Um herauszufinden, ob ein Boden sauer, basisch, mager, lehmig, feucht, verdichtet oder sandig ist, benötigt man nicht unbedingt ein Bodengutachten. So genannte „Indikator-Pflanzen“ geben Hinweise auf die Bodenverhältnisse.

Anzeigerpflanzen verraten die Zusammensetzung des Erdbodens, auf dem sie stehen. Es handelt sich hier um wilde Pflanzen, die bestimmte Ansprüche an den Boden stellen und abweichende Lebensbedingungen nicht tolerieren. Man spricht auch von Indikatorpflanzen oder Bioindikatoren. Wichtig ist hier natürlich, dass es sich um Wildpflanzen handelt, die sich von selber ansiedeln. Denn von Menschen gesetzte Kulturen sind wenig aussagekräftig.
Saurer Boden
Sauer ist das Gegenteil von basisch oder alkalisch. Der PH-Wert ist niedriger als 7. Ein saurer Boden ist dunkel, humos, kalkarm und eventuell torfhaltig. Zu den Kulturpflanzen, die einen sauren Boden benötigen, gehören zum Beispiel Rhododendren, Kiwi und Azaleen.
Indikatoren | Was macht den Boden sauer? |
Heidelbeeren | Kaffeesud |
Kleiner Sauerampfer | Eichenblätter |
Heidekrautgewächse | Nadelholz und Nadeln von Nadelbäumen und Koniferen |
Schmalblättriges Weidenröschen | Torf (aus ökologischen Gründen nicht empfehlenswert) |
Wiesenmargerite | Traubentrester |
Hundskamille | Kompost |
Hasenklee | Mulch |
Ackerminze | Sägespäne von Nadelhölzern |
Rindenmulch | |
Gänseblümchen | Nusslaub |
Sauerklee | Kastanienlaub |
Violettes Stiefmütterchen | Haselnusslaub |
Adlerfarn | Holzhäcksel |
Stechpalme | Organischer Dünger (tierischer und pflanzlicher Ursprung) |
Ackerziest | Mehl aus Baumwollsamen |
Hohlzahn | |
Wolliges Honiggras | |
Sonnentau | |
Moosbeeren (Cranberries) | |
Preiselbeeren |
Alkalischer (kalkhaltiger) Boden
Alkalische Böden sind stark kalkhaltig (über 12% Kalziumkarbonat) und sehen entsprechend hell aus. Der PH-Wert ist höher als 7. Die meisten Pflanzen bevorzugen keine alkalischen, sondern leicht saure Böden. Zu den Kulturpflanzen, die einen alkalischen Boden mögen, gehören zum Beispiel Apfelbäume und Birnbäume.
Indikatoren | Was macht den Boden alkalisch? |
Vogelmiere | Kalk |
Ackerwinde | Verzicht auf Torf, Mulch, Mist und Kompost |
Ackersenf | Mineralischer Dünger |
Huflattich | Sand und Kies |
Wilde Karde | |
Weißklee | |
Mauerpfeffer, Fetthenne | |
Klatschmohn | |
Weißdorn | |
Kornblume | |
Gundelrebe | |
Leinkraut | |
Mehlige Königskerze | |
Platterbse | |
Wiesensalbei | |
Brunelle | |
Acker-Rittersporn | |
Disteln | |
Brombeeren | |
Edelweiß |
Stickstoffreicher Boden
Brennnesseln gedeihen gerne dort, wo Menschen wohnen oder Tiere leben. Durch Überdüngung in der Landwirtschaft entstehen gefährliche Stickstoff-Überschüsse, die von den Pflanzen nicht aufgenommen werden und als Nitrat ins Grundwasser sinken. Um Stickstoff zu verringern, sollte man mit Holzhäcksel oder Stroh mulchen. Denn sie benötigen Stickstoff bei der Zersetzung.
Indikatoren | Was macht den Boden stickstoffreich? |
Brennnessel | Stickstoffdünger |
Klettenlabkraut | Tierhaltung |
Vogelmiere | Stallmist und Vogelkot |
Melde | Hornmehl |
Löwenzahn | Blutmehl |
Schwarzer Holunder | Jauche |
Franzosenkraut | Klärschlamm |
Wolfsmilch | Gründüngung mit Leguminosen |
Giersch | |
Kohl-Gänsedistel | |
Hirtentäschel | |
Gänsefuß | |
Schwarzer Nachtschatten | |
Quecke | |
Kamille | |
Bärenklau | |
Ampferknöterich | |
Kerbel | |
Kreuzkraut |
Lehmiger Boden
Lehm- und Tonböden sind feucht, schwer, dicht, klebrig und wenig durchlässig. Es kommt schnell zu Staunässe, aber auch leicht zur Austrocknung. Lehm ist was Feines, wenn man ein Lehmhaus bauen möchte oder eine Keramikwerkstatt hat. Wenn man jedoch Pflanzen anbauen möchte, sind die Möglichkeiten sehr eingeschränkt. Einen lehmigen Boden erkennt man daran, dass er sich mit den Händen kneten und zu Würsten formen lässt.
Indikatoren | Was macht man einen Lehmboden lockerer? |
Ackerminze | Häufiges Umgraben, damit Luft unter die Erde kommt |
Gänsefingerkraut | Quarzsand und Kies untermischen |
Knöterich | Kompost |
Rittersporn | Gründüngung mit Tiefwurzlern wie Lupinen und Sonnenblumen |
Hederich, Acker-Rettich | Blätter und kleine Zweige verrotten lassen |
Kamille | Grassoden abtragen und verkehrt auf den Boden legen |
Giersch | |
Ackerwinde | |
Kriechender Günsel | |
Acker-Kratzdistel | |
Rote Taubnessel |
Sandiger Boden
Erden, die sandig, steinig und staubig sind wie in der Wüste, fehlt die Fähigkeit, Wasser zu speichern. Wenn es mal regnet. ist alles in Nullkommanichts versickert. Die Hungerkünstler, die auf diesen Böden gedeihen, suchen mit ihren Wurzeln nur einen gewissen Halt zwischen den Steinchen. Daher kommen sie auch gerne aus Ritzen heraus, die sie irgendwo im Asphalt oder im Mauerwerk finden. Kulturpflanzen die auf sandigem Boden gedeihen, sind beispielsweise Lavendel und Ginster.
Indikatoren | Was macht man einen Sandboden fruchtbarer? |
Disteln | Humus, Kompost |
Klee | Mist |
Wilde Möhren | Mulch |
Rainfarn | Gründüngung mit Lupinen, Klee und Wicken |
Thymian, Quendel | Wasserspeichernde Granulate einbringen aus Betonit, Ton oder Vukangesteiin |
Wegerich | |
Leinkraut | |
Segge | |
Färberkamille | |
Königskerze | |
Wolfsmich | |
Mohn | |
Vogelmiere | |
Besenkraut | |
Grasnelke | |
Hungerblümchen | |
Pechnelke | |
Trockene Gräser | |
Lupinen |
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