Mobbing heißt auf Deutsch so viel wie, dass ein Gruppenmitglied ausgebootet, hinaus geekelt oder ausgestoßen wird aus der Gemeinschaft. Das Mobbingopfer wird aus unerfindlichen Gründen abgelehnt oder ist den anderen ein Dorn im Auge.
Mobbing beeinträchtigt das Wohlbefinden
Mobbing findet nicht nur am Arbeitsplatz statt, sondern auch unter Geschwistern, Studienkollegen, Nachbarn und anderen Gruppenmitgliedern. Es sind vor allem unsichere Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten oder Behinderungen betroffen. Mobbing ist besonders in totalitär regierten Ländern verbreitet, weil die Freiheit des Einzelnen als Gefahr betrachtet wird. Je mehr der folgenden Fragen mit Ja beantwortet werden, umso stärker ist Mobbing-Druck.
45 Testfragen
- Ich höre oft boshafte oder missgünstige Äußerungen.
- Es gibt Leute, die mich nicht sehen wollen, oder die mir aus dem Weg gehen.
- Ich erhalte oft keine Antworten.
- Ich werde daran gehindert, mich verbal auszudrücken (werde bei Gesprächen übergangen oder unterbrochen, Briefe und Mails werden zurückgewiesen, Kontaktverbote).
- Es gibt Menschen, die sich über mich lustig machen oder mich verspotten.
- Meine Ansichten werden oft weggewischt oder herabgewürdigt.
- Es wird schlecht über mich geredet.
- Man macht mich gerne zum Sündenbock.
- Ich werde oft ungerecht kritisiert oder zurechtgewiesen.
- Ich passe nicht recht dazu.
- Ich unterscheide mich äußerlich oder mental deutlich von meinen Angehörigen.
- Ich stoße oft auf Ablehnung, obwohl ich sehr nette Umgangsformen pflege.
- Ich werde telefonisch belästigt.
- Ich erhalte Drohbriefe.
- Ich werde beobachtet, überwacht oder verfolgt.
- Ich habe mit aufdringlichen Leuten zu kämpfen, die mir zu nahe kommen.
- Ich werde von Gruppenmitgliedern ausgegrenzt und zum Beispiel nicht eingeladen.
- Die Gruppenmitglieder meiden den Blickkontakt oder drehen sich demonstrativ weg.
- Man versucht mir zu schaden.
- Meine Beiträge werden ignoriert oder zensiert.
- Man versucht Unbeteiligte gegen mich aufzubringen.
- Man verbreitet Gerüchte über mich.
- Mein Lebensstil wird nicht respektiert.
- Man verweigert mir die Kooperation.
- Meine Leistungen werden nicht anerkannt.
- Meine berufliche Rolle oder familiäre Position wird nicht anerkannt.
- Man stellt mich als unzulänglich dar, obwohl ich alle Anforderungen bestens erfülle.
- Man möchte mich weg haben oder nicht dabei haben.
- Man begegnet mir unfreundlich, unoffen und unehrlich.
- Es werden herabwürdigende oder schadenfrohe Fantasien geäußert.
- Man versucht mich nachzuäffen.
- Man versucht einen Keil zwischen mich und meine Vertrauenspersonen zu treiben.
- Ich fühle mich in der Gruppe oft müde, deprimiert oder verunsichert.
- Meine Bemühungen um gutes Auskommen werden nicht erwidert.
- Ich fühle mich nicht wohl in der Gruppe und suche gerne das Weite.
- Man unterstellt mir allerlei Krankheiten und psychische Störungen.
- Es wird nicht gern gesehen, wenn ich erfolgreich oder glücklich bin.
- Ich werde über Vieles nicht informiert.
- Es kommt vor, dass meine Arbeit sabotiert oder beschädigt wird.
- Es kommt zu Revier-Verletzungen und Übergriffen. Zum Beispiel Vandalismus, Reifen aufgeschlitzt, Außenspiegel zerbrochen, Entwendung von Materialien)
- Es finden Absprachen statt, um mich zu gängeln oder auszugrenzen.
- Meine Vertrauenspersonen werden unter Druck gesetzt oder sogar erpresst, um den Kontakt mit mir zu beenden.
