Gabionen: Steinmauern ohne Versatz und ohne Mörtel

Mit und ohne Mörtel versetzte Steinmauern sind aus dem traditionellen Bauen nicht weg zu denken. Beim konventionellen Mauer-Verbund werden die Steine im Versatz aufgeschlichtet und halten hauptsächlich durch ihr Eigengewicht zusammen. Eine interessante Alternative sind Wände aus Stein-Gabionen, bei denen die Steine nur lose in Stahlkäfige geschüttet werden.  

Gabionen-Wand für ein Carport, Foto (C) Irmgard Brottrager
Gabionen-Wand für ein Carport, Foto (C) Irmgard Brottrager

 

Gabionen sind Zaungitter-Käfige aus stabilem Draht, die mit kantigen Bruchsteinen, rundlichen Kieselsteinen oder größeren Naturstein-Formaten gefüllt werden. Man kann sie als niedrige Tennmauern, höhere Zäune, aber auch raumhoch für Carports und Sichtschutz-Wände einsetzen. Obwohl das Schüttmaterial nur lose in den Draht-Gerüsten liegt, können diese Wände auch Lasten, wie zum Beispiel Dachbalken, abtragen, sofern das Drahtgeflecht entsprechend dimensioniert ist. Es gibt diese Drahtkörbe in verschiedenen Ausführungen im Handel, von leichten Maschendraht-Gittern bis zu geschweißten Stahldraht-Konstruktionen. Das Draht-Material muss natürlich korrosionsbeständig beschichtet sein, zum Beispiel mit Zink und Aluminium. Die Wände sind in der Regel 10 bis 50 Zentimeter dick und bis 3 Meter Höhe erhältlich.

Gabionen -Steinkorb als Zaun-Element, Foto (C) Irmgard Brottrager
Gabionen -Steinkorb als Zaun-Element, Foto (C) Irmgard Brottrager

 

Gabionen oder Trockenmauer-Körbe aus Stahldraht wurden ursprünglich für Stützmauern, Hang-Sicherungen und Ufer-Befestigungen verwendet. Auch als Lärmschutzwände sind sie eine gute Lösung. Sie sind flexibler und optisch ansprechender als Stahlbeton-Mauern und auch vom Preis her günstiger. Zudem besteht die Möglichkeit, sie mit Rankpflanzen oder Steingewächsen zu begrünen. Durch Variationen beim Schütt-Material und bei der Form der Gitterkörbe sind gestalterisch viele Optionen offen. Die Wände können konisch, abgestuft oder geschwungen sein und mit Holzbauteilen kombiniert werden. Die Steine kann man nach Arten, Formen und Farben sortieren, um bestimme Effekte zu erzielen. Die Anwendungsmöglichkeiten im privaten Bereich und in der Landschafts-Architektur sind äußerst vielfältig.

Raumhohe Wand aus Stein-Gabionen, Foto (C) Irmgard Brottrager
Raumhohe Wand aus Stein-Gabionen, Foto (C) Irmgard Brottrager

 

Die Haltbarkeit hängt vor allem von der Qualität des Draht-Materials ab. Im Allgemeinen kann man von einer Lebensdauer von mindestens 50 Jahren ausgehen. Bei erhöhten Anforderungen ist eine Ausführung in Edelstahl zu empfehlen. Andere Bezeichnungen für Gabionen sind Draht-Schotterkästen, Mauer-Steinkörbe und Schüttkörbe. Im Mittelalter wurden ähnliche Steinkörbe aus Weiden geflochten. Und wenn man sie mit einem Flies-Material, zum Beispiel Kokosmatten auskleidet, kann man sie auch mit Sand oder Erde befüllen, um Schallschutz-Wände oder begrünte Sichtschutz-Wände zu gestalten. Auch einfache Hochbeete lassen sich mit dieser Technik herstellen: Man nimmt einen etwas tieferen Drahtkasten in passender Höhe, wickelt innen eine Kokosmatte herum, befüllt ihn mit Pflanzenerde und fertig ist das Blumen- oder Gemüsebeet.

Gabionen-Drahtkorb im Detail, Foto (C) Irmgard Brottrager
Gabionen-Drahtkorb im Detail, Foto (C) Irmgard Brottrager

 

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Arch. Dipl.Ing. Irmgard Brottrager, Ganzheitliche Architektur und Europäisches Fengshui in Graz.

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Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

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