Entsteht nur der Eindruck oder sind Feng Shui und Geomantie bereits tatsächlich fest etabliert im öffentlichen Bewusstsein? In diesem Artikel soll anhand von aktuellen Beispielen dieser Frage einmal näher auf den Grund gegangen werden.
Wenn man die Blogs und News aktuell im Internet studiert, erhält man den Eindruck, Feng Shui und Geomantie wären inzwischen ein fest etablierter Bestandteil unserer Gesellschaft.
Da meldet der Österreichische Rundfunk “Feng Shui Särge” lägen derzeit im Trend. Es sei Mode sich Särge nach den ”Feng Shui Glücksmaßen” anfertigen zu lassen oder die Niederösterreichische Volkspartei richte sich ihr Bezirksbüro nach Feng Shui Prinzipien ein. Doch scheinen solche Meldungen eher oberflächliche Modeerscheinungen zu spiegeln.
Auch auf dem Buchmarkt sind Feng Shui und Geomantie allgegenwärtig. Der Autor kennt etwa 120 Feng Shui Titel und nur unwesentlich weniger Bücher, die das Feld der Geomantie zum Inhalt haben.
Amazon zeigt gar 838 Ergebnisse beim Suchwort “Feng Shui” im Bücherbereich. Doch das genaue Studium der Titel zeigt, dass hier auch “Feng Shui Kalender” und, “Feng Shui Postkarten” gelistet werden. Zudem reichert sich der Markt durch Buchtitel-Sequels quasi selbst an. Die “Special Interest” Bücher reichen von Themen wie “Feng Shui für die Erotik” bis zu “Feng Shui in der Schwangerschaft” und weisen damit eigentlich nur darauf hin, dass Feng Shui und Geomantie “in allen Lebenslagen” genutzt werden können. Das sieht man auch daran, dass auch über Anzeigen vieles über Feng Shui gesucht und gefunden wird.
Feng Shui und Geomantie an deutschsprachigen Hochschulen
Doch was wären denn eigentlich Parameter, die anzeigen könnten, ob Feng Shui und Geomantie inzwischen tatsächlich auch tiefgehender in unser Gesellschaft Wurzel fassen konnten? Wie sieht es zum Beispiel an unseren Hochschulen aus? Ist hier Geomantie und ihr asiatischer Vetter überhaupt Thema?
In der Tat ist dem durchaus so!
Folgende Hochschulen haben Geomantie oder Feng Shui in den letzten 15 Jahren in Form von Einzelvorträgen, Vortragsreihen oder gar Lehraufträgen in Vorlesungen aufgenommen:
– Ludwig Maximilians-Universität München, Fachbereich Architektur
-TU München-Weihenstephan, Fachbereich Landespflege
– FH Weihenstephan, Fachbereich Landschaftsarchitektur
– Gesamthochschule Höxter, Fachbereich Landschaftsplanung
– TU Dresden, Fachbereich Städtebau
– FH Hannover-Nienburg, Fachbereiche Architektur + Studium Generale
– TFH Berlin, Fachbereich Grünplanung
– TU Berlin, Fachbereich, Fachbereich Gesellschaft und Umwelt
– FH Kassel-Witzenhausen, Fachbereich Landschaftsplanung
– Universität für Bodenkultur Wien, Fachbereich Landschaftsplanung
– FH Oldenburg, Fachbereich Architektur
– Hochschule Wädenswil /Schweiz
Diesen akademischen Vorlesungen folgen eine Fülle von Diplomarbeiten zum Themenspektrum Geomantie und Feng Shui von studentischer Seite auf dem Fuße. Und auch dies setzt den Willen zur Auseinandersetzung mit der geistig-seelischen Wirkung unserer natürlichen und gestalteten Umwelt seitens der Lehrstühle voraus. Geomantie ist damit – wenn auch noch am Rande – längst in unserem Bildungssystem verankert.
Geomantische Gestaltungsprojekte im öffentlichen Raum
Ein weiterer wesentlicher Faktor für die Wirkung geomantischer Lehren in der Öffentlichkeit, wenn nicht gar der wichtigste überhaupt, sind geomantische Analyse- und Gestaltungsprojekte im öffentlichen Raum. Bewirken doch gerade diese, dass sich geomantisches Wissen energetisch, wie auch geistig-seelisch auf Mensch und Natur auswirken kann.
