Flexible Greenwall-Systeme für den Innenraum

Die Rede ist hier nicht von vertikalen Pflanzen-Teppichen, sondern von Systemen, die eine variable Anordnung von Zimmerpflanzen erlauben – in Form von Stellagen oder Aufhänge-Einrichtungen.

Foto: Heather Kennedy / flickr CC BY 2.0
Foto: Heather Kennedy / flickr CC BY 2.0

Zimmerpflanzen fördern die Gesundheit

Menschen, die die meiste Zeit des Tages in Innenräumen verbringen, sind gesundheitlich stark belastet. Pflanzen können hier Abhilfe schaffen, denn sie verbessern nicht nur die Atemluft, sondern fördern auch die Bewegung. Schließlich wollen die Pflänzchen regelmäßig begutachtet, gepflegt und gegossen werden. Ja, Pflanzen sind nicht nur schön! Sie machen auch Arbeit! Aber es ist eine Arbeit, die man gerne macht, weil sie entspannend wirkt und den Geist beruhigt. Die Beschäftigung mit Pflanzen verbindet uns mit der Natur und berührt jene Sinne, die bei der Schreibtischarbeit meist zu kurz kommen.

Welchen Vorteil haben Greenwalls?

In der Regel werden Zimmerpflanzen am Fensterbrett, in Stellagen oder direkt am Schreibtisch platziert – falls es sich um keine großen Exemplare handelt. Diese Anordnungen haben den Nachteil, dass die Pflanzen wertvollen Platz wegnehmen und für Verschmutzungen sorgen. Außerdem mögen die meisten Pflanzen es gar nicht, wenn sie hin- und hergeschoben werden. Sie gedeihen besser an einem fixen Standort, an dem sie in Ruhe gelassen werden. Greenwalls lassen sich an Stellen unterbringen, die sich nicht in unmittelbarer Nähe vom Sitzplatz befinden. Allerdings sollten sie gut erreichbar sein – ohne Leiter oder sonstige Hilfsmittel. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Pflanzen eine „Lebensgemeinschaft“ bilden können, wenn sie nicht vereinzelt, sondern dichter nebeneinander stehen. Zwar können sie auf diese Weise nicht ihr volles Potential entfalten, aber das ist in der Natur auch der Fall. Pflanzen, die auf Grund ihrer Wuchsformen allein stehen müssen, sind für Greenwalls nicht geeignet.

Fertige Systeme am Markt

Wenn man den Begriff „Greenwall“ in eine Suchmaschine eingibt, wird man mit Strukturen konfrontiert, die wie Wandteppiche aussehen. In der Praxis bleiben derartige Pflanzenbehänge nicht lange frisch und es entsteht dann ein gegenteiliger Effekt von Vitalität – nämlich eine traurige und kümmerliche Ausstrahlung. Im Außenraum haben solche Pflanzen-Walls noch eher eine Überlebenschance, wenn die Komponenten gut aufeinander abgestimmt sind. Im Innenraum kann bei großflächigen Installationen nicht mehr händisch gegossen werden, sondern es muss ein Bewässerungssystem herangezogen werden. Die Pflanzen werden in spezielle Behälter gepflanzt, die entweder herausnehmbar sind oder nicht. Diese Behälter sind nur nach vier Seiten offen (oben, vorne und an den beiden Seiten). Die Pflanzen sind daher gezwungen, nach vorne zu wachsen. Je nachdem, ob es sich um Kletterpflanzen oder Hängepflanzen handelt, können sie sich seitlich, nach oben oder nach unter weiterentwickeln.

Systeme ohne Bewässerungsanlage

Für kleine Büros sind Systeme zu empfehlen, die modular aufgebaut sind. Eine klassische Greenwall-Konstruktion besteht aus einem Lattengerüst, in die kleinere oder größere Behälter eingehängt werden können. Je variabler die Anordnung ist, umso besser. Idealerweise sollte man die Abstände nicht nur waagrecht, sondern auch senkrecht variieren können, um auf das Wachstum der Pflanzen reagieren zu können. Kleine Pflanzen brauchen wenig Abstand und sie dürfen daher dicht nebeneinander hängen. Größere brauchen laufend mehr Platz und können außerdem die Lücken füllen, die durch eingegangene Pflanzen entstanden sind. Keine Pflanze lebt ewig und daher ist es ein ständiges Kommen von Jungpflanzen und Gehen von ausgedienten Exemplaren. Strenge Anordnungen sind zu vermeiden, wenn man auf ein natürliches Erscheinungsbild Wert legt. Im Prinzip kann man das Gerüst leicht selber bauen und mit Hängetöpfen bestückten. Am besten, man sucht sich zuerst die Hängetöpfe (oder Balkonkisten mit Hängevorrichtung) aus und konstruiert dann eine passende Lattenwand dazu.

Greenwalls ohne Gerüst

Wer möchte, kann auch alle Pflanzbehälter direkt von der Decke abhängen. Diese Konstruktion sieht nicht nur toll aus, sondern hat den Vorteil, dass der Fußboden frei bleibt und Verschmutzungen leichter zu beseitigen sind. Die Seile oder Schnüre, an denen die Behälter baumeln, können zugleich als Rankhilfen dienen.

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Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

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