Ganzheitliche Ernährungslehren nach Paracelsus, Hildegard von Bingen, TCM oder Ayurveda, berücksichtigen auch die energetischen und psychischen Auswirkungen von Lebensmitteln. So genannte „Genussmittel“, die das Wohlbefinden beeinflussen, können jedoch süchtig machen.
Als Autorin der beiden Body-Feng-Shui Bücher (Body Feng Shui, Band 1 und Band 2) bekomme ich immer wieder die Rückmeldung, dass die Tipps zwar sehr schlüssig und hilfreich seien, aber nicht umgesetzt werden können, weil diverse Gewohnheiten, Allergien und Abhängigkeiten bestehen, die nicht überwunden werden können. Es werden diverse „Genussmittel“ genannt, die nicht gelassen werden können. Ohne sie erscheint das Leben nicht lebenswert und sie sind im sozialen Miteinander nicht wegzudenken. Vor allem geht es dabei um Kaffee und Kuchen, Schokolade und andere Süßigkeiten, Brötchen und Limonade, Alkohol und Fleisch. Eine Umstellung der Ernährung werde außerdem durch eine Reihe von Unverträglichkeiten verhindert. Es werden Hülsenfrüchte und diverse Kohl-Sorten genannt, Nüsse, Samen und Rohkost in größeren Mengen. Bei echten Allergien kommt es nicht auf die Menge an, sondern es genügen schon winzige Dosen, um Abwehr-Reaktionen auszulösen. Genussmittel sind Lebensmittel, die hauptsächlich eingenommen werden, um das Wohlbefinden zu steigern. Sie haben meist wenig Nährwert oder ungesunde Auswirkungen, indem sie die Produktion von Magensäure anregen, die Schleimbildung fördern, den Stoffwechsel überlasten, die Mineralstoff-Reserven angreifen, Wasser oder Vitamine entziehen.
Genussmittel und vermeintliches Glück
Unter Süchten werden starke Gewohnheiten verstanden, die außer Kontrolle geraten sind. Bestimmte Lebensmittel können absichtlich dazu missbraucht werden, um die natürliche Stimmung aufzubessern. Bei Alkohol geht es darum, einen Rauschzustand zu erreichen, in dem man sich euphorischer fühlt, lockerer, heiterer, ausgelassener und redseliger. Nikotin hat eine benebelnde Wirkung, beruhigt, hilft gegen Unsicherheiten und zügelt den Appetit. Kaffee wirkt anregend und aufputschend. Schokolade beruhigt nicht nur vor Prüfungen, wirkt tröstlich, wird gerne verschenkt und zur Belohnung genossen. Zucker-Sachen versüßen scheinbar das Leben, machen glücklicher und helfen gegen depressive Verstimmungen. Modernes Getreide, überzüchtet, geschält und gemahlen, wirkt ähnlich wie Zucker und regt den Appetit an. Käse und Milch sorgen für mehr Zufriedenheit, wirken dämpfend und kühlend. Auch Salz und synthetische Stoffe können wie Drogen wirken, Lustgefühle erzeugen und Befriedigung verschaffen.
In allen Fällen wird die Psyche in einer Form beeinflusst, die von den Konsumenten mit echtem Wohlbefinden verwechselt wird. Denn in Wirklichkeit handelt es sich nur um eine Art von Ablenkung oder Betäubung. Sobald die Wirkung nachlässt, kehren die wahren Gefühle zurück – sofern sie nicht gleich wieder unterdrückt werden. Auch die Wahrnehmung wird dadurch verändert. Unter dem Einfluss von Genussmitteln geht die Feinfühligkeit verloren und das Geschmacksempfinden verändert sich. Rauchen setzen das Riechen außer Gefecht. Alkohol betäubt und beeinträchtigt die motorischen Fähigkeiten. Wer viel Süßes und Salziges isst, stumpf ab und findet natürliche Lebensmittel fade. Die Gedanken beginnen sich immer mehr um die Genussmittel zu drehen und sie werden zu einem wichtigen Bestandteil der Alltagskultur. Was wären Weihnachten ohne Kekse? Oder Geburtstage ohne Torten? Silvesterfeiern ohne Alkohol? Und Arbeitspausen ohne Kaffeekränzchen? Ist es wirklich notwendig, sich zu bestimmten Anlässen in eine überdrehte Hochstimmung zu versetzten, damit das Leben Spaß macht?
Selbstbetrug und echte Lebensqualität
Man kann nicht nur von bestimmten Stoffen abhängig sein, sondern auch von Verhaltensweisen, die vermeintlich beglückend wirken oder das Leben spannender machen: Shopping, Internet-Surfen, übermäßige Arbeit, Stress, Sex, Spiel und Unterhaltung, Fernsehen, Radio, Musik-Berieselung, der Konsum von Gewaltszenen in Filmen, Extremsport und die Suche von Gefahren bergen viel Sucht-Potential, weil sie das Nervensystem stimulieren. Leider sind nicht wenige Menschen davon betroffen, sondern fast jeder hat Erfahrung mit Stimulanzien. Teilweise sind sie so tief in der gesellschaftlichen Kultur verankert, dass man kaum darum herum kommt. Wer keinen Kaffee und keinen Alkohol trinkt, nicht raucht und Kuchen zurückweist, wird als bedauernswerter Asket hingestellt, der auf vieles verzichten muss. Durch die gesellschaftliche Anerkennung werden die Substanzen jedoch nicht besser, denn es fehlen wichtige Nährstoffe. Oft ist die Gesundheit das einzige Argument, das zum Nachdenken anregt. Man dürfe es halt nicht übertreiben, meinen die meisten, in Maßen sei alles „erlaubt“. Die Alternative sei ja Abstinenz und Verzicht, eine Leben ohne Qualität und Lustbarkeiten. So die Sichtweise der Mehrheit, die Genussmittel zu sich nimmt. Doch wie stimmig ist diese Denkweise? Seien wir mal ehrlich: Kann ein Leben, in dem das Glück von Tabletten oder psychoaktiven Substanzen abhängt, von Rausch und Qualm, von Aufputschmitteln und synthetischen Limonaden wirklich ein hochwertiges Leben sein? Das sieht doch sehr nach Schwindel aus, oder?
