Der moderne Konsument ändert sein Kaufverhalten. Diese Tatsache ist auch Zukunftsforschern nicht entgangen, die seit geraumer Zeit den Wertewandel beobachten. Stand früher das Haben noch über dem Sein, zeichnet sich heute verstärkt ein Sättigungsgefühl gegenüber materiellen Werten ab und ein Konsumüberdruss macht sich bemerkbar. Klassische Werte scheinen zunehmend an Bedeutung zu verlieren und anders, als noch zum Ende des 20. Jahrhunderts, scheint das Anhäufen von materiellen Gütern an Reiz verloren zu haben.
Der moderne Mensch, der auf der Suche nach einem Plus an Statusgewinn ist, möchte nicht mehr einzig und allein auf luxuriöse Produkte zurückgreifen. Viele Zeitgenossen sind es müde, den Sinn des Lebens in teuren Produkten zu suchen. Im Focus steht jetzt der Sinn des Lebens und verstärkt wird diese Form der Bewusstseinserweiterung auch zum Ziel beim Konsumieren.
Wertewandel: Lebenssinn contra Prestige
Studien belegen die Aussage, dass es auf unterschiedlichen Ebenen verstärkt um das Sein als um das Haben geht. Sogenannte Sinnmärkte erobern die Herzen der Verbraucher, die ihre Wurzeln nicht mehr in Traditionen haben und nun auf der Suche nach einem Ersatz sind. Ein stark empfundener Mangel an Lebenssinn lässt heute neue Märkte entstehen, die sich auf einen immateriellen Wert konzentrieren.
In Kooperation zwischen Herstellern, Psycholohen und Verkaufsstrategen werden Möglichkeiten ausgelotet, diesem veränderten Konsumverhalten der Verbraucher entgegen zu wirken. Insbesondere in Krisenzeiten wirken sich sinngebende Produkte positiv auf den modernen Menschen aus, der auch Fragen nach der Qualität stellt.
Privilegiertes Verkaufsargument als Multiplikator für Sinnmärkte
Experten haben heute unterschiedliche Teilmärkte ausgemacht, die auf die persönlichen Bedürfnisse von Menschen zugeschnitten sind, die einfach mehr verlangen, als nur als Verbraucher zu agieren. Ganz im Trend liegen Produkte aus der Region. Insbesondere frischen Lebensmitteln wird der Vorzug gegeben, die kurze Transporte benötigen, um beim Verbraucher auf dem Tisch zu landen. Immer mehr Menschen vertrauen heute der hohen Qualität von Bio-Produkten und selbst wenn der Preis dafür deutlich höher liegt als bei herkömmlichen Lebensmitteln, ist auch hier eine steigende Tendenz zu beobachten.
Ganz hoch im Kurs neuer Sinnmärkte stehen Genuss und Gesundheit. Diese werden als Lifestyle-Produkte vermarktet, die sich in zahlreichen Wohlfühlmärkten wiederfinden. Dazu gehören Bereiche wie die alternative Medizin, Wellness und Bioprodukte auch auf dem kosmetischen Sektor. Die Bereitschaft der Bundesbürger, in diese Sinnmärkte zu investieren, boomt. Wer gezielt auf der Suche nach speziellen Gesundheitsleistungen ist, zahlt auch gern dafür. Ähnlich verhält sich der Konsument, wenn es um die große Bandbreite an Wellness-Angeboten geht.
„Früher war alles besser“ – Diskussion über Wertewandel
Reisen und mehr: Investition in Wohlbehagen
Die touristischen Angebote lassen heute keine noch so ausgefallenen Wünsche offen. Weltweit ist dieser Markt auf dem Vormarsch und gehört heute schon zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen vieler Länder.
Mit von der Partie, wenn es um wachstumsträchtige Branchen geht, sind Angebote, die auf die Spiritualität abzielen. Hier haben sich enorme Bedürfnisverschiebungen ergeben, die Kirchen kaum noch auffangen können. Strukturelle Veränderungen tragen dazu bei, dass immer mehr private Anbieter den Markt für sich entdecken.
Von Ethik bis Bildung – auf die Individualität kommt es an
Die Freizeitmärkte der Zukunft werden auch zunehmend von einer neuen Bildungsstruktur erfasst. Selbst in der Masse wird Bildung als Ersatz für klassische Konsumgüter bewertet. In diese Sparte fließen auch Medien als aufklärende Elemente ein. Bereiche wie die Werbung, Design, Architektur und die Film- und Buchbranche gehören zu den neu entdeckten Sinnmärkten, die an Bedeutung weiter zunehmen werden.
Quellenangabe:
www.zukunftsinstitut.de – Der Wertewandel in den Konsumwelten
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