Richtig Heizen und Abwärme nutzen

35 heiße Tipps und Tricks, wie man ganz viel Energie sparen kann – ohne Komfort-Verzicht und ohne teure Umbau-Maßnahmen.

Bei Holzheizungen sollte man möglichst von oben nach unten heizen und nicht umgekehrt, um eine Abkühlung der Rauchgase zu verhindern. Foto (C) Jan Beck / flickr
Bei Holzheizungen sollte man möglichst von oben nach unten heizen und nicht umgekehrt, um eine Abkühlung der Rauchgase zu verhindern. Foto (C) Jan Beck / flickr

 

Energiesparende Heizsysteme sind gut und schön, aber sie haben den kleinen Nachteil, dass man meist kräftig investieren muss. Viel einfacher ist es, von Grund auf weniger Energie zu verbrauchen. Es sind auch ein paar bauliche Tipps dabei, die man natürlich von Anfang an beherzigen und nicht erst nachträglich umsetzen sollte.

  1. Die Temperatur absenken und nur heizen, wo wirklich Bedarf besteht. Genutzte Räume dürfen in der Nacht auf 15 bis 18 Grad abkühlen. Ungenutzte Räume abschließen und nur auf Mindesttemperatur halten.
  2. Früher hat man im Winter zusätzliche Winterfenster eingehängt und die Holzläden geschlossen. Bei Altbauten ist das auch heute noch möglich.
  3. Abwärme-Quellen im Haushalt nutzen: Bügeleisen, Herd, WW-Boiler, Waschmaschine, Computer, Glühbirnen.
  4. Wärmende Farben und farbiges Licht einsetzen: Sonnengelb, Rot, Orange. Ein orangefarbiger Bodenbelag wirkt optisch wärmend, weil er das Licht in rötlicher Farbe reflektiert. Gelbe und rötliche Lampenschirme oder farbige Glühbirnen wirken wie Foto-Filter oder rosarote Brillen.
  5. Die Thermogenese von Tieren und Pflanzen nutzen: Haustiere, Nutztiere, benachbarter Wald, Bäume, Zimmerpflanzen, Blüten von Aronstabgewächsen und Mikroorganismen geben durch ihre Stoffwechselprozesse Wärme ab.
  6. Windschutz-Wände oder -Bepflanzungen vor exponierten Fassaden.
  7. Dämmen an den richtigen Stellen, vor allem nordseitig und unter dem Dach. Dämmstoff auf der Südseite hält nicht nur die Kälte draußen, sondern auch die Sonnenenergie.
  8. Das beheizte Raumvolumen möglichst verkleinern durch abgehängte Decken, textile Raumteiler, Himmelbetten und Ähnliches.
  9. Richtig Querlüften: Heizung ausschalten und dann kurz alle Fenster gleichzeitig voll aufmachen, so dass ein kräftiger Durchzug entsteht. Die Luft ist sofort erfrischt und die Oberflächen bleiben warm. Keine Lüftung durch Fensterkippen!
  10. Wasserführende Heizkörper müssen entlüftet werden (automatisch oder händisch), damit das Wasser ungehindert zirkuliert.
  11. Bei konventionellen Heizkörpern sammelt sich Staub zwischen den Rippen an, der jährlich vor Beginn der Heizsaison entfernt werden sollte.
  12. Programmierbare Temperatursteuerung für jeden Raum.
  13. Keine Vorhänge vor Heizkörpern.
  14. Keine dämmenden Abdeckungen über Heizkörpern, zum Beispiel aus Holz, Schaumstoff oder Textilien. Keine Kissen auf der Innenseite von Fenstern!
  15. Die Gebäude-Planung auf den winterlichen Sonnenstand ausrichten.
  16. Unnötige Heizkörper abmontieren oder gegen kleinere eintauschen. Die meisten Anlagen sind überdimensioniert, weil auf eine Raumtemperatur von 23 Grad ausgelegt bei Außentemperaturen von minus 20 Grad. Es ist günstiger, bei Bedarf auf Zusatzheizungen zu setzen.
