Es gibt viele Gründe, ein Gebäude vor Vögeln zu schützen: Gefährliche Glasflächen, unerwünschter Taubenkot, gefräßige Katzen und wertvolle Gartenkulturen zum Beispiel.

Schutz für Vögel
Es geht selbstverständlich nicht nur darum, das Gebäude sauber zu halten und Kulturpflanzen zu schützen, sondern auch die Vögel selbst sind schutzbedürftig. Sie sollen weder verletzt werden noch zu Tode kommen und ihre Jungen erfolgreich aufziehen können. Eine vitale Vogelwelt gilt als Indikator für eine gesunde Umwelt.
Vogelfreundliche Gartengestaltung
Was Vögel gerne mögen, ist ein reiches Nahrungsangebot mit vielerlei Samen, Beeren und Insekten, Verstecken und Unterschlupfen. An heißen Sommertagen sind außerdem Wasserstellen gefragt. Wer Vögel anlocken möchte, kann Nistkästen und Futterstellen anbringen, Vogeltränken aufstellen und Altholz verrotten lassen. Damit die Vögel elegant landen und herumturnen können, sind Bäume und Sträucher nützlich. Bei Hecken ist zu beachten, dass es eine Vogelschutzzeit gibt, in der der Heckenschnitt verboten ist. Pflegende Schnitte zwischen Anfang März und Ende September sind nur erlaubt, wenn die Hecke vorher auf Nester, Vorräte und Kleintiere untersucht wurde und nichts gefunden wurde. Radikale Formschnitte sollte man nur zwischen Oktober und Februar durchführen. Die Störung von wild lebenden Tieren in Hecken und Büschen ist auch im Winter verboten. Diese rechtlichen Vorgaben gelten ebenso für begrünte Fassaden.
Schutz vor Anprall an Glasflächen
Besonders gefährlich ist Spiegelglas, weil die Vögel das Hindernis überhaupt nicht erkennen können. Nicht selten kommt es vor, dass auch Menschen – vor allem Besucher – gegen Glasscheiben laufen, die sie nicht wahrnehmen. Je blanker und größer die Glasfläche ist, umso gefährlicher ist sie. Gemustertes, mattiertes, strukturiertes und farbiges Glas ist sicherer. Um einen Spiegeleffekt zu vermeiden, ist jede Markierung auf dem Glas hilfreich. Die Greifvogel-Sticker, die man häufig sieht, sollen der Abschreckung dienen, zeigen aber oft wenig Wirkung. In Wien sollen jährlich rund 50.000 Vögel an Glasscheiben verenden. Diese erschreckende Bilanz bewog zwei Biologinnen zum Nachdenken. Sie entwickelten eine UV-Schutzfolie, die nur von Vögeln gesehen werden kann.
Schutz vor verirrten Vögeln
Wenn sich Vögel in das Gebäudeinnere verirren, ist das nicht nur für die Bewohner unangenehm, sondern vor allem für die Tiere. In ihrer Panik kann es passieren, dass sie wiederholt gegen Scheiben und weiße Wände prallen. Um ungewollte „Vogelfallen“ zu verhindern, sollte man Fenster nicht lange offen lassen, wenn weder Jalousien noch ein Insektenschutzgitter vorhanden sind.
Spechte von Fassaden fernhalten
Buntspechte können recht zutraulich sein und fühlen sich auch in Siedlungsgebieten wohl. Sie haben es vor allem auf Wärmedämmfassaden abgesehen, weil diese beim Anklopfen ähnlich klingen wie morsches Holz. Was sie weniger mögen, sind harte und glatte Materialien wie Metall, Glas, Stein oder mineralische Putze. Da Spechtlöcher unter Naturschutz stehen, dürfen sie nicht ohne weiteres geschlossen werden. Am besten, man bietet ihnen unschädliche Alternativen an wie alte Baumstämme oder spezielle Nistkästen.
Tauben verscheuchen
Tauben werden vor allem in Großstädten zur Plage, wenn sie sich in den engen Innenhöfen breitmachen, Fensterbänke und Gesimse beschmutzen und ihre Eier auf Balkonen ausbrüten. Die Tiere wirken unhygienisch und aufdringlich und lassen sich kaum verscheuchen. Selbstverständlich dürfen Tauben weder verletzt noch getötet noch gefangen werden, sondern es sind nur passive Schutzmaßnahmen erlaubt. Im Handel sind diverse stachelige Metallteile (Taubenspikes) erhältlich, die verhindern sollen, dass sich die Tauben niederlassen. Die Tiere sind allerdings schlau und gewöhnen sich schnell an menschliche Abwehrversuche. Bevor erhebliche Schäden entstehen, sollte man sich an professionelle Schädlingsbekämpfer wenden. Eine einfache Möglichkeit besteht darin, schwarze Raben-Attrappen zu montieren. Balkone und Loggien kann man mit engmaschigen Vogelschutznetzen abschirmen. In vielen Großstädten ist das Füttern von Tauben verboten.
Kulturpflanzen schützen
Wer einen Nutzgarten besitzt, sollte sich darauf einstellen, dass er die Früchte mit Vögeln und anderen Kleintieren teilen muss. Vögel haben es vor allem auf Samen, Kerne, Kirschen, Weintrauben und Beeren abgesehen. Im Frühling sind sie besonders hungrig und buddeln nach der Saat die Samen aus. Das lässt sich verhindern, indem man Stäbe in die Erde steckt, die die Landung erschweren. Bis die Samen gekeimt sind, ist es sinnvoll, eine Schutzfolie aufzuspannen oder Vogelschutznetze zu verwenden. Je größer das natürliche Futterangebot ist, umso geringer fällt der Schaden bei den Kulturpflanzen aus.
Guten Tag Frau Brottrager.
Haben Sie Erfahrungen mit einem Vogelschutzgitter aus Draht, wie auf Ihrem Foto? Ich möchte nächstes Jahr meine Erdbeeren schützen und dachte an eine Konstruktion mit Draht anstatt handelsüblichen Vogelschutznetzen um die Gefahr zu minimieren das sich Vögel verfangen.
Mit freundlichen Grüßen
Torsten Hückmann
Dresden/ Deutschland
Torsten Hückmann