Die 9 Zonen des BaGua
Wörtlich übersetzt bedeutet BaGua „Acht Trigramme“ und bezieht sich auf das I-Ging, das Buch der Wandlungen. Es gehört zu den ältesten chinesischen Schriften und bildet die Grundlage für das klassische Feng Shui.
Trigramme sind Bildsymbole, die laut I-Ging spezielle Eigenschaften tragen. Sie bestehen aus je drei zum Teil unterbrochenen Linien. Bei der Anwendung der BaGua-Methode für die Einrichtung einer Wohnung wird der Grundriss der Wohnung in Bereiche eingeteilt. Jedem Bereich werden dabei die Eigenschaften eines Trigramms zugeordnet.
Es werden zwei BaGua-Methoden unterschieden: das Drei-Türen-BaGua und das Kompass-BaGua. Beide gehören zu den modernen Methoden des Feng Shui.
Das Drei-Türen-BaGua
(„Ba“ = Acht; „Gua“ = Trigramm)
Das Drei-Türen-BaGua wurde Ende des 20. Jahrhunderts von Thomas Lin Yun, dem Oberhaupt der tantrisch-buddhistischen Schwarzhut-Schule in den USA entwickelt. Es gehört zur „Form-Schule“ des Feng Shui, die sich mit den Eigenschaften, Schwingungen und dem Energiefluss eines Platzes beschäftigt. Die Form-Schule geht davon aus, dass jeder Mensch sein persönliches BaGua unabhängig von den Himmelsrichtungen in sich gespeichert hat und somit jeden Raum auf eigene Art und Weise erlebt. Das Drei-Türen-BaGua hat seine Wurzeln im traditionellen Feng Shui, zu den klassischen Methoden zählt es jedoch nicht.
Beim Anwenden der Drei-Türen-BaGua-Methode wird ein Raster mit neun gleichen Rechtecken über den Grundriss des Gebäudes oder der Wohnung gelegt. Die Seite „Ausbildung/Wissen“, „Karriere“ und „Hilfreiche Menschen“ entspricht dabei der Wand mit der Haupt-Eingangstür. Die acht äußeren Rechtecke (Trigramme) symbolisieren die verschiedenen Lebensbereiche, die Mitte der Wohnung oder des Hauses bildet das Zentrum oder „Tai Chi“.
Reichtum Finanzen |
Anerkennung Ruhm |
Beziehungen Partnerschaft |
Familie Gesundheit |
Zentrum Tai Chi |
Kinder Kreativität |
Ausbildung Wissen |
Karriere | Hilfreiche Menschen |
Eingangsbereich
Der Standort des Menschen bestimmt beim Drei-Türen-BaGua die Richtungen und Beziehungen der übrigen Welt. So befindet sich beispielsweise die sogenannte „Reichtumsecke“ (d.h. der Bereich „Reichtum & Finanzen“) von der Haupteingangstür aus gesehen immer in der linken hinteren Ecke einer Wohnung, die „Partnerschaftsecke“ befindet sich stets hinten rechts, der Bereich „Anerkennung & Ruhm“ dazwischen, etc. Ist der Grundriss des Gebäudes nicht rechteckig, werden „Fehlbereiche“ durch Hilfsmittel ausgeglichen. Vorhandene Bereiche können durch aktive Nutzung, entsprechende Accessoires und Farben gestärkt werden.
Das Drei-Türen-BaGua soll helfen, den Wohnort als Spiegel der eigenen Persönlichkeit zu verstehen und Problembereiche und Mängel zu erkennen. Es eignet sich besonders für Einsteiger, da es leicht anzuwenden ist und dem Anfänger eine unkomplizierte Annäherung an die Thematik ermöglicht. Wer jedoch nach einer individuellen, auf den Klienten zentrierten Lösung sucht, sollte sich früher oder später mit den komplexeren, klassischen Feng-Shui-Methoden auseinandersetzen oder einen kompetenten Berater hinzuziehen.
Da bei dieser Methode genauso wie bei vielen klassischen Feng-Shui-Methoden ein Makrokosmos-Mikrokosmos-Prinzip greift (einfach übersetzt: „wie im Großen, so im Kleinen“), kann das Drei-Türen-BaGua-Raster bei beliebig großen oder kleinen Einheiten angewandt werden, also bei ganzen Städten, Wohnsiedlungen oder Gartenanlagen genauso wie bei Wohnungen oder einzelnen Räumen.
Hinweis: Oft fühlen sich intuitiv veranlagte Menschen mit dieser Methode wohl.
Das Kompass-BaGua
Das Kompass-BaGua (auch Richtungs-BaGua genannt) zählt ebenfalls zu den modernen Methoden des Feng Shui. Die Anwendung funktioniert ähnlich wie beim Drei-Türen-BaGua. Allerdings wird das Raster hier nach den acht Himmelsrichtungen ausgerichtet. Es gehört zur „Kompass-Schule“ des Feng Shui. Die Kompass-Schule geht davon aus, dass jede der acht Himmelsrichtungen von einer Chi-Energie und den dazugehörigen Eigenschaften geprägt ist.
Somit gibt die Ausrichtung der Wohnung über Stärken und Schwächen der Bewohner Auskunft. Traditionell verwenden Berater dafür einen speziellen Feng-Shui-Kompass (auch „Lo Pan“ oder Luopan Kompass genannt). Der Grundriss des Gebäudes wird dazu aus der Vogelperspektive betrachtet.
Jede Zone innerhalb des Gebäudes kann dann mit einer Richtung, dem entsprechenden Trigramm und dem dazugehörigen Lebensbereich verbunden werden. Teilen Sie am besten die Lebensbereiche gemäß der unteren Darstellung nach den Himmelsrichtungen ein.
SO | Süden | SW | ||
Reichtum Finanzen |
Anerkennung Ruhm |
Beziehungen Partnerschaft |
||
Osten | Familie Gesundheit |
Zentrum Tai Chi |
Kinder Kreativität |
Westen |
Ausbildung Wissen |
Karriere | Hilfreiche Menschen |
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NO | Norden | NW |
Liegt die nördliche Seite Ihrer Wohnung auch am Eingangsbereich, ist die Anwendung natürlich einfach. Schwieriger wird es bei sehr unregelmäßig und schräg geschnittenen Wohnungen oder bei der Einteilung der Lebensbereiche in einzelnen Räumen – diese sollte dann auch nach den Himmelsrichtungen geschehen.
Das Kompass-BaGua-Raster kann ebenso wie das Drei-Türen-BaGua-Raster bei beliebig großen oder kleinen Einheiten angewandt werden. Welche der beiden Herangehensweisen Sie am Ende wählen, bleibt Ihnen überlassen. Beide Methoden sollten jedoch nicht miteinander kombiniert werden.
Hinweis: Oft fühlen sich rationale und eher faktenorientierte Menschen mit dieser Methode wohler.
Tipp: Das „Chi“ oder die Lebensenergie ist nicht festgelegt, sondern richtet sich immer nach einem Bezugspunkt – also Ihnen – aus. Wenn Sie Ihre Methode gewählt haben, ist es sinnvoll, dabei zu bleiben, um keine unklaren Energien zu erzeugen.