Die Akupressur ist eine seit Jahrtausenden angewandte chinesische Heilkunst. Zahlreiche Beschwerden lassen sich mit dem sanften Druck lindern oder heilen; ganz ohne Nebenwirkungen. Und das Beste: Sie können Sie überall ohne Vorkenntnisse oder Hilfsmittel selbst anwenden.
Was bewirkt die Akupressur?
Die Lebensenergie Chi strömt durch unseren Körper entlang der 14 sogenannten Meridiane. Auf diesen „Hauptleitungen“ liegen 361 magische Punkte, die bei der Akupressur beachtet werden.
Durch Krankheiten, seelisches Ungleichgewicht oder Klimawechsel kann es zu einem Stau der Energie kommen. Die sanfte Massage der Akkupressur an den richtigen Stellen löst solche Blockaden und lässt das Chi wieder frei fließen.
Regeln für die Selbstbehandlung
1. Vorbereitung: Zu Beginn sollten Sie sich für den Erfolg der Behandlung eine behagliche Atmosphäre schaffen ohne Störungen wie Telefon, schlechte Luft, Kälte oder Überhitzung. Sobald Sie mit der Akupressur vertrauter sind, können Sie sie überall uneingeschränkt anwenden.
2. Ruhe: Lassen Sie sich beim Akupressieren Zeit und verbannen Sie die Alltagshektik aus Ihren Gedanken. Setzen Sie sich nicht unter Erfolgsdruck – es kann eine Zeit dauern, bis Sie die richtigen Punkte erspüren können und eine Linderung Ihrer Beschwerden wahrnehmen.
3. Doppeleffekt: Viele Punkte finden sich spiegelbildlich auf beiden Körperhälften. Akupressieren Sie für den besten Effekt also immer beide Punkte – möglichst sogar gleichzeitig.
4. Fingerspitzengefühl: Tasten Sie den Bereich, in dem sich der Akupressurpunkt befinden sollte, aufmerksam und ruhig ab. Lassen Sie sich Zeit, bis Sie das Gefühl haben: Da ist er! Oft gibt es hier eine winzige Veränderung an der Haut, eine kleine Vertiefung oder erhöhte Schmerzempfindlichkeit.
5. Druck: Der Druck ist bei der Akupressur entscheidend. Arbeiten Sie mit der Fingerkuppe des Daumens, Zeige- oder Mittelfingers, die Sie ins Zentrum des Punktes setzen und dann kreisend im Uhrezeigersinn massieren.
Bei der Akupressur gilt wie bei allen möglichen Selbstbehandlungen: Gehen Sie kein Risiko ein! Schwere oder chronische Erkrankungen gehören immer in die fachkundigen Hände eines Arztes. Auch wenn die Beschwerden länger als drei Tage andauern, sollten Sie eine medizinische Praxis aufsuchen.
Heilpunkte der Akupressur
Dr. Franz Wagner (Naturheilexperte) erläutert in seinem Buch „Akupressur – Heilung auf den Punkt gebracht“ sehr anschaulisch die möglichen alltagsnahen Verwendungen für die sanfte Massagen. Wir haben die wichtigsten Heilpunkte für Sie zusammengestellt:
Die Seele stärken
Vier bis fünf Zentimeter hinter den Ohrläppchen (in Richtung Hinterkopf) liegen die Yang-Signalstellen. Reiben Sie diese morgens und abends für eine Minute, um das seeliche Gleichgewicht zu stärken, die Durchblutung zu fördern und Nerven und Muskeln zu entspannen.
Die Organe schützen
Herz-, Lungen-, Gallen-, Dünndarm- und Magenmeridian liegen am Nagelbett der Finger.
Hier sollten Sie zwei- bis dreimal die Woche jeweils eine Minute lang massieren.
Schlafstörungen
Druck auf den Punkt „Stadt der Mitte“ kann beim Ein- und Durchschlafen helfen. Der Schlafpunkt liegt auf der Innenseite des Unterschenkels, ca. fünf Fingerbreit über dem Fußknöchel. Bei Schlafstörungen sollten Sie ihn mittelstark fünf Minuten drücken.
Akute Schmerzen
Zwischen Nase und Oberlippe liegt das „Zentrum des Menschen“.
Ein leichter bis mittelstarker Druck für zwei bis fünf Minuten stoppt den Schmerz kurzzeitig und kurbelt die Produktion körpereigener Schmerzmittel an.
Bluthochdruck
In der Mitte des Handgelenks auf der Innenseite, hinter dem Handwurzelknochen befindet sich ein Punkt zur Senkung des Blutdrucks. Halten Sie ihn mehrmals täglich für ca. fünf Minuten gedrückt.
Erkältung/Grippe
Um die unangenehmen Begleiterscheinungen einer Erkältung oder Grippe zu lindern, müssen Sie folgende Punkte für zehn Minuten gedrückt halten: Erst die „Talsenke“ – Verlängerung des Zeigefingers auf der Handaußenseite, dann den „Yang-Teich“ – Verlängerung des Ringfingers oberhalb des Handgelenks auf der Handaußenseite.
Allergie/Heischnupfen
Drücken Sie fünf Minuten leicht die Punkte kurz vor Beginn der Augenbrauen und rechts und links der Nasenflügel.
So fördern Sie die Durchblutung und das Abschwellen der Schleimhäute.
Magen-Darm-Störungen
Die „Himmelsachse“ liegt drei Fingerbreit links und rechts vom Bauchnabel und sollte bei Magen-Darm-Problemen als erstes gedrückt werden. Gegen Sodbrennen hilft der Punkt, der fünf Fingerbreit über dem Bauchnabel liegt. Drücken Sie den drei Fingerbreit über dem Nabel liegenden Punkt, um Krämpfe zu lösen. Außerdem können Sie den drei Fingerbreit unterhalb des Bauchnabels liegenden Punkt massieren.
Nervosität
Unruhe lässt sich erfolgreich vertreiben, wenn Sie auf Ihrer Arminnenseite zehnmal vom Handgelenk zum Ellenbogen streichen und dann fünf Minuten den Akupressurpunkt zwischen dem Gelenkknochen des Oberarms und dem Ende der Ellenbogenfalte sanft drücken.
Rückenschmerzen
Sie können durch Akupressur die Rückenmuskulatur entspannen und so der Ursache vieler Rückenbeschwerden begegnen. Drücken Sie die Punkte „KA-TE“ rechts und links über dem Beckenknochen sanft für ca. zehn Minuten.
Übergewicht
Überflüssige Pfunde schmelzen leichter mit dem „Auslöschenden See“ an der Außenseite des Oberarms in Höhe der Brustmitte. Drücken Sie diesen Punkt immer dann, wenn Sie großen Hunger oder Appetit verspüren. Das „Zentrum des Menschen“ zwischen Nase und Oberlippe (siehe akute Schmerzen) steuert das natürliche Hungergefühl und kann ebenfalls massiert werden.
Kopfschmerzen/Migräne
Der „Schwanz des Fisches“ befindet sich am Ende der Augenbrauen in einer leichten Vertiefung – drücken Sie ihn fünf Minuten mittelstark.
Massieren Sie zusätzlich Ihre Augenbrauen von innen nach außen, um Kopfschmerzen wirkungsvoll zu lindern.
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