Gründüngung: Einfach genial und hundertprozentig bio!

Warum? Weil man viel bewirken kann mit ganz bestimmten Pflanzen, die den Boden verbessern. Man benötigt nichts weiter als das Saatgut. Die Pflanzen mit den zauberhaften Eigenschaften werden nicht geerntet, sondern als Mulch liegen gelassen oder unter den Boden gepflügt.

Foto: peter castleton / flickr CC BY 2.0
Foto: peter castleton / flickr CC BY 2.0

Mulchen mit Gründüngung

Wenn man genug Platz hat und die Anbauflächen nicht für andere Nutzpflanzen benötigt, kann man die Gründünger-Pflanzen abmähen und das Material zum Mulchen verwenden. Oder man wartet, bis sie im Spätherbst abfrieren und lässt die Überreste über den Winter liegen. Das ist zum Beispiel gut möglich im Obst- und Weinbau, wo die Flächen zwischen den Reihen für den Gründünger-Anbau zur Verfügung stehen. In solchen Bereichen können jedes Jahr Gründünger-Pflanzen wachsen, die wertvolles Mulch-Material liefern.

Mulchen mit Gras-Schnitt und Heu

Auch das Schnittgut von Rasen- und Wiesenflächen ist bestens als Mulch-Material geeignet. Vor allem, wenn es sich um Naturwiesen mit Klee, Luzerne, Senf und Ölrettich handelt. Wer selbst zu wenig Rasenschnitt zustande bringt, kann vielleicht bei Nachbarn Material bekommen. Allerdings ist es nicht sinnvoll, mit Heu zu mulchen, das diverse Samen von Pflanzen enthält, die im Gemüsegarten nicht aufgehen sollen.

Was gehört zu den Gründüngerpflanzen?

Typische Gründünger-Pflanzen sind einjährig und bilden lange Wurzeln, die den Boden auflockern. Das heißt, sie breiten sich nicht aus wie Unkraut, sondern man wird sie leicht wieder los. Außerden zersetzen sie sich problemlos im Boden. Wenn sie dicht genug ausgesät werden, unterdrücken sie das Hochkommen von unerwünschten Beikräutern.

·         Wilder Senf, Ackersenf, Gelbsenf, Weißer Senf

·         Bienenfreund, Phacelia, Büschelblume

·         Buchweizen

·         Ölrettich, Raps

·         Winterraps

·         Klee

·         Gelbe Lupinen

·         Erbsen

·         Bohnen

·         Ackerbohnen

·         Wicken

·         Luzerne

·         Ringelblumen, Calendula

·         Tagetes, Studentenblumen

·         Zuckerrüben

·         Sonnenblumen

·         Welsches Weidelgras

·         Malven

Zum Weiterlesen:

Gründüngung

Ringelblumen und Tagetes als Gründüngung

Gründüngung im Gemüsegarten

Die Vorteile von Gründüngung

 

Wann ist Gründündung angesagt?

Grundsätzlich kann man immer mit Gründünger arbeiten, aber er ist besonders hilfreich, wenn man einen nährstoffarmen Boden hat (zum Beispiel nach Baustellenarbeiten) oder eine Wiesenfläche in eine Acker- bzw. Gartenfläche umwandeln möchte. Außerdem ist Gründünger gut für Brachflächen, damit sich dort keine unerwünschten Pflanzen aussamen und der Boden für spätere Nutzpflanzen vorbereitet wird. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Gründüngerpflanzen als Nebenkulturen zwischen den eigentlichen Garten-Kulturen anzupflanzen.

Was den richtigen Zeitpunkt betrifft, kann man die Pflanzen sowohl im Frühling als auch im Sommer und Spätsommer aussäen. Zum Beispiel können abgeerntete Beete, die man nicht sofort wieder bebauen möchte, für Gründüngerpflanzen genutzt werden, statt sie brach liegen zu lassen. Auf jeden Fall muss man damit rechnen, dass die Pflanzen im Herbst eingehen, weil sie nicht frosthart sind.

Zusammengefasst:

  • Vorkultur auf Brachflächen und mageren Böden
  • Nebenkultur direkt neben und zwischen Nutzpflanzen
  • Zwischenkultur bei 4-Felder-Wirtschaft (Schwachzehrer, Mittelzehrer, Starkzehrer, Gründüngungspflanzen)
  • Nachkultur nach dem Abernten von Nutzpflanzen

Was bewirken die Gründünger-Pflanzen?

Legumionosen beziehungsweise Hülsenfrüchtler wie Bohnen, Linsen und Erbsen führen dem Boden Stickstoff zu, weil sie Wurzelknöllchen besitzen, die mit nützlichen Bakterien eine Symbiose eingehen. Desweiteren wachsen sie so schnell, dass sie in kurzer Zeit viel organische Blattmasse bilden, die nach dem Abmähen die Humusbildung fördert. Ein dritter wichtiger Effekt ist die Auflockerung des Bodens und die Förderung der Bodenlebewesen. Viertens wird der nackte Boden bedeckt und beschattet. Fünftens ist die Unterdrückung von Unkraut zu erwähnen. Außerdem wird der Boden feucht gehalten und vor Erosion geschützt. Dicht ausgesäte Düngerpflanzen erzeugen ein Blütenmeer, das magnetisch auf zahlreiche Insekten wirkt. Die Insekten wiederum fördern die Befruchtung der eigentlichen Nutzpflanzen. Gründünger hat also sehr viele Vorteile und träglich effektiv zur Bodenverbesserung bei. Nicht ganz ohne Aufwand, zugegeben, aber ganz ohne Zusatz von fragwürdigen Düngemitteln.

 

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Über Johanna Fritz 131 Artikel
Johanna ist freiberufliche Grafik-Designerin und Künstlerin. Sie berät das Team von Everyday Feng Shui bei der Website-Gestaltung und unterstützt bei redaktionellen Themen rund ums Wohnen und Einrichten. Johanna ist unser "Stil-Guru" und ihr erreicht sie unter j.fritz@everyday-feng-shui.de

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