Hier geht es weniger um schlagzeilenträchtige Projekte wie die Feng Shui Analyse und Beratung für das Büro des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt München (Christian Ude) durch den Feng Shui Berater D. I. Herbert Gradl, sondern eher um Großaufträge wie die geomantische Optimierung einer Bahntrasse der Österreichischen Bundesbahn (ebenfalls durch Herbert Gradl). Gerade im Bereich der Stadt- und Siedlungsplanung gibt es inzwischen eine ganze Reihe von Großprojekten:
– Siedlungsplanung der Neubausiedlung Massing durch Architektin Alessa Dylla (Geomantie + Feng Shui) (1999)
– Geomantische Analyse sowie Vorschläge zur Objekt-Neunutzung Pirna/Sonnenstein durch eine ganzes Team: Peter Newerla, Peter F. Strauss, Hans-Jörg Müller, Dipl. Ing. Stefan Brönnle u.a.
– Die geomantische Siedlungsplanung und Baubetreuung der Ökosiedlung Wennigsen durch das Institut für Geomantie, Johanna Markl
– die geomantische Bauleitplanung für die ökologische Siedlung der Stadt Creußen (Dipl. Ing. Wolfgang Körner)
– Die Neugestaltung des Stadtplatzes Neuruppin unter geomantische Gesichtspunkten (Peter F. Strauss + Dipl. Ing. Hartmut Solmsdorf) (2003)
– Die Untersuchung und städtebauliche Vorgaben der Siedlungsplanung Berlin-Teltow durch Günther Sator (Feng Shui), Prof. Eike Hensch (Radiästhesie), Dipl. Ing. Stefan Brönnle (Geomantie) (2000)
– Geomantische Analyse der Stadt Wels durch das Büro für geomantische Planung (Stefan Brönnle) (2005)
Aktuelle Projekte mit besonderer Popularität
Das aktuellste bekannt gewordene Projekt (Herbst 2009) ist die Feng Shui Analyse und Erdheilung auf dem Gelände der Süstron-Aachen, wo zukünftig Büro- und Verwaltungsgebäude entstehen sollen.
Unter der Leitung von Wasili Patazoglou kamen hier zum Zwecke der Ortsharmonisierung 5 Kg Bergkristalle zum Einsatz. Bei der Gestaltung der Büros soll auch weiterhin Feng Shui und Geomantie zum Einsatz kommen.
Natürlich dürfen auch die vielen landschafts-planerischen und (tiefen-) ökologischen Projekte wie die des Geomanten und Erdheilers Marko Pogacnik in der ganzen Welt, oder touristisch motivierte Projekte wie die geomantische Untersuchung “Kultur-, Kraft- und Walderlebniszentrum Heiligkreuz” (2003) im Kanton Luzern/Schweiz durch das Büro für geomantische Planung (Dorfen) nicht vergessen werden.
Im Bereich der Architektur sind es vor allem die Projekte des Architekten Georg Thurn-Valsassina (z.B. Landespensionistenheim Zwettl 1994, Stadtsparkasse Zwettl 1993, Parkhaus Zwettl 1997, aber auch Aura Soma Zentrum in Texas 1996, das Aura Soma Haedquater in Tetford/England 2007 und ALMATY Educational Centre in Kasachstan 2004), die in geomantisch interessierten Kreisen und darüber hinaus Schlagzeilen machen.
So können wir heute bereits auf ein breites Fundament öffentlicher Projekte aufbauen, die das Wissen um die Gesetzmäßigkeiten des Qi-Flusses und die Kräfte des Ortes in der Praxis verankern und uns hier insbesondere Langzeitstudien ermöglichen, wie sich geomantisch konzipierte Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung auf Mensch und Umwelt auswirkt. Die Aufmerksamkeit richtet sich daher in Zukunft auf die Sozialwissenschaften, die sich hoffentlich solcher Projekte zunehmend annehmen werden, um Rückschlüsse auf deren Wirkungsweisen machen zu können.
Dipl. Ing. Stefan Brönnle
Weiterführende Links:
Projekt: Massing West: www.massing.de
Architektin Alessa Dylla: www.dylla.com
D.I. Herbert Gradl: www.lebensraum-gestaltung.at
Architekt Thurn-Valsassina: www.subtilesbauen.at
Büro für geomantische Planung: www.stefan-broennle.de
Der Autor:
Schule für Geomantie: www.inana.info
Geomantie-Zentrum: www.geomantie-zentrum.de
Büro für geomantische Planung: www.stefan-broennle.de
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