Der Begriff „Landmarke“ ist abseits von architektonischen Kreisen wenig geläufig. Damit ist eine „Markierung“ in der Landschaft gemeint, die auf Grund ihrer Größe, Höhe oder markanten Form eine überregionale Bedeutung hat.
Landmarken sind weithin sichtbare Anhaltspunkte oder „Markenzeichen“. Sie können nicht nur die Identität, sondern auch die Lebensqualität einer Region stark beeinflussen. Dazu gehören zum Beispiel auffällige Turmbauten oder großflächige Strukturen, die nur von der Luft aus erkannt werden. Technische Anlagen verschandeln oft das Ortsbild oder geben sogar schädliche Emissionen ab. Daher sollten Großanlagen immer mit Bedacht geplant werden, damit die Bauten nicht wie Fremdkörper wirken und die Abläufe in der Natur nicht nachhaltig gestört sind.
Natürliche Landmarken
Obwohl man unter dem Begriff hauptsächlich Interventionen versteht, die von Menschen geschaffen wurden, gibt es auch natürliche Landmarken. Zum Beispiel den Ayers Rock in Australien, der sich mit seiner orange-braunen Farbe ganz deutlich von der flachen Umgebung abhebt. Hier kann man alle auffälligen topografischen Objekte und Strukturen einreihen, die eine Landschaft prägen. Viele davon sind ausgewiesene Naturdenkmäler. Die Objekte müssen nicht unbedingt riesig sein. Auch ein einzelner alter Baum kann eine Landmarke sein, wenn er die Blicke auf sich zieht oder wie ein Meilenstein wirkt. Auf jeden Fall gehören Vulkane dazu, hohe und weitem sichtbare Berggipfel, sowie steile Erhebungen in flachen Regionen. Aber auch natürliche Fluss-Schlingen, Mündungsgebiete, Wasserfälle, lange Steilküsten, Inseln, Oasen und markante Felsenberge sind starke Formationen mit weitreichender Wirkung.
Technische Landmarken
Sie wurden von Menschen herstellt, erfüllen jedoch keinen künstlerischen Anspruch, sondern sind reine Zweckbauten. Dazu gehören Windräder, Leuchttürme, Sendemasten, Rennsport-Trassen (Ski, Formel), Fußball-Stadien, große Bahnhöfe, Ringstraßen oder sternförmige Straßennetze, Highways, Autobahn-Kleeblätter, Flughäfen und Flugzeug-Landepisten, Staudämme, Bohrtürme, Steinbrüche, Solarparks (Photovoltaik-Flächenanlagen), Kohlekraftwerke, Atomkraftwerke, Müllverbrennungsanlagen und andere Industrie-Kamine, Hochspannungsleitungen, Umspannwerke, Hochhausviertel, Stauseen und Baggerseen, künstliche Kanäle, Hafenanlagen, künstliche Inseln, Freizeitparks und riesige Hotel-Ressorts. Der Begriff „Landmarke“ kommt ursprünglich aus der Luft- und Schifffahrt als Bezeichnung für Objekte, die der Orientierung dienen. Technische Landmarken tragen nur selten zur Aufwertung einer Region bei, sondern haben meistens eine destruktive Auswirkung. Eigentlich sollten Großanlagen nur von den feinfühligsten Architekten geplant werden dürfen, aber das ist leider nicht der Fall.
Historische Landmarken
Heute sieht man oft vor lauter Technik-Bauwerken nicht mehr, wie die die ursprüngliche Landschaft aussieht. Früher wurden wurden Großprojekte mangels technischer Möglichkeiten nicht massenweise hingeklotzt, wie das heute geschieht. Der Bau dauerte oft mehrere Generationen lang und wurde entsprechend sorgfältig ausgeführt. Daher haben die meisten historischen Landmarken eine hohe architektonische Qualität. Man denke zum Beispiel an den Eiffelturm, an Burgen, Schlösser, Kirchtürme, Basiliken und alte Eisenbahnbrücken. Es gibt auch viel ältere Großformen, die nur von der Luft aus erkannt werden können. Der Ursprung dieser oft rätselhaften Darstellungen ist weitgehend unbekannt. Auch sämtliche antike Kolossal- und Monolith-Bauten kann man in diese Rubrik einordnen. Dazu gehören die riesigen Amphitheater ebenso wie diverse Triumpfbögen, Stonehenge, die chinesische Mauer und die Pyramiden.
Künstlerische Landmarken
In diese Kategorie fallen Großskulpturen und architektonische Großbauwerke mit künstlerischem Anspruch. Der Unterschied besteht darin, dass Architektur keinen Selbstzweck erfüllt, sondern immer mit einem Nutzen verbunden ist. Zur Gestaltung als Landmarken bieten sich vor allem Brücken und Aussichtstürme an, Sakral- und Kulturbauten. Rein künstlerische Interventionen haben lediglich die Aufgabe, attraktiv zu wirken, symbolische Inhalte zu vermitteln und die Landschaft zu gliedern. Manchmal sind die Skulpturen begehbar oder sie fungieren zugleich als Leuchttürme. Das muss jedoch nicht sein. Grundsätzlich kann man zwischen hohen und flachen Objekten unterscheiden. Die flachen Formationen sind für das menschliche Auge nur von oben vollständig zu erfassen. Eine flache Formation (oder gar eine Vertiefung) macht zum Beispiel Sinn, wenn die Umgebung hügelig oder gebirgig ist und man daher von oben nach unten sehen kann.
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