Auf der Suche nach rascher Befriedigung
Bei Body-Feng-Shui geht es um den Zusammenhang zwischen Geist, Psyche, Körper und Raum. Wenn jemand bestimmte Stoffe „braucht“ oder eine Unverträglichkeit hat, sollte man sich seine Glaubenssätze, Wertvorstellungen und Überzeugungen ansehen. Körperliche Disharmonien wie Übergewicht und überflüssige Pfunde können sich auch im Raum zeigen, weil der persönliche Raum eines Menschen seine Einstellungen widerspiegelt. Gerade zu Weihnachten werden massenhaft Genussmittel konsumiert, um die Feiertage in Hochstimmung zu überstehen. Die Katerstimmung kommt dann in den Tagen danach. Die meisten Menschen haben einfach keine Vorstellung, wie man ohne Alkohol und Gezuckertes auskommen könnte, ohne sich traurig zu fühlen. Sucht bedeutet, dass ein Mensch auf der Flucht ist vor dem Leben im Hier und Jetzt. Wer sich betäubt, will nicht fühlen, was wirklich ist, sondern möchte Wohlbefinden mit Hilfsmitteln erzeugen. Die Welt sei nicht schön genug ohne Rausch, Schleier oder Zuckerguss, meinen sie. Was kann man tun, um von dieser Sichtweise und Selbsttäuschung loszukommen? Kann man das in einem Seminar lernen? Oder geht das nur mit eisernem Willen und viel Geduld über viele Jahre, wo man tapfer den Verzicht übt und ein freudloses Dasein fristet? Body-Feng-Shui setzt bei den geistigen Einstellungen an und macht die Überzeugungen bewusst, die dazu führen, dass man stimulierende Lebensmittel benötigt um sich gut zu fühlen. Man sollte die kleinen oder größeren Laster durchaus ernst nehmen, über die man sich gerne lustig macht, weil fast jeder eines hat. „Wonach bist du denn süchtig?“ fragt man einander neckisch. Wer bereits Erfahrungen hat mit der Neu-Programmierung von Glaubenssätzen, weiß, dass es zwar eine Weile dauert, bis sie im Bewusstsein fest verankert sind. Das Wichtigste jedoch ist das Erkennen der krankmachenden Muster und die Entdeckung von gesünderen Alternativen. Und das kann recht schnell gehen.
Body-Feng-Shui Seminar, Teil A: Was hindert mich daran, meine Ernährung umzustellen?
Im ersten Teil des Body-Feng-Shui Workshops, geht es um die Bearbeitung aller Hindernisse, die einer Ernährungsumstellung im Wege stehen. Nicht nur um Genussmittel, sondern auch um Unverträglichkeiten, Allergien und sonstige Überzeugungen, dass man auf Ungesundes nicht verzichten kann. Sei es, dass man keine Alternativen kennt oder glaubt, dass bessere Lebensmittel zu teuer oder schwer erhältlich seien oder nicht gut schmecken. Auch die soziale Abhängigkeit ist ein Thema, denn vielen Menschen fällt es schwer, etwas anderes zu essen als ihre Familienmitglieder oder Arbeitskollegen. Fleischesser möchten oft gerne beweisen, dass sie sich was leisten können. In vielen Haushalten stellen das Kochen und die Küche einen Lebens-Schwerpunkt dar, den man nicht aufgeben möchte. Wer oft eingeladen oder unterwegs ist, findet es auch nicht einfach, alle schädlichen Substanzen abzulehnen. So hat jeder seine Gründe, warum er glaubt, dass seine Gewohnheiten nicht verändern kann, um besser in Form zu kommen. Ob jemand krankhaft süchtig ist oder nur täglich seine Tasse Kaffee benötigt, um zu „funktionieren“, macht im Prinzip keinen Unterschied, denn in beiden Fällen wird die Substanz eingenommen, um die Stimmung aufzuhellen und nicht, um den Durst zu stillen. Trotzdem ist der Workshop kein Therapie-Ersatz bei ernsthaften Sucht-Erkrankungen. Das Seminar ist für alle Menschen geeignet, die sich eigentlich gerne gesünder ernähren würden, dies in der Praxis jedoch nicht schaffen, weil sie von gewohnten Genussmitteln nicht loskommen. Es ist als Einstieg gedacht. Wer sich für die basisch-vegane Ernährungsweise interessiert, kann mehr darüber in einem Fortsetzungs-Workshop erfahren, der zu einem späteren Zeitpunkt stattfindet. Nähere Informationen zum Seminar gibt es unter folgendem Link.
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