Es fühlt sich fast so an, als hätten wir geistige Mitbewohner im Körper. Neben unseren eigenen Gedanken tauchen auch andere Stimmen auf, die lautlos, aber gut hörbar zu uns sprechen.
Spirit, Spirits und spirituelle Erfahrungen
Mit Spirituosen haben die Spirits, von denen hier die Rede ist, rein gar nichts zu tun. Je nachdem, ob Spirit in der Einzahl oder Mehrzahl verwendet wird, ist etwas anderes gemeint. Im Allgemeinen stellt man sich unter Spirits – in der Mehrzahl – verschiedene Geistwesen vor. Engel, Geistführer wie Jesus und seine Mutter Maria, Heilige, verstorbene Ahnen – und auch nicht menschliche Lichtwesen wie Schutzgeister, Elfen, Einhörner, Aliens, Tiergeister, Devatas und so weiter. Diese Spirits spielen vor allem im Schamanismus eine große Rolle. Außerdem wird auch Bäumen, Bergen und Gewässern ein Spirit zugesprochen. Ja, jeder natürliche Ort hat einen einmaligen Genius Loci, eine ganz spezielle Energie, die von Geomanten beobachtet wird. Der Charakter des Ortes spiegelt sich in der Sprache ihrer Bewohner, in ihren Liedern, Gedichten, Sitten und Gebräuchen wider.
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Spirit in der Einzahl
Der Verstand arbeitet wie ein Computer. Er ist nützlich für praktische Aufgaben, hat aber keine Ahnung von der Lebensaufgabe und was eigentlich vor sich geht – von einer höheren Perspektive aus gesehen. Der Körper und die Gefühle wissen mehr als der Verstand. Außerdem hat jeder Mensch einen Geistführer – auch Spirit (in der Einzahl) genannt. Dieser „Spirit“ ist ist ein nicht inkarnierter Teil seiner Seele. Er kennt den Weg und hat viel mehr Überblick als der Verstand. Er ist die „innere“ Stimme, die zu uns spricht, wenn der Verstand ruhig ist. Außerdem können wir uns nach äußeren Zeichen richten, denn es gibt keine Zufälle. Alle Hindernisse, Pannen, Geschenke, Ereignisse, Umstände und Begegnungen fungieren als Wegweiser. Ja, sogar das Wetter und die Tierwelt geben Hinweise, denn alles ist mit allem verbunden und findet nicht isoliert statt.
Wie kann man die Stimmen unterscheiden?
Die Frage ist nun, wie man die inneren Stimmen zuordnen kann. Wann ist es mein Verstand, der sich etwas zusammenreimt? Wann ist es mein Spirit und wann mein Ego – oder vielleicht sogar eine andere Wesenheit? Das Ego spricht in der Regel nicht in ruhigen Momenten, sondern reagiert auf Gedanken und Emotionen. Es ist das typische Geratter von spekulativen Gedanken, obwohl man weiß, dass sie nicht vernünftig sind und nichts bringen. Der Spirit hingegen spricht unabhängig von Gedanken. Das Ego ist mehr oder weniger emotional geprägt – vor allem von Angst, Aufregung, Ärger und kleinlichen Befürchtungen. Außerdem klingt es entweder unsicher, heftig, wichtigtuerisch, selbstgefällig oder vorlaut. Der Spirit klingt vergleichsweise beruhigend, sanft und kühn. Außerdem redet er nicht viel, sondern er spricht mit kurzen, klaren Sätzen. Das Ego hingegen neigt zu Wiederholungen und Ausschweifungen. Der Spirit kann sehr visionär sein, furchtlos und überraschend. Fremde Stimmen klingen anders als gewohnt. Manchmal erinnern sie recht deutlich an bestimmte Personen.
Die Stimme der Intuition und des Herzens
Die Intuition ist intelligenter als der Verstand, aber der Verstand kann diese Überlegenheit nicht erkennen. Intuitionen sind Eingebungen von einer höheren Warte aus. Man könnte sie als Gottes Stimme interpretieren, die uns bei der Orientierung hilft. Wir denken etwas mit unserem bescheidenen Verstand und eine innere Stimme antwortet. Oft ist die Antwort nur ein Gefühl. Es ist manchmal schwer, auf die Intuition zu vertrauen, weil es keine Erklärungen dafür gibt, warum man ihr folgen sollte. Sie argumentiert nicht, beweist nichts und rechtfertigt nichts. Die Stimme des Herzens ist oft unvernünftig und unlogisch. Das Herz erkennt, dass eine Situation nicht mehr stimmig ist und daher verändert werden muss. Doch der Verstand will das nicht einsehen, weil praktisch alles in Ordnung zu sein scheint. Doch je länger wir die Stimme des Herzens unterdrücken, umso mehr zerbröckelt die scheinbare Ordnung.
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