Sie fügen sich im Garten nicht ein, man wird sie nicht mehr los und sie zerstören das natürliche Gleichgewicht. Nicht alle übergriffigen Pflanzen stammen aus fremden Regionen. Auch einige heimische Arten breiten sich ungehemmt aus. Wehret den Anfängen!
Anzeigerpflanzen und Pionierpflanzen
Nicht immer ist die Freude groß, wenn Pflanzen von selbst aufgehen und sich in Nullkommanichts ausbreiten. Sie wachsen enorm schnell und verdecken alle anderen Arten, die weniger wuchsfreudig sind und schlichtweg verdrängt werden. Dass sich nicht alle Pflanzen durchsetzen können, ist in der Natur normal. Auch, dass je nach Bodenbeschaffenheit bestimmte Pflanzen dominieren. Zum Beispiel so genannte Pionierpflanzen auf brach liegenden Flächen. Sie nehmen zwar vorläufig Überhand, verschwinden aber wieder, wenn sich die Bodenqualität verändert. Zu den Pionierpflanzen gehören Lupinen, Mohnblumen und Himbeeren. Anzeigerpflanzen weisen auf bestimmte Bodenqualitäten hin. Zum Beispiel Brennnesseln, die gerne auf Komposthäufen wuchern.
Gebietsfremde Pflanzen
Neophyten stammen aus fremden Regionen und können heimische Arten unterdrücken. Da sie von der hiesigen Fauna gemieden werden, haben sie wenig Fraßfeinde. Man sollte sie daher weder anbauen noch pflegen. Leider sind viele Exoten geradezu in Mode – wie zum Beispiel Kirschlorbeer und Bambus. Vor allem Bambus kann riesige Schäden anrichten, wenn er auf Nachbargrundstücke übergreift. Thujen gehören auch nicht in unsere Breiten, aber sie verhalten sich zumindest nicht ausufernd. Hier eine Liste mit Pflanzen, die nicht nur in Gärten, sondern auch in Wäldern das Gleichgewicht stören. Nicht alle Neophyten sind stark invasiv.
- Robinien
- Essigbäume
- Drüsiges Springkraut, Indisches Springkraut
- Kanadische Goldrute
- Schmetterlingsflieder, Sommerflieder
- Mahonien
- Forsythien
- Kirschlorbeer
- Verschiedene Bambus-Arten
- Götterbaum
- Sanddorn
- Weißer Hartriegel
- Japanischer Staudenknöterich
- Riesenbärenklau
- Herkulesstraude
- Beifuß-Ambrosie
- Späte Traubenkirsche
- Clematis vitalba, Gewöhnliche Waldrebe
- Amerikanische Kermesbeere
- Schmalblättrige Wasserpest
Mäßig invasive Pflanzen
Die folgenden Pflanzenarten bilden zwar Ausläufer oder breiten sich hurtig aus, aber sie lassen sich mit etwas Aufwand unter Kontrolle halten. Die Ausläufer von Bäumen und Sträuchern kommen immer wieder, selbst dann, wenn die Bäume gefällt worden sind. Wenn sie in der Wiese auftauchen, kann man sie beim Rasenmähen abmähen und somit schwächen. An anderen Stellen müssen sie mit der Gartenschere entfernt werden. Grundsätzlich sollte man alle Arten, die Wurzelausläufer bilden, mit Wurzelsperren einschränken oder sie nur in Kübeln anpflanzen.
- Pflaumen
- Bittermandeln
- Schlehdorn
- Blauregen
- Jasmintrompete
- Hibiskus
- Armenische Brombeeren
- Himbeeren
- Wiesen-Platterbse, Wicke
- Goldfelberich
- Brennnesseln
- Farne
- Giersch
- Topinambur
- Schmetterlingsflieder, Sommerflieder
- Kanadische Goldrute
- Feinstrahl, Berufkraut
- Lupinen
- Drüsenblättrige Kugeldistel
- Acker-Kratzdistel
- Drüsiges Springkraut
- Mahonie
- Blauregen
- Silber-Goldnessel
- Kartoffelrose
- Falsche Erdbeeren
Stark invasive Pflanzen
Der ständige Kampf gegen stark wucherndes Grünzeug kann die Freude am Gärtnern nachhaltig trüben. Die folgenden Arten wird man praktisch nicht los, wenn sie mal so richtig Fuß gefasst haben. Efeu kann sogar stattliche Thujenhecken „erwürgen“. Zum Glück ist ihr Vorkommen an bestimmte Standortbedingungen gebunden. Efeu mag keine trockenen und sonnigen Standorte, während die Ackerwinde Humus nicht schätzt. Im Notfall ist es ratsam, eine professionelle Firma heranzuziehen, die auf die Entfernung von invasiven Arten spezialisiert ist. Im Grunde gehören auch Gräser zu den durchsetzungsstarken Arten, die man bekanntlich mit Mähen in Schach halten kann. Was sich nicht umbringen lässt, sollte man zumindest eindämmen. Je früher man damit beginnt, umso besser sind die Erfolgschancen.
- Wilder Wein
- Efeu
- Ackerwinde
- Acker-Schachtelhalm
- Invasive Neophyten (siehe oben)
Linktipps:
Die Robinie – Ein invasiver Neophyt
Umstrittene Modepflanzen im Garten: Bambus und Co sollen raus
Bambus entfernen: Mühsam, aber nicht aussichtslos
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