Petersilie, Basilikum, Schnittlauch & Co gedeihen zwar auf der Fensterbank, halten aber nicht lange durch. Gibt es robustere Alternativen, die auch im Winter grünen?
Eines vorweg: Üppiges Wachstum kann man in den Wintermonaten von keiner Pflanze erwarten. Aber es genügt ja, wenn sie grün bleibt und im Frühling wieder austreibt. Mit einer sonnigen Fensterbank hat man größere Chancen als an Plätzen, die monatelang keinen Sonnenstrahl abbekommen. Der Standort sollte zumindest hell sein und sich nicht direkt über einem Heizkörper befinden. In Wintergärten kann es in der Übergangszeit und im Sommer zu heiß werden.
1) Schnittsellerie
Das robuste und anpassungsfähige Küchenkraut ist viel zu wenig bekannt. Es ist wesentlich kräftiger als Petersilie und schmeckt auch würziger. Der Wuchs hängt von den Umständen ab. Ist wenig Platz, bleibt es kleiner. Ist genug Platz, geht es in die Breite und in die Höhe. Zu beachten ist eigentlich nur, dass es sich um einen Starkzehrer handelt, der gedüngt werden muss. Der Standort sollte sonnig bis hell sein (im Freien reicht auch halbschattig).
2) Ananassalbei
Auch diese Pflanze gehört nicht zu den gängigsten Küchenkräutern. Die Blätter duften bei der Berührung nach Ananas. Die Pflanze ist nicht winterhart und daher gut im Innenraum aufgehoben. Sie wächst sehr schnell und üppig – und das ist auch der Haken dabei. Sie wird bald zu groß, denn die natürliche Wuchshöhe beträgt 1 bis 1,8 Meter. Wenn man einen großen Kübel nimmt mit mindestens 10 Litern Fassungsvermögen, kann sich die Pflanze schön entwickeln. Der Standort sollte warm und halbschattig sein.
3) Aztekisches Süßkraut
Dieses exotische Kraut hat einen kriechenden Wuchs. Es ist robuster und ergiebiger als Stevia-Süßkraut. Die Blätter können ebenso wie Stevia zum Süßen verwendet werden. In der Natur wird die Pflanze zu groß für einen Blumentopf, denn sie kann bis zu einem Meter in die Breite gehen. Wenn man sie klein halten möchte, lassen sich problemlos Stecklinge ziehen, die schnell anwachsen.
4) Schnittknoblauch
Schnittknoblauch hat breitere Blätter als Schnittlauch, schmeckt aber ganz ähnlich. Zwar geht es ihm im Freiland besser, aber er kommt mit Zimmer-Bedingungen klar, wenn der Standort hell genug ist. Da er immer wieder nachwächst, wird er nie zu groß und kann jahrelang beerntet werden.
5) Brasilianischer Sauerklee
Er ist eigentlich viel zu schön, um vernascht zu werden, aber bei Bedarf essbar. Die dekorativen roten Blätter treiben das ganze Jahr über aus, im Winter jedoch spärlicher als im Sommer.
6) Goldnessel
Goldnesseln sind Wald- und Schattenpflanzen und kommen daher sehr gut mit sonnenarmen Standorten zurecht. Man kann die silbrig panaschierten Blätter in den Salat oder zum Gemüse geben oder als Teekraut verwenden.
7) Frauenhaarfarn
Diese Pflanze ist so empfindlich wie sie aussieht, aber wunderschön und sogar heilkräftig laut traditioneller Naturheilkunde. Die gefiederten Blätter brauchen eine hohe Luftfeuchtigkeit, damit sie keine trockenen Spitzen bekommen. Vor der Verwendung als Medizin sollte man sich gründlich informieren, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden.
8) Gundelrebe
Der ausdauernde Bodendecker mag ein saures Substrat und gehört zu den Naturheilkräutern. Wegen seines hohen Vitamin-C-Gehalts wurde er früher als Soldaten-Petersilie bezeichnet. Da die Pflanze recht bitter schmeckt, braucht man nur kleine Mengen davon.
9) Currykraut
Der Name hat mit Curry eigentlich nichts zu tun, sondern kommt daher, dass die kleinen Blättchen wie Curry schmecken. Der Geschmack ist sehr intensiv und daher braucht man nur ganz wenig davon. In der Natur wird die Pflanze bis 60 cm hoch und einen Meter breit. Sie wird vor allem als Heilkraut eingesetzt, kann aber auch in der Küche verwendet werden. Um sie im Zimmer klein zu halten, sollte man sie rechtzeitig zurückschneiden.
10) Parakresse
Die mehrjährige Pflanze ist auch unter der Bezeichnung „Prickelknöpfe“ im Handel. Sie schmeckt scharf wie Pfeffer und eignet sich gut als Suppengewürz. Mit einer Wuchsbreite von bis zu 50 Zentimetern braucht sie relativ viel Platz. Sie kann aber zurechtgeschnitten und mit Stecklingen verjüngt werden. Der Standort im Zimmer sollte nicht zu warm sein.
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Irmgard Brottrager, Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur,
Ganzheitliche Raum-Gestaltung und Europäisches Fengshui
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