Was ist das Geheimnis der schlanken Japanerinnen?

In Japan ist es normal, mit 50 noch wie Mitte 30 auszusehen, faltenfrei und super schlank zu sein. Wie machen die zarten Asiaten das bloß?

Japanisches Dessert, Foto (C) Kirinohana / flickr CC BY 2.0
Japanisches Dessert, Foto (C) Kirinohana / flickr CC BY 2.0

 

Dicke Menschen sind eine Seltenheit in Japan. Die meisten Japaner/innen sind nicht nur sehr schlank, sondern sie erfreuen sich auch einer höheren Lebenserwartung. Können Japaner/innen denn überhaupt dick werden? Oh ja!

 

Wie ernähren sich die gigantischen Sumo-Ringer?

Sie wiegen mindestens 140 Kilogramm, sind mehr breit als hoch und üben einen alten japanischen Kampfsport aus. Riesenhafte, fast nackte und sehr dicke Männer, versuchen einander auf den Boden zu werfen. Standhaftigkeit ist hier logischerweise von Vorteil. Um die notwendige Leibesfülle zu erreichen, werden täglich bis zu 10.000 Kilokalorien verzehrt. Die Ringer sind allerdings nicht bloß fett, sondern besitzen eine sehr muskulöse Grundstatur, die mit Fettpolstern ausstaffiert ist. Je schwergewichtiger ein Ringer ist, umso größer sind seine Erfolgschancen – freilich nur, wenn er gleichzeitig kräftig und sehr beweglich ist. Was zählt, sind Kraft, Geschick und Stabilität.

Um das stattliche Gewicht zu erzielen, werden riesige Eintopfmahlzeiten gefuttert. Sie bestehen aus diversen Gemüsesorten mit viel Fleisch, Pilzen, Tofu, Fisch und Eiern. Die Ringer essen nur zweimal am Tag ihren speziellen Sumo-Eintopf – auch Chankonabe genannt, kombiniert mit viel Reis, Nudeln oder Kartoffeln. Zwischenmahlzeiten gibt es nicht. Der riesige Bauch wird mit Bier gemästet. Und nach dem stundenlangen Essen wird erst mal eine Ruhepause eingelegt.

 

Woraus bestehen traditionelle japanische Gerichte?

Mit der Sumo-Diät nimmt man also nicht ab. Allerdings essen die schlanken Japanerinnen keine völlig anderen Lebensmittel. Der Unterschied liegt vor allem bei der Menge und beim Verhältnis der Zutaten. Nachfolgend eine Liste, die zugleich aussagt, was in Japan anders läuft als bei uns:

  • Rohe Meeresfrüchte und rohe Fischprodukte mit Omega-3-Fettsäuren
  • Wenig Fleisch
  • Wenig Gebratenes
  • Viel Reis
  • Reichlich Soßen und Brühen (vor allem Sojasoße und Wasabi)
  • Ein Glas Wasser zu jedem Gericht
  • Viel Fermentiertes: Miso, Sauerkraut, Tempeh, Kimchi, Kefir, Kombucha
  • Buchweizen-Nudeln (Soba)
  • Glasnudeln
  • Konjaknudeln (Shirataki, Teufelszungenknolle)
  • Wenig Eier
  • Keine Milchprodukte
  • Kaum Weizen-Produkte
  • Wenig Zucker
  • Kaum Süßigkeiten
  • Kein Brot
  • Keine Mehlspeisen
  • Keine Fertiggerichte
  • Wenig Obst
  • Wenig Fett
  • Viele Sprossen
  • Viele Sojaprodukte

 

Besondere Merkmale einer typisch japanischen Kost

Japanisches Essen ist leicht verdaulich. Vordergründig betrachtet scheint es sich um eine High-Carb-Ernährung zu handeln, aber es sind nur bestimmte Kohlenhydrate erlaubt. Man isst mehr Gemüse als Obst und mehr Fisch als Fleisch. Während die Sumo-Ringer bei den eiweißhaltigen Zutaten kräftig reinhauen und auch beim Reis nicht sparen, sind die Portionen der schlankeren Landsleute viel, viel kleiner. Japanisches Essgeschirr besteht aus vielen kleinen Schälchen und erinnert an Puppengeschirr.

Foto (C) Bert Kimura / flickr CC BY 2.0
Foto (C) Bert Kimura / flickr CC BY 2.0

 

Der Körperumfang wird staatlich kontrolliert

Was viele vielleicht nicht wissen, ist, dass die Ärzte den Bauchumfang messen, der bei Männern 85 Zentimeter und bei Frauen 90 Zentimeter nicht überschreiten darf. Übergewicht ist verpönt in Japan und wird gesellschaftlich nicht toleriert.

Die Ärzte schlagen Alarm und verschreiben Diäten, wenn der Bauch zu dick wird. Die Gesundheitstests, bei denen auch das Gewicht kontrolliert wird, sind in viele Kommunen und Betrieben Pflicht. Millionen Japaner/innen müssen sich einmal im Jahr wiegen und abmessen lassen. Da niemand fett sein möchte, ist die Hemmschwelle, über die Stränge zu schlagen, viel höher als hierzulande. Unternehmen, deren Mitarbeiten zu dick sind, müssen höhere Beträge in die Krankenkasse einzahlen.

 

Andere Länder, andere Essenskulturen

Für Japaner ist es normal, sich an Diäten und Ernährungspläne zu halten. Sie sind ein äußerst diszipliniertes Volk. Das Essen wird liebevoll zelebriert und man nimmt sich Zeit dafür. Alles wird möglichst frisch zubereitet. Fertigprodukte sind nicht üblich. Die Gerichte bestehen aus sehr vielen Zutaten, aber winzigen Häppchen. Unkontrolliertes Essen während der Arbeit, vor dem Fernseher oder unterwegs ist verpönt. Es gibt fixe Essenszeiten und keine Zwischenmahlzeiten. Die Nahrungsaufnahme findet außerdem meist in Gesellschaft statt. Zudem sind Japaner sehr bewegungsfreudige Menschen und keine Couchpotatoes. Die wenigsten besitzen ein Auto. Sie arbeiten viel und halten sich gerne an Regeln.

Dass asiatische Menschen von Natur aus nicht weniger zu Übergewicht neigen, beweist die Situation in China. Hier ist die zunehmende Fettleibigkeit ist ein relativ junges, aber riesiges Problem, seit die Menschen immer mehr Fastfood essen.

 

 

 

 

 

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Irmgard Brottrager, Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur,

Ganzheitliche Raum-Gestaltung und Europäisches Fengshui 

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Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

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