Kakao: Droge oder Götterspeise?

Kakao ist nicht gleich Schokolade! Purer, echter, roher Kakao macht nicht süchtig, sondern gibt Energie, wirkt ausgleichend und erdend.

Geröstete Kakao-Nibs, Foto (C) Michael / flickr CC BY 2.0
Geröstete Kakao-Nibs, Foto (C) Michael / flickr CC BY 2.0

Kakao gehört zu den psychedelischen Substanzen

Weil Kakao die psychische Befindlichkeit verändern kann, wird er zu den Genussmitteln gezählt, die man nur mit Vorsicht genießen sollte. Bei Kakao kommt es sehr darauf an, wie und in welcher Kombination man ihn konsumiert. Je nach Rezeptur sind völlig unterschiedliche Wirkungen möglich. Während Süßigkeiten mit Kakao sehr schnell high und süchtig machen, schmeckt Kakaopulver ohne Zucker sehr adstringierend und bitter. Verdünnt man es mit Milch oder Wasser, machen sich bald Anzeichen von Übersäuerung bemerkbar. Rührt man das Pulver jedoch mit ganz wenig Birnensaft, ohne Zucker und ohne Wasser, zu einem dickflüssigen Brei, entsteht eine äußerst wohlschmeckende und bekömmliche Substanz ohne unangenehme Nebenwirkungen. Als Gewürze passen Chili, Vanille, Zimt und Gewürznelken dazu. Gesunder Kakao bringt nicht nur die Verdauung, sondern auch die Psyche ins Gleichgewicht.

Kakao wird durch Fermentation veredelt

Kakaopulver besteht nicht einfach aus gemahlenen Kakaobohnen, sondern gehört zu den fermentierten Lebensmitteln. Die Bohnen werden ursprünglich einfach an der Sonne getrocknet und auf diese Weise ganz natürlich fermentiert. Bei Kakao in Rohkost-Qualität wird dieser Vorgang maschinell nachgeahmt. Während der Fermentation gärt der Saft, der sich im Fruchtfleisch befindet, und löst sich von der Bohne. Die Bohne keimt kurz an und stirbt danach ab. Der charakteristische Kakaogeschmack ist das Resultat von Keimung und Gärung. Durch das Trocknen der angekeimten Bohnen, wird das Aroma noch verstärkt. Der Geschmack hängt nicht nur von der Kakaosorte ab, sondern auch von der Art der Fermentation. Bei Massenproduktion wird die Fermentation mit gezüchteten Hefestämmen beeinflusst. Es gibt in der Rohkost-Szene auch Bestrebungen, auf eine Fermentation komplett zu verzichten oder sie nur moderat durchzuführen. Bohnen für Billigkakao werden gar nicht fermentiert, sondern nur heiß getrocknet.

Kakao ist gut für den Darm

Kakaoprodukte ohne Zucker wirken nicht appetitanregend sondern zügeln den Appetit. Forscher an der Lousiana State University in Baton Rouge sollen herausgefunden haben, dass Kakao besonders gut verwertet wird, wenn gesunde Darmbakterien wie Bifidus und Milchsäurebakterien im Darm vorhanden sind. Michsäurebakterien haben nichts mit Milchprodukten zu tun, sondern sind zum Beispiel in Sauerkraut und vielen fermentierten Gerichten enthalten. Kakao fördert und nährt die guten Darmbakterien und trägt auf diese Weise zur Darmgesundheit bei.

Frische Kakaoschote mit Kernen, Foto (C Chuck Moravec / flickr CC BY 2.0
Frische Kakaoschote mit Kernen, Foto (C Chuck Moravec / flickr CC BY 2.0

Kakao ist gut für das Gehirn

Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Kakao die Gehirnleistung verbessern kann. Erwiesen ist dies jedoch nicht. Die meisten Menschen lieben Kakao nicht wegen des Geschmackes – der ohne Zucker gar nicht so toll ist – sondern wegen seiner anregenden, stimmungsaufhellenden und aphrodisierenden Wirkungen. Schließlich hat Kakao sogar als Naturheilmittel eine Tradition. Vor allem die enthaltenen Neurtransmitter Dopamin und Serotonin sorgen für Wohlbefinden und Glücksgefühle. Außerdem werden stresslindernde Wirkungen und Anti-Aging-Effekte nachgesagt.

Kakao zählt zu den besten Superfoods

Kakaobohnen sind ein wahres Lebenselixier, denn sie enthalten eine Vielzahl von Nährstoffen und können für einen merklichen Energieschub sorgen. Die kakaobraune Farbe entsteht erst durch die Fermentation. Unfermentierte Bohnen sind wesentlich heller. Bei den Inhaltsstoffen fallen vor allem die hervorragenden Werte bei Kupfer, Magnesium, Calcium, Eisen, Kobalt, Bor, Schwefel, Rubidium und B-Vitaminen auf. Auch der Eiweißgehalt ist sehr hoch. Die enthaltenen Stimulanzien könne nicht nur das Einschlafen erschweren, sondern auch bei chronischer Erschöpfung helfen. Kakao punktet unter anderem mit:

  • Antioxidantien
  • Ungesättigten Fettsäuren
  • Theobromin (wirkt ähnlich wie Koffein)

Gesunde Kakao-Produkte

Bei den Maya und Azteken im antiken Lateinamerika waren Kakaobohnen so wertvoll, dass sie als Zahlungsmittel galten. Edle Kakao-Sorten aus naturbelassener Umgebung sind sehr rar und bei uns kaum erhältlich. Das Kakaopulver, das wir im Supermarkt finden, stammt ausschließlich aus agrar-industrieller Massenproduktion. Rohe Kakaobohnen sind schonend fermentiert und nicht fermentiert im Reformhandel erhältlich. Außerdem werden ungemahlene Kakaostücke und Kakaobutter angeboten. Wer sich wirklich etwas Gutes tun möchte, kauft nicht nur Bioqualität, sondern Rohkostqualität.

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Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

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