Ja, er sieht nicht nur großartig aus, sondern er duftet auch noch! In einer Privatwohnung in der SO-Steiermark wurde ein simpler Ikea-Kleiderschrank mit edlen Heublumen-Tapeten aufgewertet.
Schicht ja, aber bitte heimelig und aufgemöbelt!
Die Eigentümerin des Schrankes – eine kreative Lehrerin mit Mut zum Außergewöhnlichen – war erst vor kurzem umgezogen und hatte ihren maßgefertigten Einbauschrank in der alten Wohnung zurücklassen müssen, weil er fix eingebaut war. Der Schrank war extra im Ensemble mit den übrigen Schlafzimmermöbeln entworfen und aufwändig gezimmert worden. Damit so etwas nicht noch einmal passiert, wünschte sie sich diesmal ein zerlegbares Modell. Am besten von Ikea, mit einer schön strukturierten Front. Da man bei Ikea keine besonderen Ansprüche stellen kann und und Auswahl recht bescheiden war, haben wir nach Alternativen gesucht.
Möbelfronten mit Struktur aus Natur pur
Die Recherche im Reich der Laminate und Schichtstoffplatten war nicht wirklich erfolgreich. Daher kamen wir auf die Idee, uns bei den Furnieren umzusehen. Die Firma Hechenblaickner in Graz besitzt das größte Detaillager Österreichs mit unzähligen Furnieren auf einer Fläche von über 3.000 Quadratmetern. Hier sind nicht nur alle Holzarten in verschiedenen Qualitäten vertreten, sondern auch sehr exklusive und außergewöhnliche Furniere. Darunter die Kollektion von „Organoid®“. Verschiedene Naturmaterialien wie Almheu, Lavendel, Kornblumen, Zitronengras, Sonnenblumenkerne, Rosenblätter, Baum-Flechten, Skelettblätter, Moose, Pinienrienden, Pfefferminze, Schafwolle und Dinkelspelzen sind in Form von Natur-Furnieren oder Tapeten erhältlich. Ja sogar Kaffeepulver und Vanilleschoten inklusive Originialdüften stehen zur Auswahl.
Tapeten für alle Sinne
Die Ausgangsmaterialien stammen vorzugsweise aus Bioanbau und aus der Tiroler Region. Sie sind mit einem ökologischen Bindemittel derart fest und glatt zusammengepresst, dass man sie sogar als Bodenbelag einsetzen kann. Die fertige Materialstärke beträgt 0,1 bis 3 Millimeter. Diese dünnen Bahnen werden auf diverse Trägermaterialien wie HPL (High Pressure Laminate), Bodenpaneele, Flachsvliese oder Selbstklebefolien aufgebracht. Auch Spezial-Kompositionen nach Kundenwunsch sind möglich. Die Strukturtapeten und -Paneele werden standardmäßig unbehandelt geliefert. Sie können aber auch geölt oder mit Exopyharz versiegelt werden. Bei der unbehandelten Variante ist damit die zu rechnen, dass die Farben mit der Zeit etwas blasser werden. Die Tapeten sind nicht nur eine Augenweide, sondern haptisch und olfaktorisch ein Erlebnis. Da sie schalldämmend wirken, haben sogar die Ohren was davon.
Luxus-Material trifft Spanplattenmöbel aus Schweden
Die Platten, Furniere und Tapeten von Organoid® bewegen sich logischerweise in einer anderen Preis-Kategorie als die massenhaft produzierten Möbel von Ikea. Aber warum nicht beides verbinden? Was man von einem Schrank sieht und berührt ist schließlich hauptsächlich die Frontseite mit den Türen oder Laden. Der Rest spielt eine untergeordnete Rolle. Der ausführende Tischlermeister hat die Schranktüren noch zusätzlich mit profilierten Griffleisten aus massivem Buchenholz aufgewertet. Die langen Griffe haben zugleich die Funktion, die Türen in Form zu halten und die kostbare Tapete vor Fingerabdrücken zu schützen. Damit auch die Kanten der Tapete geschützt sind, wurde jede Tür mit einem Buchenholz-Rahmen versehen.
Kreative Einsatzmöglichkeiten
Da die Tapete nur im Großformat erhältlich ist, blieb Restmaterial übrig, das in einem kleinen, runden Glastisch Verwendung fand. Das Tischchen stammt ebenfalls von Ikea und erstrahlt nun in exklusivem Glanz, nachdem eine Heutapete unter die Glasplatte geschoben wurde. Es handelt sich übrigens um das Modell „Almwiesn“, das mit bunten Heublumen bestreut ist. Wer sagt denn, dass Tapeten an einer Wand kleben müssen? Man kann sie beispielsweise auch für Buchdeckel verwenden, für die Dekoration von Kisten und Kartons, für diverse Möbel-Einlegearbeiten, für Schaufenster-Dekoration, Flächenvorhänge, Taschen, Handy-Hüllen, Schmuckkästchen, Lampenschirme, Schilder, Visitenkarten, Speisekarten und vieles mehr. Der Duft ist lange anhaltend und die Oberfläche ist stabiler als man glauben möchte.
Weiterführende Links
So sah das Schlafzimmer ursprünglich aus.
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Irmgard Brottrager, Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur,
Ganzheitliche Raum-Gestaltung und Europäisches Fengshui
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