  17. Wärmespeichernde Teelicht-Öfen verwenden in der Übergangszeit und als Zusatzheizung. Sogar Kochen, Braten, und Backen ist möglich mit passenden Einsätzen. Bau-Anleitungen und fertige Öfen findet man im Internet.
  18. Mehr Zeit im Bett verbringen. Winterzeit ist Kuschelzeit! Egal ob alleine, mit einem Stofftier, mit dem Partner oder mit der ganzen Familie samit Haustieren!
  19. Gemütliche und kuschelige Kleidung anschaffen: Wollpullover, dicke Socken, Kaputzen-Shirts, Strickjacken, Hausmäntel und lange Unterwäsche.
  20. In den Übergangsmonaten (Oktober, November, März, April) kann man die Zentralheizung ruhig kalt lassen, wenn zusätzliche Wärmequellen vorhanden sind.
  21. Fenster und Türen abdichten, um Zugerscheinungen zu vermeiden.
  22. Abschirmungen von Raum-Bereichen mit Paravents. Auch dicke Vorhänge und halbhohe Wände halten Kälte ab, die von unten nach oben steigt.
  23. Rollos, Außenläden oder Jalousien schließen bei Dunkelheit, denn sie wirken wärmedämmend. Es gibt auch richtige Wärmedämmläden (z.B. Schiebetor-Konstruktion), die noch besser vor Nacht-Abkühlung schützen.
  24. Die Heizung im Sommer ausschalten. Das ist vor allen in Mehrfamilienhäusern ein Thema, wo sich niemand darum kümmert oder einzelne Parteien die Heizung einschalten ohne das Wissen der anderen, die mitzahlen müssen.
  25. Heizsysteme vergleichen. Zu den effizientesten Heizungen gehören die Sockelleistenheizungen.
  26. Heizungsrohre dämmen, wenn sie durch kalte Bereiche laufen.
  27. Die Heizkörper frühzeitig ausschalten und die Nachwärme nutzen, bevor man das Haus verlässt.
  28. Keine Innendämmungen! Außendämmung von Schwachstellen wie Rollokästen und Heizkörpernischen.
  29. Mit Naturbaustoffen und -Textilien für eine behagliche Atmosphäre sorgen.
  30. Windfang-Konstruktion vor der Eingangstür, eventuell mit einem warmen Vorhang.
  31. Die Heizkörper nicht beliebig anordnen, sondern einplanen wie Kaminplätze: Sitzgelegenheiten in der Nähe und Platz für wärmespeichernde Tonwaren oder Steine.
  32. Den Kühlschrank so einbauen, dass der Kompressor in einen warmen Raum zeigt, während der Kühlschrank selbst in einem ungeheizten Raum steht – z.B. zwischen Speis und Vorraum oder Speis und Küche.
  33. Tontöpfe mit Steinen vor einem Süd-, Südost- oder Südwest-Fenster können an Sonnentagen Wärme speichern.
  34. Auf Strahlungswärme setzen, denn sie ist nicht nur gesünder, sondern braucht auch weniger Energie.
  35. Infrarot Glühbirnen mit 25, 40, 60 od. 100 Watt sind eine günstige Zusatzheizung mit hohem Wirkungsgrad. Es gibt sie auch in Form von Dunkelstrahlern, die kein Licht, sondern nur Wärme abgeben.

 

Alte, gusseiserne Heizkörper sind oft besser als sie aussehen, weil sie viel Speicher-Masse haben. Foto (C) Paul Sableman / flickr
Alte, gusseiserne Heizkörper sind oft besser als sie aussehen, weil sie viel Speicher-Masse besitzen. Foto (C) Paul Sableman / flickr

 

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Irmgard Brottrager, Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur,

Ganzheitliche Raum-Gestaltung und Europäisches Fengshui 

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Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

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