Spezielle Anzuchtkisten für Pflanzen: Braucht man sie?

Sie wurden entwickelt, um ideale Bedingungen zu schaffen für die Anzucht von Jungpflanzen. Was können diese Kisten? Braucht man sie? Sind sie ein teures Hobby, eine technische Spielerei oder eine wirtschaftliche Investition?

So sieht eine primitive Anzuchtschale aus. Foto: Maja Dumat / flickr CC BY 2.0
So sieht eine primitive Anzuchtschale aus. Foto: Maja Dumat / flickr CC BY 2.0

Mediterrane Pflanzen lieben eine warme Kinderstube

Samen von Pflanzen, die aus wärmeren Regionen stammen wie Tomaten, Paprika und Auberginen brauchen meist recht lange, um voll auszureifen. Damit sich die Reifung auch in unseren Breitengraden ausgeht, wo die Vegetationsperiode etwas kürzer ist als in Südeuropa, versuchen viele Gärtner, so früh wie möglich mit der Anzucht zu beginnen. Im zeitigen Frühling mangelt es jedoch an Tageslicht. Und wenn die Anzuchtbehälter nicht in beheizten Wohnräumen stehen, besteht die Gefahr, dass die Keimung ausbleibt, weil die notwendigen Mindesttemperaturen nicht erreicht werden. Bei welcher Temperatur ein Same zu keimen beginnt, ist recht unterschiedlich und der jeweiligen Samen-Packung zu entnehmen. Natürlich findet man auch Informationen im Internet, falls es sich um Samen handelt, die nicht gekauft worden sind.

Vermehrungsbeete für Pflanzensamen und Stecklinge (auch Ableger genannt)

Eine so genannte „Anzuchtstation“ besteht aus flachen Behältern für Pflanzensamen oder Sprösslinge, einer Abtropftasse und einem transparenten Deckel. Anspruchsvollere Modelle besitzen zusätzlich eine Beleuchtung, eine Beheizung und eine Lüftungsmöglichkeit. Ein Wassertank und eine wasserspeichernde Kapillarmatte können weitere Extras sein. Die meisten Hobbygärtner und Gärtnerinnen bauen ihre Anzuchtbehälter in Eigenregie aus diversen Rest-Materialien zusammen.

Sondermodelle mit Kimaanlage oder verschiedenen Klimakammern

Händische und digitale Steuerungen machen es möglich! Zimmer-Gewächshäuser der Spitzenklasse warten mit integrierten Bodenheizungen auf und besitzen hochwertige LED-Leuchten, die mit einer Zeitschaltuhr gesteuert werden. Bei Stationen mit verschiedenen Klima-Kammern ist jede Abteilung separat beheizbar und belüftbar. Auch die Luftfeuchtigkeit ist von Bedeutung und kann reguliert werden.

Zahlt sich die Anschaffung aus?

Auch wenn sich der Aufwand finanziell nicht rentiert, macht es Spaß, für optimale Bedingungen zu sorgen und die Pflanzen beim Heranwachsen zu beobachten. Die Anzuchtstationen lassen sich viele Jahre lang verwenden. Vor allem ist man nicht auf die magere Auswahl im Gartencenter angewiesen, sondern kann nach Lust und Laune experimentieren mit den verschiedensten Pflanzensorten. Außerdem hat man mehr von einer Pflanze, wenn sie nicht in stattlicher Größe einkauft, sondern so klein wie möglich erwirbt oder aus Samen heranzieht. Schließlich sind die meisten Pflanzen am schönsten und vitalsten, solange sie ganz jung sind. Diesen energetischen Vorteil kann man zwar nicht essen (es sei denn in Form von Sprossen), aber welcher Gärtner interessiert sich ausschließlich für die Früchte? Und wer fragt bei Haustierbesitzern nach der Rentabilität?

Moderne Pflanzenmöbel mit Design-Faktor

Ja, es gibt sie auch in ansehnlichen Formen, die man stolz herzeigen kann! Sie sehen beinahe aus wie stylische Haushaltsgeräte und können das Ambiente gehörig aufmöbeln. Ästhetische Pflanzen-Brutkammern wirken clean und kommen ohne sichtbare technische Details aus.

Urzeitcode-Saatgutkisten

Urtümliche Pflanzen sind nicht völlig ausgestorben, sondern zum Beispiel in Urwäldern, in Naturparks, in Australien, Neuseeland, Bali und in anderen Insel-Regionen zu finden. Mit ganz speziellen Anzuchtkisten soll es möglich sein, ursprüngliche Pflanzen zu züchten, die robuster und ertragreicher sind als moderne Nutzpflanzen. Ein statisches, elektromagnetisches Gleichspannungsfeld fungiert quasi als Wecker für uralte, ruhende Erbanlagen, die plötzlich zum Vorschein kommen. Die urtümlichen Pflanzen besitzen folgende Vorteile:

  • Höhere Keimungsrate
  • Höhere Widerstandsfähigkeit
  • Keine chemischen Pflanzenschutzmittel erforderlich
  • Höherer Ertrag

Es ist allerdings nicht einfach, diese Urzeit-Geräte zu erwerben. Da sie wenig bekannt und verbreitet sind, gibt es auch nicht viele Erfahrungen damit. Die Kisten lassen sich ohne fundierte, elektrotechnische Vorkenntnisse nicht nachbauen. In Internet haben einige Bastler Youtube-Filme veröffentlicht. Und es gibt auch ein Buch dazu mit Anleitungen. Die unten fotografierte Kiste stammt von einem Bastler aus der Steiermark, der jedoch keine Kisten mehr baut. Wenn jemand eine Kiste erwerben möchte, ist es ratsam, dies nicht allein zu tun, sondern in Kooperation mit einer größeren Gemeinschaft. Es ist nämlich nicht nötig, dass jeder eine eigene teure Kiste besitzt, sondern mehrere Kleingärtner können die Geräte gemeinsam benutzen. Es wäre wünschenswert, wenn die Forschungen an dieser Technologie weitergeführt werden könnten.

Urzeit-Saatgutkiste aus Holz, Foto (C) Irmgard Brottrager
Urzeit-Saatgutkiste aus Holz, Foto (C) Irmgard Brottrager
Beitrag teilen:
Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*