- Man versucht mich zu behindern wo es geht.
- Ich habe oft mit dubiosen Feindseligkeiten zu kämpfen, für die es keine Erklärung gibt.
- Ich bin von Natur aus kein Herdentier.
Und wo ist die Lösung?
Der Test hilft dabei, herauszufinden, ob und wie sehr jemand von Mobbing betroffen ist. Doch was kann man als Betroffener dagegen tun?
- Die wichtigste Gegenmaßnahme ist, sich bewusst zu machen, dass man nichts richtig machen kann, wenn man gemobbt wird. Denn meistens wird man gerade deswegen gemobbt, weil man vieles richtig oder besser macht als die anderen. Man befindet sich in einer Außenseiterrolle – entweder von Natur aus – oder weil man sich entschieden hat, den üblichen Gruppenzwängen nicht nachzugeben. Vor allem Menschen, die sich in MEHREREN Gruppen befinden, möchten nicht ständig ihr Auftreten wechseln, sprich sich jedes Mal andere Hüte aufsetzen, um nicht aufzufallen. Je engstirniger und intoleranter eine Gruppe ist, umso schneller kann es zu Ausgrenzungstendenzen kommen. Es kann bereits genügen, dass man keinen Alkohol trinkt oder eine bestimmte Diät einhält oder aus der Kirche ausgetreten ist. Auch ein höherer Bildungsabschluss kann zum Ausschluss aus einer weniger gebildeten Gruppe führen. Sogar ein einzelner Partner, der an Minderwertigkeitskomplexen leidet, kann Mobbing betreiben. Es kommt auch vor, dass Schwächere gemobbt werden, aber meistens werden Kollegen gehänselt, die nicht souverän genug auftreten.
- Mobbing ist eigentlich eine Auszeichnung – zumindest in den meisten Fällen. Neid und Missgunst muss man verdienen, lautet ein Sprichwort. Je lockerer man die Angriffe nehmen kann, umso besser. Jeder Mensch, der eine Spitzenposition einnimmt, hat mit Gegnern zu kämpfen. Wer in sozialen Internet-Netzwerken unterwegs ist, weiß, dass Spam- und Troll-Kommentare ein Zeichen dafür sind, dass der gemobbte Beitrag einen wunden Punkt trifft. Beiträge, die einfach nur schwach oder belanglos sind, werden nicht attackiert. Für die Mobber ist das Ausgrenzen, Ignorieren, Schlechtmachen und Zensieren die einzige Möglichkeit, um den Erfolg des Gemobbten zu verhindern. Sie fühlen sich im Grunde derart machtlos, dass sie nicht mal konfliktfähig sind. Der Gemobbte ist stärker als er denkt, wenn er nicht in die Opferrolle geht. Falls ALLE gegen ihn sind, bedeutet das lediglich, dass der Gemobbte die anderen gar nicht braucht. Der Spieß kann ganz einfach umgedreht werden, indem der Gemobbte erkennt, dass er souverän ist. Für unsichere Kinder und Jugendliche ist es freilich sehr schwierig, diese Souveränität zu erlangen.
- Mobbing-Opfer sollten genau das tun, was unterdrückt wird: Verbal laut werden, sich beschweren, Unterstützung suchen, selbstbewusst und schlagfertig auftreten, anklagen, fordern, sich abwenden und passendere Kontakte suchen. Ellbogen und Kanten zeigen, Macht ausspielen und die Mobber links liegen lassen. Mobbingerfahrungen können zum Sprungbrett für eine starke Führungsposition werden, wenn es gelingt, die Unsicherheit zu transformieren. Herdentypen werden plötzlich lammfromm, sobald der Gemobbte die Rolle des Leithammels übernimmt. Es kann allerdings auch sein, dass es keine passende Aufgabe gibt für den Außenseiter, und dass die Gruppe daher verlassen werden muss. Nicht jede Gesellschaft ist reif genug, um Mitglieder ertragen zu können, die in irgendeiner Form abweichen von der Norm.
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Hinweis: Dieser Artikel wurde von keiner Therapeutin geschrieben und ersetzt keine therapeutische Beratung.
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