Geomantie und Mystik begehbarer Labyrinthe

Labyrinthe haben auf uns schon immer eine geheimnisvolle Faszination ausgeübt. Reiner Padligur hat herausgefunden, dass geomantische Prinzipien bei begehbaren Labyrinthen eine wichtige Rolle spielen, weil sie die emotionale und spirituelle Wirkung bei der Begehung des Labyrinths beeinflussen.

Labyrinth-ähnliches Muster auf einem Ton-Stempel aus dem Neolithikum (5800-5300 vor Chr.), Nationalmuseum Athen
Labyrinth-ähnliches Muster auf einem Ton-Stempel aus dem Neolithikum (5800-5300 vor Chr.), Nationalmuseum Athen (Foto: Dan Diffendale)

Von Menschenhand geschaffene Labyrinthe gibt es seit mindestens 5000 Jahren, wie archäologische Funde belegen. Offenbar hat ein verschlungenes und unübersichtliches Wegesystem schon immer eine geheimnisvolle Faszination auf uns Menschen ausgeübt.

Labyrinthe sind aus allen Kulturkreisen bekannt: Von bronzezeitlichen Felsritzungen, knossischen Münzen, römischen Mosaiken und mittelalterlichen Handschriften. Ebenso findet man das Labyrinth im kretischen Tanz, in skandinavischen Troja-Burgen und natürlich in Kirchen als Kathedral-Labyrinthe. Selbst von den Hopi-Indianern im Südwesten der USA sind Labyrinthe überliefert worden. Woher rührt diese kulturübergreifende Faszination für Labyrinthe?

Echte Labyrinthe haben nur einen Weg zur Mitte

Labyrinth in der Kathedrale von Chartres, Frankreich, erbaut im 13. Jahrhundert
Labyrinth in der Kathedrale von Chartres, Frankreich, erbaut im 13. Jahrhundert (Foto: Jim Forest)

Während wir heute bei Labyrinthen eher an zur Unterhaltung angelegte Hecken- oder Mais-Labyrinthe und an Bauwerke denken, in deren verwirrend angelegtem Gangsystem man sich rettungslos verirren kann, würde die Labyrinth-Forschung diese Art von Labyrinthen eher als Irrgarten bezeichnen. Echte Labyrinthe haben nämlich immer nur einen Weg zur Mitte und keine Sackgassen oder Wege, die in die Irre führen. Ein Irrgarten hingegen hat Sackgassen und manchmal auch mehrere Wege zur Mitte.

Der Grund dafür, warum echte Labyrinthe immer nur durch einen verschlungenen Weg ohne Abzweigungen gekennzeichnet sind, liegt in ihrer kulturgeschichtlich besonderen Bedeutung für rituelle Handlungen, als Schutzsymbole oder zur Markierung von Erkenntniswegen begründet. Das universelle Wesen der Labyrinthe besteht in ihrer grundlegenden Einfachheit (da immer nur ein Weg zur Mitte führt) und in der damit verbundenen spirituellen Wirkung „als Weg zur inneren Mitte“.

Bei begehbaren Flächenlabyrinthen, wie sie zum Beispiel in Sakralbauten wie etwa der Kathedrale von Chartres in Frankreich anzutreffen sind, steht vor allem die emotionale und spirituelle Wirkung bei der Benutzung des Labyrinthweges im Vordergrund. Die Begehung eines Labyrinths ist für jeden Menschen mit einem individuellen persönlichen Erlebnis verbunden. Diese subjektiven Eindrücke ähneln jedoch in gewisser Weise denen anderer Personen, da das Erlebte immer an die spezielle Formencharakteristik des Labyrinths gebunden ist.

Wir möchten euch in diesem Zusammenhang auf den Geomantie- und Radiästhesie-Experten Reiner Padligur verweisen, der nicht nur die allgemeinen Wirkungsprinzipien begehbarer Labyrinthe einmal näher unter die Lupe genommen, sondern sich auch angeschaut hat, wie in der Kulturtradition geomantische Aspekte beim Anlegen von begehbaren Labyrinthen berücksichtigt worden sind. Die Positionierung, die Ausrichtung sowie geografische und topografische Gegebenheiten können die Wirkung von begehbaren Labyrinthen erheblich steigern.

Laut Reiner Padligur sind bei vielen alten Labyrinthen zwei immer wiederkehrende geomantische Prinzipien zu beobachten:

1. Die Mitte des Labyrinths befindet sich direkt auf einer Kreuzung zweier starker Energielinien.

2. Die Öffnung und das Wegekreuz des Labyrinths befinden sich auf einer dieser Energielinien.

Ein Beispiel aus der Praxis (Quelle: www.reiner-padligur.de):

Praxisbeispiel einer radiästhetischen Untersuchung eines Labyrinths durch Reiner Padligur: Trelleborgs Schloss - bronzezeitliches Steinlabyrinth (etwa 1500 - 500 v. Chr.)
Praxisbeispiel einer radiästhetischen Untersuchung eines Labyrinths durch Reiner Padligur: Trelleborgs Schloss - bronzezeitliches Steinlabyrinth (etwa 1500 - 500 v. Chr.)

Durch diese geomantische Positionierung entsteht bei der Begehung des Labyrinths eine besondere Wirkung, die mit einer starken Anregung im Eingangsbereich beginnt, bei der mehrere Phasen der Entspannung und erneuten Anregung durchlaufen werden (Yin Yang Prinzip) und die schließlich im Kreuzungsbereich der Energielinien ihren Kulminationspunkt mit der höchsten Energiekonzentration und Anregung im Zentrum des Labyrinths findet.

Wer sich auf dem Weg zum Inneren des Labyrinths öffnet und die verschiedenen Phasen der energetischen Anregung nachempfindet und durchlebt, kann idealerweise am Ende des Weges im Einklang mit sich und dem Ort verweilen – ein für viele Menschen erstrebenswerter Zustand.

Mehr Informationen zu geomantischen Aspekten in Bezug auf Labyrinthe findet ihr unter www.reiner-padligur.de

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Über Long Wang 326 Artikel
Meister Long Wang ist seit 2007 Teil des Everyday Feng Shui Redaktionsteams und bereichert seither als Experte für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) mit seiner fernöstlichen Perspektive auf die Welt unsere Plattform. Zu erreichen ist er unter l.wang@everyday-feng-shui.de

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