Der pH-Wert eines Bodens kann alkalisch, neutral oder sauer sein. Da nicht jede Pflanze auf jedem Boden gedeiht, ist es wichtig, den Säuregehalt zu kennen und gegebenenfalls an die Bedürfnisse der Pflanzen anzupassen.
Welche Pflanzen brauchen saure Böden?
In erster Linie sind das die Rhododendren, die Heidelbeeren und die Preiselbeeren, die unbedingt mit saurer Erde versorgt werden sollten. Viele andere Gemüsepflanzen, Beeren und Gehölze brauchen nicht unbedingt einen niedrigen pH-Wert, tolerieren diesen aber. Mit anderen Worten: Wer nicht gerade Heidel- und Preiselbeeren ernten möchte, sollte eine Übersäuerung des Bodens eher meiden.
Welche Pflanzen vertragen saure Böden?
Ist der saure Boden von Natur aus vorhanden, kann man viele Pflanzen anbauen, die mineralisch-kalkigen Boden entweder nicht vertragen oder einen sauren Boden zumindest nicht übel nehmen. Nachfolgend eine lange Liste, von Pflanzen, die es gerne säuerlich mögen. Darüber hinaus kommen die meisten Gartenpflanzen mit einem leicht sauren Boden gut zurecht. Es ist sinnvoll, Pflanzen mit ähnlichen Bodenansprüchen in räumlicher Nähe anzuordnen.
Arnika
Azaleen
Beerentraube
Bergenie
Moorbirke
Bitterwurzel
Zwergmispel
Douglasien
Elsbeere
Farne
Federbusch
Fleißiges Lieschen
Heidelbeere (Blaubeere)
Hortensie
Gewürzstrauch
Ginster
Kriechender Günsel
Heide (außer Winterheide)
Heidenelke
Kamelien
Kissenschneeball
Kiwis
Küchenschelle
Lilienarten, Lorbeerrose
Mannsschild
Narzissenarten
Orchideen
Pappeln
Pfingstrosen
Preiselbeeren
Primelarten
Quitten
Rhododendren
Rosskastanien
Scheinbeere
Scheinzypresse
Schwertlilienarten
Stechpalme
Surfinia-Petunien
Teppich-Hartriegel
Torfmyrte
Vogelbeere
Quelle: Der Bio-Gärtner
Wie findet man den pH-Wert heraus?
Ein Boden gilt als sauer, wenn der pH-Wert maximal 6,5 beträgt. Um diesen Wert zu ermitteln, sind einfache und preisgünstige Tests im Handel erhältlich. Außerdem kann man Schlüsse aus den Wildkräutern ziehen, die von selbst aufgehen. Anzeiger-Pflanzen für sauren Boden sind zum Beispiel Sauerklee, Sauerampfer und Adlerfarn, Moose und Pilze. Hortensien blühen auf einem sauren Boden bläulich und auf einem alkalischen Boden rötlich. Blaue Hortensien in Kombinationen mit riesigen Farnen sind ein sicheres Anzeichen für einen sauren Boden.
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Diese Zeigerpflanzen verraten, was der Boden braucht.
Rosa Hortensien – Die Verwandlungskünstler im Blumenbeet
Den pH-Wert regulieren mit natürlichen Mitteln
Die spezielle Erde für säurebedürftige Pflanzen sollte bereits beim Einpflanzen in reichlicher Menge eingebracht werden, weil sie sich mit der Zeit ausschwemmt, wenn in der Umgebung kein saurer Boden vorhanden ist. Später genügt es, die Pflanzen regelmäßig zu mulchen und eventuell mit saurem Wasser zu gießen. Zum Mulchen sind die folgenden Materialien geeignet:
- Kaffeesud
- Trauben-Trester und andere Trauben-Abfälle
- Nadeln von Nadelbäumen und Lebensbäumen (Thujen)
- Rindenmulch
- Torferde (nicht umweltfreundlich)
- Komposterde mit Resten von organischen Substanzen
- Tiermist
- Zersetztes Laub (vor allem Eichen- und Walnuss-Laub)
- Walderde
- Bokashi
- Hackschnitzel
- Holzspäne
- Kokosfasern
- Schalen von Zitrusfrüchten
Saure Kompost-Herstellung
Wer mehrere Pflanzen zu versorgen hat, die einen sauren Boden brauchen, kann einen eigenen Kompost ansetzen mit den entsprechenden Materialien. Wenn man einen Nussbaum, ein Fichte, Farn oder Thujen im Garten hat, ist immer genug Material vorhanden, um Heidelbeeren zu mulchen oder zu düngen. Kalk, Asche und Pflanzenkohle wirken neutralisierend und sind daher nicht geeignet zur Herstellung einer sauren Komposterde. Das gilt auch für Terra Preta. Natürlich kann saure Pflanzerde auch fertig im Handel gekauft werden, wenn es mal schnell gehen muss oder die Zutaten nicht vorhanden sind. Ein Nachteil beim Selbermachen ist, dass es für die Qualität und die genaue Zusammensetzung des Düngers keine Gewähr gibt. Außerdem müssen sich die Kompost-Bestandteile zuerst zersetzen, bevor die Nährstoffe von der Pflanze aufgenommen werden können. Und das braucht Zeit.
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