Den Traum vom eigenen Garten können sich viele Stadtbewohner nicht erfüllen. Doch aufs Gärtnern und Ernten müssen sie deshalb noch lange nicht verzichten. Manche Nutzpflanze wächst nämlich auch platzsparend auf dem Balkon oder in der Wohnung.
Die Tomate ist so eine Pflanze, der durchaus Ungewöhnliches zugetraut werden darf. Wird sie nämlich nicht wie üblich ins Beet oder eben in den Blumentopf gesetzt, sondern kopfüber aufgehängt, gedeiht sie, ohne dabei auch nur einen Zentimeter Boden zu beanspruchen. Die reifen Tomaten lassen sich von der hängenden Pflanze einfacher ernten. Zudem ist bei der hängenden Tomate der Regenschutz in Gestalt des Blumentopfs sozusagen eingebaut. Die passenden Pflanzgefäße für kopfüber hängende Tomaten gibt es fertig zu kaufen. Sie lassen sich aber mit einfachen Mitteln auch selbst herstellen. In den Töpfen ist dann noch genügend Platz für Basilikum oder andere Kräuter, die über den Wurzeln der Tomatenpflanzen ganz herkömmlich nach oben wachsen. Eine gute Anleitung für den Kopfstand-Tomatenanbau gibt es zum Beispiel hier. Es eignen sich übrigens nicht nur Tomaten, sondern auch andere Gemüsepflanzen für das umgekehrte Aufhängen. So wachsen auf einem kleinen Balkon auch Gurken oder Paprika ganz praktisch von oben nach unten.
Vertikaler Gemüsegarten
Noch mehr Gemüse, Kräuter oder Obst lässt sich auf kleinstem Raum anbauen, wenn das gesamte Beet in die Vertikale gebracht wird. Das ist mittels fertiger Systeme oder im Selbstbau möglich, sodass an Hauswänden richtige kleine Nutzgärten entstehen. Wer einmal damit begonnen hat, das selbst Angebaute vom eigenen Balkon zu ernten und frisch zuzubereiten, wird kaum mehr darauf verzichten wollen. Einige Anregungen zum vertikalen Gemüsegarten gibt es hier: www.zdf.de/gemuesegarten-an-der-wand.
Doch vertikale Gärten müssen keineswegs reine Nutzgärten sein. Auch als Gestaltungsmittel eignen sich bewachsene Mauern und Wände. Als Pionier der vertikalen Gärten gilt der Franzose Patrick Blanc. Seit bald 40 Jahren gibt der Botaniker Bauwerken in aller Welt mit seinen eindrucksvoll in allen Grüntönen wuchernden Wandgestaltungen ihr neues Gesicht.
Einen vertikalen Garten selbst bauen
Grüne Wand im Haus
Vertikales Grün findet sich aber nicht nur im Großformat an Hausfassaden und in weitläufigen öffentlichen Gebäuden. Eine grüne Wand eignet sich auch für den eigenen Balkon oder sogar als Gestaltungsmöglichkeit für die Wohnung. Die grüne Wand für den Hausgebrauch dürfte ein bisschen kleiner ausfallen als die imposanten botanischen Kunstwerke von Patrick Blanc. Ihre Wirkung ist aber ebenfalls großartig. Je nach Bepflanzung sind ganz unterschiedliche Farbkombinationen möglich. Ob als lebendiges Bild im Wohnzimmer oder unauffällig als bewachsener Raumtrenner – ein vertikaler Garten in der Wohnung setzt ganz besondere Akzente. Zudem verbessert eine grüne Wand auch das Raumklima, ohne dass in kleinen Räumen viele Blumentöpfe untergebracht werden müssen. In großen Zimmern sorgt eine grüne Wand nicht nur für gutes Klima, sondern auch für eine bessere Akustik, indem sie den Hall mindert.
Mit einem vertikalen Gemüsegarten hat man zu jeder Jahreszeit Salat und Kräuter im Haus (Foto: Wicker Paradise / Flickr)
Beim Anlegen einer grünen Wand sollte allerdings jede mögliche Quelle der Schimmelbildung vermieden werden. Dazu muss zum Beispiel die Wand entsprechend gedämmt werden. Zudem gibt es ausgefeilte Bewässerungssysteme, sodass kein Wasser tropft. Umfassende Hinweise zum Anlegen einer grünen Wand gibt es unter www.bauen.de.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar