Bei bitterem Gemüse ist Vorsicht geboten

In meinem Garten wächst eine prächtige Zucchinipflanze. Eine Freundin hat sie selbst gezogen und mir im Frühjahr als Geschenk mitgebracht. Leider las ich gerade wieder von giftigen Zucchini, die bei Verzehr sogar zum Tod führen können. Meine Freude an der schönen, kräftigen Pflanze hat das durchaus beeinträchtigt.

Bitterstoffe in Zucchini können Vergiftungen hervorrufen
Bitterstoffe in Zucchini können Vergiftungen hervorrufen (Foto: Cristina / Flickr)

Ein Mann starb im vergangenen Jahr, nachdem er eine Zucchini aus dem eigenen Garten verzehrt hatte. Nach Angaben seiner Frau hatte die Frucht einen sehr bitteren Geschmack. Aber ist sie deshalb gleich giftig?

Die Antwort scheint tatsächlich ja zu sein. Bitterstoffe erfüllen in der Regel einen guten Zweck: Sie sorgen dafür, dass sich unsere Geschmacksnerven wehren. Was bitter schmeckt, möchten wir nicht essen. Wenn nun aber die Pflanze selbst ausgesät und liebevoll großgezogen wurde, möchte man die selbst geernteten Früchte auch genießen. Ich kann das gut nachvollziehen.

Im Fall meiner herrlichen Zucchinipflanze werde ich nun aber doch vorsichtig sein. Von der ersten Frucht werde ich auf jeden Fall kosten, bevor ich sie für die Familie zubereite. Allerdings bin ich mir noch nicht im Klaren, was ich tun werde, sollte sich ein leicht bitterer Geschmack entfalten. Werde ich die schöne Zucchini wirklich wegwerfen?

Kürbis aus eigener Zucht

Kürbisse aus eigener Zucht
Kürbisse aus eigener Zucht (Foto: Gloria Cabada-Leman)

Vor dem gleichen Problem werde ich im Herbst wieder stehen. Dann werden die Kürbisse reif sein. Und auch dabei handelt es sich um reine Eigenzuchten. Kürbispflanzen wachsen nämlich praktisch ohne jedes Zutun, wenn man die getrockneten Kürbiskerne im Frühjahr in die Erde setzt.

Nach dem Zucchini-Todesfall vom vergangenen Jahr ist viel geschrieben worden über die Gefahren aus dem eigenen Garten. Unbedingt, so hieß es, sollte gekauftes Saatgut verwendet werden. Denn aus den Samen der eigenen Früchte könnte eine giftige Ernte wachsen. Leider kenne ich diese Art der „Inzucht“ nicht nur aus meinem eigenen, sondern auch aus allen umliegenden Gärten. Jeder Hobbygärtner gibt gern von seinen selbst gezogenen Pflanzen und freut sich später, wenn ihm von den köstlichen Resultaten seiner Pflänzchen berichtet wird.

Nun stehe ich also bald vor der Frage, welches Risiko in meinen Zucchini und Kürbissen steckt. Tatsächlich wurden die Pflanzen nämlich vom Menschen über einen langen Zeitraum so gezüchtet, dass sie nur noch wenige Bitterstoffe produzieren und damit überhaupt genießbar sind.

Wenn man nun aber immer nur die Samen der eigenen Früchte nutzt, kann man diese Züchtung praktisch wieder rückgängig machen. Das Ergebnis kann dann eine solche bittere Zucchini sein, die gar nicht genießbar ist. Eine goldene Regel muss also lauten: Egal wie groß die Freude über den eigenen Gärtnererfolg ist – schmeckt etwas bitter, darf es nicht gegessen werden.

Sichere Lösung: Saatgut kaufen

Lieber möchte man natürlich sicher gehen, dass nach monatelanger Pflege der Pflanzen die aus dem eigenen Garten geernteten Früchte nicht giftig sind. Eine Möglichkeit ist es, zunächst tatsächlich Saatgut zu kaufen. Dabei muss auf den Hinweis „F1“ oder „F1-Hybride“ geachtet werden. Die Pflanzen, die daraus wachsen, produzieren Samen, die ohne Bedenken wieder ausgesät werden können.

Allerdings sollte man das nicht über viele Jahre wiederholen, sondern am besten nur einmal den selbst gewonnenen Samen aussäen. Danach ist wieder neues, gekauftes Saatgut an der Reihe. Das „Inzucht“-Risiko wird damit ausgeschlossen. Außerdem kann es nicht zu ungewollten Kreuzungen mit anderen Gewächsen kommen, die dann die bitteren, ungenießbaren Stoffe enthalten.

Quelle:

www.swr.de – Gefährliche Bitterstoffe in Zucchini: Kürbisgewächse richtig vermehren

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Über Astrid Albrecht-Sierleja 152 Artikel
Astrid Albrecht-Sierleja verfügt als langjährige Malerin und Lackiererin über ausgesprochen praxisorientiertes Wissen und kennt als Produkt-Designerin die Vielfalt gestalterischer Möglichkeiten im Wohn- und Arbeitsbereich. Astrid erreicht ihr unter a.albrecht@everyday-feng-shui.de

1 Kommentar

  1. > Dabei muss auf den Hinweis „F1“ oder „F1-Hybride“ geachtet werden. Die Pflanzen, die daraus wachsen, produzieren Samen, die ohne Bedenken wieder ausgesät werden können.

    Was für ein Quatsch. Besser nochmal nachlesen, was eine „F1-Hybride“ ist.

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