Bewusstseinswandel: Deutsche ändern ihr Konsumverhalten

Es ist ein schleichender Prozess, der nicht mehr zu stoppen ist: die Deutschen machen sich verstärkt Gedanken beim Kauf von Konsumgütern.

Immer mehr Menschen in Deutschland ändern ihr Konsumverhalten
Immer mehr Menschen in Deutschland ändern ihr Konsumverhalten (Foto: Lars Plougmann)

Insbesondere bei Bekleidung sind viele Bundesbürger nicht mehr bereit, für jede Ware ins Portemonnaie zu greifen. Dies liegt nicht etwa daran, dass das Modebewusstsein hierzulande abgenommen hat. Vielmehr stecken Informationen über Produktionsweisen an fernen Standorten dahinter, die uns nachdenklich machen. Löhne, die den Arbeitern nicht reichen, den Lebensunterhalt einer Familie zu sichern, miserable Arbeitsbedingungen und auch umweltschädigende Fertigungstechniken dämpfen die Freude an neuer Mode. Bewusstes Einkaufen scheint sich durchzusetzen, wenn der Konsument eine Möglichkeit erkennt, mit ökologisch hergestellten und fair gehandelten Produkten sein Gewissen zu beruhigen. Dieses Prinzip nutzen Hersteller, um den Verkauf von Konsumgütern in strategisch bedeutsame Bahnen zu leiten.

Konsum ja, aber mit Strategie

Die Märkte sind auf dem Sprung, das veränderte Konsumverhaltens für eine strategische Neuausrichtung zu nutzen. Suggeriert wird, dass Konsum nicht schlecht ist, sondern auch dazu beitragen kann, die Lebens- und Arbeitsbedingungen an fremden Standorten zu verbessern. Der Konsument mit erhöhter Aufmerksamkeit ist dabei, die Märkte auf fast revolutionäre Weise zu gestalten. Bewusstes Einkaufen wird zur Strategie, die von den Herstellern und Händlern aufgegriffen wird. Im Focus zur Erschließung neuer Absatzmöglichkeiten steht, dass sich der moderne Verbraucher informiert und dass Unternehmen darauf eingehen müssen, wollen sie wettbewerbsfähig bleiben. Konsumenten haben heute die Macht, umweltverträglich hergestellte und fair gehandelte Produkte einzufordern. Dazu gehört nicht nur die Bereitschaft, sich zu informieren, sondern auch gezielt auf bestimmte Handelsgüter zu verzichten. Verbrauchern muss deutlich werden, dass sie die Macht haben, Märkte zu beeinflussen, denn die bereits vorhandenen „grünen“ Produkte reichen nicht aus, eine durchgreifende Veränderung herbeizuführen.

Diskussion: Konsumterror vs. Nachhaltigkeit

Konsument mit Machtbefugnis: Druck auf Hersteller steigt

Wer sich als einzelner Verbraucher nicht dazu in der Lage sieht, Einfluss auf Lieferanten und Hersteller zu nehmen, um die Märkte von Grund auf neu zu gestalten, der irrt. Selbstbewusstsein und Wissen gehören als Strategie dazu, dass auch der einzelne Endverbraucher letztendlich Großes bewirken kann. In Zeiten, in denen unabhängige Warentester Licht ins Dunkel von Energiefressern und Bekleidung aus schadstoffbehafteten fasern bringen, haben sich die Chancen erhöht, Einkäufe gezielt vorzunehmen.

Gütesiegel und Zertifikate runden das Informationsangebot ab, wenn es beispielsweise um den Kauf energieeffizienter Elektrogeräte geht. Wer sich informiert, wird mit kritischen Augen den Fachhandel oder den Online-Shop aufsuchen und Haushaltsgeräten mit einer negativen Energieklasse die kalte Schulter zeigen. Die Folge aus strategisch durchdachten Einkäufen: schlechte Ware lässt sich nicht verkaufen. Händler und Hersteller werden da nicht lange mitspielen und Anstrengungen unternehmen, Ladenhüter langfristig gegen hochwertigere Produkte auszutauschen. Gut informierte Kunden lassen dann auch in Bekleidungsgeschäften oder im Supermarkt das eine oder andere Teil einfach liegen.

Signale setzen und Verzicht üben

Einkaufsliste: Du bist, was du isst!
Einkaufsliste: Du bist, was du isst! (Foto: Erich Ferdinand)

Einkaufslisten gehören auf den Prüfstand. Sie haben sich frühzeitig informiert und wissen auch, welche Reinigungsmittel nicht der Umwelt schaden? Warum unterliegen Sie dann Angeboten aus der Werbung? Legen Sie Selbstbewusstsein an den Tag und bleiben Sie bei den Produkten, über die Sie sich vorab informiert haben. Es sind nicht nur die Waren, die Sie gelegentlich kaufen wie Kleidung, Haushaltsgeräte oder Unterhaltungselektronik, die Einfluss auf die Gestaltung der Märkte nehmen. Insbesondere Dinge, die alltäglich zum Einsatz kommen oder dringend benötigt werden machen einen hohen Marktanteil aus. Dazu gehören neben Lebensmitteln auch Reinigungsmittel. Heute finden Sie eine große Angebotspalette an Wasch- und Putzmitteln, die auf eine oft unnötig hohe Konzentration an Chemikalien verzichten. Viele Branchen würden zum Umdenken gezwungen werden, wenn jeder Verbraucher konsequent beim Einkauf auf bestimmte Produkte verzichtet.

www.everyday-feng-shui.de

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Über Astrid Albrecht-Sierleja 152 Artikel
Astrid Albrecht-Sierleja verfügt als langjährige Malerin und Lackiererin über ausgesprochen praxisorientiertes Wissen und kennt als Produkt-Designerin die Vielfalt gestalterischer Möglichkeiten im Wohn- und Arbeitsbereich. Astrid erreicht ihr unter a.albrecht@everyday-feng-shui.de

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