Feng Shui, Frühling und Garten

Es wird Frühling, auch wenn in weiten Teilen Deutschlands sich der Winter noch hartnäckig hält. Mit dem Frühling kommt auch wieder Lust auf den Garten. Lesen Sie heute, nach welchen Kriterien Feng Shui im Garten umgesetzt werden kann und was Sie bei der Auswahl an Pflanzen beachten sollten.

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Alleine mit Tulpen lässt sich ein Feng Shui Garten nicht gestalten. Doch schön sind sie in jedem Fall. Foto: Hedwig Seipel

Feng Shui Gärten werden oft mit chinesischen oder japanischen Gärten gleichgesetzt. Tatsache ist, dass viele asiatische Gärten nach den Prinzipien des Feng Shui angelegt werden, doch nicht jeder östlich anmutende Garten ist gleich ein Feng Shui Garten. Eine Buddha-Statue oder eine japanische Laterne reichen dafür lange nicht aus.

Andererseits gibt es Gärten, die keinesfalls an einen asiatischen Stil erinnern und trotzdem beispielhafte Feng Shui Gärten sind.

Ein Feng Shui Garten sollte folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Die Natur wertschätzen und möglichst ohne künstliche Dünge- und Schutzmittel auskommen.
  • Ein Ort der Entspannung sein, der den Ausgleich zum hektischen Leben schafft.
  • Nahrung oder Arzneien für Körper, Geist oder Psyche liefern.
  • Die Energien der Erde und des Kosmos sowie die Zyklen der lebenden Wesen ihren natürlichen Verlauf überlassen.
  • Einheimische Pflanzen und Symbole, die mit den Energien der eigenen Kultur und Landschaft harmonieren berücksichtigen.
  • Ein einheimischer Garten, der zu unserer Psyche und zum Geist des Ortes passen.
  • Uns mit der Erde verbinden und unsere Wurzel stärken.

Innere Struktur

Ein Feng Shui Garten zeichnet sich durch durchdachte, innere Struktur aus.

Die innere Struktur eines Gartens ist nur teilweise von seiner Größe abhängig. Sogar ein Blumenkasten lässt sich strukturiert und nach einem Konzept gestalten. Die Struktur lebt von Unterteilungen, die insgesamt zur optischen Vergrößerung des Gartens führen. Bereiche und Zonen zu schaffen, bedeutet die Feng Shui Prinzipien von Yin und Yang und den fünf Wandlungsphasen in der Praxis umzusetzen. Außerdem ist weniger oft mehr. Überladene Gärten können erdrücken, sie lassen keine Entfaltung mehr zu. Ein leerer Raum, möglichst in der Mitte des Gartens, der sehr sparsam aber ausgewogen und geschmacksvoll gestaltet wird, bedeutet Potentiale zu haben und persönliche Freiheit zu besitzen, sich neuen, noch unbekannten Aspekten zu öffnen.

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Bei der Pflanzen-Auswahl ist auf eine gute Mischung zu achten, damit der Garten stets blüht. Foto: Hedwig Seipel

Der Mensch ist ein wichtiger Bestandteil des Gartens. Es sollen Plätze geschaffen werden, die Menschen einladen und auch Schutz bieten.

Pflanzen

Bei der Auswahl der Pflanzen spielen viele Faktoren eine Rolle. Generell sollte jede Pflanze in Hinblick auf die Eigenschaft ausgewählt werden, die im Garten erwünscht wird. Pflanzen mit unterschiedlichen Blütezeiten sorgen das ganze Jahr über für optische Reize. Einzelnen Pflanzen wird oft auch symbolische Wirkung zugeschrieben, z.B.:

  • Aspidistra: innere Kraft
  • Chrysantheme: Entschlossenheit
  • Zypresse: das Edle
  • Gardenie: Stärke
  • Hortensie: Vollendung
  • Kerrie: Individualismus
  • Orchidee: Ausdauer
  • Pfingstrose: Reichtum
  • Pinie: Langes Leben
  • Granatapfel: Fruchtbarkeit
  • Rhododendron: Genuss
  • Kletterpflanzen: Beharrlichkeit.

Naturverbundene Gärten stehen zu ihren natürlichen Formen. Die Bepflanzung sollte deshalb dauerhaft sein und so wenig wie möglich beschnitten oder in Form gebracht werden.

Weitere Gestaltungselemente

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Wasser belebt den Garten. Der Phantasie der Gestaltung sind keine Grenzen gesetzt. Foto: Hedwig Seipel

Die Symbolik des Gartens wird, außer in der Pflanzenauswahl, auch durch die Wahl bestimmter Gestaltungselemente zum Ausdruck gebracht. Beständigkeit und Schutz wird durch Felsen, Steine, Hügel ausgedrückt. Wasser vermittelt dagegen die Energie des Universums, steht für Reichtum und Fülle und belebt den Garten.

Das Wasserelement kann aber auch ganz ohne echtes Wasser in Feng Shui Sinne zum Ausdruck gebracht werden. Geschwungene Linie und Pfade, Wege und Flächen aus Kies oder Heidekraut stehen symbolisch für das Element.

Weitere Gestaltungselemente erlauben bestimmten Themen oder Aspekten gezielte Unterstützung zu geben:

  • Stabilität: Felsen, Steine, große Blumenkübel
  • Anregung: Windspiele, Mobiles
  • Überfluss: Springbrunnen und Wasserspiele
  • Empfangen von Geschenken: leere Töpfe und Schalen
  • Licht, Hoffnung: Lampen
  • Leistung steigern: Kunstgegenstände
  • Schwerpunkte setzten: Topfpflanzen in Gruppen

Ein Garten ist eine „Persönlichkeit“ mit eigenem Gesicht und Charakter. Geben Sie Ihrem Garten einen Namen, um die persönliche Bindung zu verstärken. Dinge, die wir bei Namen nennen gewinnen am Wert, sie werden uns bedeutender erscheinen. In der Geschichte der größten und schönsten Gärten gibt es zahlreiche Beispiele wohlklingender Namen. Ob es ein schöner Vorname oder eine Fantasiebezeichnung wird, ist unwichtig. Viel wichtiger ist die persönliche Beziehung, die sie dabei zu Ihrem Garten aufbauen.

Weitere Infos dazu unter Feng Shui Garten & Gartenplanung.

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Über Hedwig Seipel 112 Artikel
Hedwig Seipel wandelte 1998 ihr Leben um und machte ihr Hobby - die asiatische Lebensphilosophie - zum Beruf. Nach fundierten Ausbildungen im Feng Shui, Geomantie, Coaching und Training gründete sie eine eigene Praxis. Sie ist Sachbuchautorin, Dozentin, Seminarleiterin und Beraterin.

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