in neue Bürolandschaften zu investieren: „Büros vermitteln ein Image, sie sind ein Mikroorganismus. Bewusst oder unbewusst ordnen wir ein, was wir sehen, und ziehen unsere Schlüsse über die Leute, die dort arbeiten, und über das, wofür das Unternehmen steht“ (Quelle: www.sueddeutsche.de).

Grüne Büros symbolisieren Naturverbundenheit. Sie stehen gleichsam für Nachhaltigkeit und Modernität in einer Zeit, die von Klimawandel und Umweltzerstörung geprägt ist.

Begrünte Wand in einem Besprechungsraum
Begrünte Wand in einem Besprechungsraum
(Foto: www.indoorlandscaping.de)

Andreas Schmidt von der Trierer Begrünungsfirma Indoorlandscaping weist noch auf einen weiteren positiven Nebeneffekt bei der naturnahen Gestaltung von Arbeitsräumen hin: „Die Mitarbeiter fühlen sich wohl und empfinden es als Wertschätzung“ (Quelle: ebd.). Neben einem harmonischen Arbeitsumfeld, in dem wir uns wohlfühlen, da es unserer wahren Natur entspricht, kann der Arbeitgeber im Rahmen eines „Employer Branding“ (Arbeitgeber-Markenbildung) aber auch seine Wertschätzung gegenüber seinen Mitarbeitern zum Ausdruck bringen und sich nach außen hin als ein „great place to work“ (ausgezeichneter Arbeitsplatz) präsentieren.

Auch wenn wir den Trend zu mehr grün und Naturnähe in Büros absolut begrüßen, möchten wir dennoch darauf hinweisen, dass im Feng Shui auf einen harmonischen Ausgleich der Elemente Wert gelegt wird. D.h. ein „Zuviel“ des Elements Holz (grün steht für Holz) entzieht dem Element Erde beispielsweise die Nährstoffe und sorgt für Durcheinander, Unzuverlässigkeit und fehlende Bodenhaftung. Das kann nicht im Interesse eines Unternehmens sein.

Fazit: Natur und Naturnähe im Sinne des Feng Shui bedeutet nicht, so viel grün wie möglich in Büros unterzubringen, sondern ein harmonisches Verhältnis in Bezug auf das Vorkommen der Elemente in der Natur sowie im Hinblick auf den Zweck der jeweiligen Räumlichkeit zu finden.

www.everyday-feng-shui.de

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Über Long Wang 326 Artikel
Meister Long Wang ist seit 2007 Teil des Everyday Feng Shui Redaktionsteams und bereichert seither als Experte für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) mit seiner fernöstlichen Perspektive auf die Welt unsere Plattform. Zu erreichen ist er unter l.wang@everyday-feng-shui.de

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