Vor wenigen Wochen habe ich über Akzente und Spannungsdreiecke in der Gestaltung nach Feng-Shui-Prinzipien geschrieben. Dabei habe ich versprochen, noch mehr zum Spannungsdreieck beizutragen. Heute werde ich aber immer noch nicht konkret darüber schreiben, wie Sie das Spannungsdreieck für die optimale Außendarstellung eines Unternehmens nutzen können. Warum nicht? Weil ich zuerst erläutern will, worauf es beim erfolgreichen Firmenlogo ankommt.
Es gibt Firmenlogos, die nach Feng Shui gestaltet worden sind – oder gestaltet sein sollten. Beim näheren Betrachten stellt sich häufig heraus, dass dabei die Kua-Zahl des Firmeninhabers eine Rolle gespielt hat. Das ist Quatsch mit Soße! Ja, ich bin so frech, die Dinge beim Namen zu nennen, weil mir einfach die Haare zu Berge stehen, wenn ich mitkriege, für was auch alles die Kua-Zahl, eine unscheinbare Kenngröße im großen Feng-Shui-Universum, herhalten soll.
Die Kua-Zahl für die Logogestaltung einer Firma zu verwenden wäre so, als wenn Sie die Hausnummer eines Hauses, bei die Farbe des Sofas im Wohnzimmer berücksichtigen würden. Das eine hat mit dem anderen gar nichts zu tun!
Aber genug gelästert. Schauen wir uns lieber an, welche Grundlagen können bei einer Entscheidung für das richtige Firmenlogo hilfreich sein.
Dabei müssen wir zuerst unterscheiden, um welche Art von Firma es sich handelt. Grundsätzlich kann man Firmen in zwei Gruppen unterteilen:
- Unternehmen, die maßgebend von einer Person/Persönlichkeit geführt werden
- Unternehmen, bei denen die führende Person in den Hintergrund rückt, dafür das Produkt/Angebot/Dienstleistung maßgebend ist.
Bei den sogenannten „inhabergeführten Unternehmen“ hängt es von einer Person ab, wie das Unternehmen in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird und wie der Erfolg ausfällt. Ein Beispiel dafür kann Apple sein. Steve Jobs führte charismatisch sein Unternehmen zum Erfolg. Sein Auftreten und seine Performance haben maßgeblich dazu beigetragen, ob ein Produkt auf dem Markt Fuß gefasst hat oder nicht. Nach seinem Tod musste die Unternehmensführung einen anderen Weg gehen. Jetzt zählen vielmehr das Produkt und seine Qualität, als die Tatsache wer und wie die Neuigkeit auf einer internationalen Pressekonferenz vorstellt.
Andere Unternehmen leben dagegen vom Image der Marke oder der Produkte. Nehmen wir Porsche. Sicher gibt es und gab es große Namen, die den Hersteller sportlicher Autos geprägt haben. Doch was im Vordergrund immer stand und steht, ist die Silhouette der sportlichen Karosse und der unverwechselbare Sound des Motors. Ich wette, Menschen würden Porsche kaufen völlig unabhängig davon, wer an der Spitze des Unternehmens steht.
Das Prinzip funktioniert auch im Kleinen. Ein Bäcker verkauft viele Brötchen, weil er in der Stadt seit mehreren Generationen das Handwerk pflegt und die Menschen wissen, dass sein Name für ordentliche Qualität steht. Ein anderer Bäcker ist ebenfalls erfolgreich. Er hat zwar keinen traditionsreichen Namen, doch sein Produkt – das Frühstücksbrötchen – entspricht den modernsten Erkenntnissen der Ernährungswissenschaft. Es versorgt uns mit allem, was wir für einen aktiven Tag brauchen und macht dazu nicht dick. Die Menschen kaufen die Brötchen nicht, wie sie vom Becker Müller stammen, sondern weil sie so fortschrittlich modern sind.
Stellen Sie sich vor, Sie müssten ein Firmenlogo für diese beiden Bäcker kreieren. Welche Einflussfaktoren würden dabei eine Rolle spiele?
Bei dem traditionsreichen Bäcker ist sein Name, d.h. seine Person der Garant für den Erfolg der Firma.
Bei dem modernen Bäcker, weiß man wahrscheinlich gar nicht, wer er ist, doch seine Brötchen sind der Hit. Hier entscheidet das Produkt über den Erfolg.
Und damit das Bild komplett wird, nehmen wir noch einen dritten Becker dazu. Das ist der Bäcker, der gar nicht selbst den Teig anrührt, sondern vorgefertigte Teiglinge von einer Großbäckerei liefern lässt und nur vor Ort fertig bäckt. Sein Vorteil ist, so günstig wie bei ihm, kann man die Brötchen nirgendwo in der Stadt kaufen.
Wofür bezahlen die Kunden bei den drei Bäckern? Für Brötchen, würden Sie sicher spontan sagen. Doch was macht den Unterschied, warum gerade bei dem einen und nicht bei dem anderen das Geld gelassen wird?
Um die Frage zu beantworten, müssen wir uns genauer anschauen, welche Besonderheiten die drei Bäcker ausmachen.
Bäcker 1, der Traditionelle: Bei ihm wissen die Kunden, worauf sie sich verlassen können. Die Stichworte dafür sind: Beständigkeit, Stabilität, Fürsorge, Umsorgen. Dafür steht die Wandlungsphase Erde, mit dem Trigramm KUN, die Mutter, im Mittelpunkt.
Bäcker 2, der Moderne: Er setzt auf Ideen, Innovationen und frischen Geist. Sein Brötchen soll vor allem den unbeschwerten Geist wecken und ohne zu belasten, für Energie sorgen. Das sind alles Entsprechungen der Wandlungsphase Holz.
Bäcker 3 hat im Prinzip nur Dollarzeichen vor Augen. Er will seine Brötchen so billig wie möglich herstellen, um seine Gewinnspanne zu maximieren. Seine Kunden nehmen Standard-Qualität in Kauf, wenn sie dabei Geld sparen können. Hier steht eindeutig Metall im Fokus, das als Wandlungsphase finanzielle Vorteile, Macht und klare Regel definiert.
Drei Bäcker, drei Wandlungsphasen als Antwort auf die Frage, womit sie eigentlich Ihr Geld verdienen, auch wenn sie alle drei nur Brötchen verkaufen. Die Schlussfolgerung, dass für die drei Bäcker das Firmenlogo auch ganz anderes gestaltet werden müsste, liegt nah. Doch wie sollen sich die Logos voneinander unterscheiden?
Die Antwort liegt in dem Prinzip des „Feng-Shui-Reichtums“. Doch was es heißt und wie wir es nutzen können, das erfahren Sie nächste Woche.
Mit geheimnisvollen Grüßen
Hedwig Seipel
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