Achtung Smombies: Gefahren durch Smartphone-Zombies

Sie gelten im Straßenverkehr als ähnlich unzurechnungsfähig wie Betrunkene, Greise, Kleinkinder und Behinderte. Sie sind körperlich anwesend und gleichzeitig völlig woanders mit ihrer Aufmerksamkeit.

Moderne Burka, Foto (C) Orin Zebest / flickr CC BY 2.0
Moderne Burka, Foto (C) Orin Zebest / flickr CC BY 2.0

Meistens sind sie zu Fuß unterwegs, aber manchmal auch mit dem Fahrrad oder sogar mit dem Auto. Ihr Blick ist penetrant zum Boden gerichtet und im schlimmsten Fall haben sie zusätzlich noch Kopfhörer auf. Sie achten nicht auf ihre Mitmenschen und nehmen ihr Umfeld nur schemenhaft wahr. „Smombie“ ist eine Wortkombination aus Smartphone + Zombie. Wenn sie im Bus, im Zug oder in der Straßenbahn sitzen, sind sie relativ ungefährlich. Sie sind nicht ansprechbar und reagieren auch nicht auf Körpersprache. Um mit ihnen Kontakt aufzunehmen, muss man sich direkt in ihr Gesichtsfeld bewegen und heftig gestikulieren.Und selbst dann reagieren sie meist nicht unvermittelt, sondern nur mit Verzögerung. Ungefähr so, als hätte man sie aus dem Schlaf gerissen.

Smartphone-Zombies

Unter Zombies versteht man eigentlich Gespenster, die bereits tot sind, aber mit sichtbarem Körper herumgeistern. Im weiteren Sinne sind damit auch Schlafwandler, Tagträumer und Menschen gemeint, die wie fremdgesteuert wirken. Grundsätzlich macht es keinen großen Unterschied, ob sich zwei oder mehrere Menschen live unterhalten oder via Smartphone. Sie sind in beiden Fällen stark abgelenkt und nicht präsent – ähnlich wie spielende Kinder. Auch Menschen, die ohne Handy allein unterwegs sind, können derart in ihre Gedanken versunken sein, dass sie wie Gespenster durch die Gegend geistern.

Internet-Roboter und kriminelle Cyber-Zombies

Cyber und Cyberspace sind alternative Bezeichnungen für das Internet und andere vernetzte Datenwelten. Ein Cyber-Zombie – auch „Bot“ genannt – ist ein seelenloser Computer, der wie eine Person kommuniziert, aber in Wirklichkeit ferngesteuerte Programme und Befehle ausführt. Cyber-Zombies können nicht nur automatische Antworten und Bewertungen generieren, sondern auch Computerviren, Überwachungs- und Hacker-Software einschleusen. Fast alle Microsoft-Betriebssysteme werden von Zombie-Programmen attackiert, weshalb man ohne Schutzprogramme kaum noch arbeiten kann, wenn die Verbindung zum Internet offen ist.

Abhängige Cyber-Zombies

Als Cyber-Zombies bezeichnet man aber auch Menschen, die internetsüchtig sind und ständig über ihre sozialen Netzwerke kommunizieren – ähnlich wie in manchen Haushalten den ganzen Tag lang der Fernseher läuft. Diese Menschen haben nur noch selten eigene Gedanken, weil sie ihr Gehirn völlig unkritisch und ungefiltert mit fremden Daten vollladen. Sie merken nicht, dass sie die Kontrolle über ihren Verstand abgeben und nach Belieben manipuliert werden können. Abends sind sie mit Daten vollgesogen, mit Reizen überflutet und zu müde, um das Erlebte reflektieren zu können.

Soziale Fake-Existenzen, hinter denen sich unbekannte Menschen verstecken

Als Social-Media-Zombies kann man außerdem Profil-Betreiber bezeichnen, deren echte Eigentümer entweder gar nicht mehr leben oder die sich auf eine Weise darstellen, die mit ihrem wahren Leben nichts zu tun hat. Auch alle Netzwerk-Teilnehmer mit Decknamen und Fake-Profilfotos kann man als geisterhafte Existenzen betrachten.

 Roboter-Wesen, Foto (C) Giò / flickr CC BY 2.0
Roboter-Wesen, Foto (C) Giò / flickr CC BY 2.0

Leute mit Vollvisier-Helmen, Verschleierungen und Kopfhörern

In diese Kategorie gehören viele Moped- und Motorradfahrer, die durch ihren Kopfschutz über ein eingeschränktes Gesichtsfeld verfügen. Aber auch gewöhnliche Mützen, Kapuzen, Schirme  und Kopftücher können dazu beitragen, dass das Sehen und Hören nicht uneingeschränkt möglich ist. Frauen, die ihr Gesicht fast komplett vermummen, sind als menschliche Wesen kaum noch wahrnehmbar. Einen ähnlichen Effekt haben große Hüte, dicke Schals und verspiegelte Brillen. Dazu kommen noch die vielen Leute, die mit Kopfhörern unterwegs sind und daher nicht ansprechbar sind. Sie alle kann man als Zombies bezeichnen, denn sie sind nicht voll präsent. Die Sinnesorgane sind abgeschottet und es ist keine normale Kontaktaufnahme möglich. Menschen, die ihre wahre Identität nicht zu erkennen geben, neigen oft zu Ausfälligkeiten oder gar zu kriminellen Delikten. Sie fühlen sich anonym, nicht erreichbar und daher nicht verantwortlich für das, was sie tun.

Gewöhnliche Autisten und andere Behinderte

Autismus ist ein Überbegriff für schwere Beziehungs- und Kommunikationsstörungen. Autistische Menschen sind nur eingeschränkt fähig, mit anderen Wesen zu kommunizieren. Es gibt natürlich viele Leute, die nur leicht autistisch gestört sind und nicht besonders auffallen. Autisten verhalten sich ähnlich wie Zombies. Sie sind vorhanden, aber man kann sie nicht normal kontaktieren. Sie können zwar sprechen und hören und sehen, aber im Umgang besteht kein großer Unterschied zu Menschen, die wirklich stumm, hör- oder sehbehindert sind. Sie sind geistig eingekapselt oder abwesend und nur schwer erreichbar.

Echtes Leben findet nur im Hier und Jetzt statt

Alles andere ist Traum, Fantasie oder Spuk. Wer gesunde Sinnesorgane hat, sollte alles daran setzen, seine Wahrnehmung zu erweitern und nicht einzuschränken. Die Zeit, in der das Gehör und die Sehkraft nachlassen, kommt noch früh genug. Menschen, die nicht aufmerksam sind, keine Umgangsformen haben und das Interesse an ihrem Umfeld verlieren, werden abhängig und haben nur geringe Erfolgschancen in zwischenmenschlichen Beziehungen.

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Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

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