Feng Shui beschäftigt sich mit der Harmonisierung von Räumen und Landschaften. Dabei steht das menschliche Wohlbefinden im Vordergrund. Lassen sich Feng Shui Regeln und Methoden, die für Wohnräume gelten, auch auf andere Innenräume wie etwa Fahrzeug-Cockpits übertragen?
Als ich den Titel des TV-Beitrags „Feng Shui für Autos“ gelesen habe, dachte ich zunächst an einen Gag oder zumindest an eine Marketing-Aktion eines Autoherstellers. Überrascht war ich dann, als sich unten stehendes Video tatsächlich als ernst gemeinte Mini-Dokumentation mit ein paar interessanten Infos entpuppte. Wusstet ihr zum Beispiel, dass in einigen Ländern die Versicherungssumme bei roten Fahrzeugen höher ist als bei andersfarbigen PKWs gleichen Typs? Der Grund dafür ist, dass rote Autos nicht nur beim Fahrer, sondern auch bei anderen Verkehrsteilnehmern zu einem erhöht aggressiven Fahrverhalten und somit zu mehr Unfällen führen.
Gleiches gilt für die Verwendung der Farbe Rot im Innenraum des Autos. Fahrzeug-Ingenieure müssen hier also besondere Vorsicht walten lassen und solche Zusammenhänge beim Design eines neuen Autos berücksichtigen. Laut Video-Dokumentation greift man hier schon seit längerem auf Feng Shui Experten zurück, da in der asiatischen Gestaltungslehre diese Phänomene bereits beschrieben und in Form von einfachen Regeln berücksichtigt sind. Erst prägt der Mensch den Raum, dann prägt der Raum den Menschen: Dies gilt also offensichtlich auch für Innenräume von Kraftfahrtzeugen.
Video: Feng Shui bei Autos?
Fakt ist, dass wir nicht nur auf längeren Urlaubsreisen, sondern oft auch auf dem täglichen Weg zur Arbeit viel Zeit im Auto verbringen. Heutige Fahrzeugdesigner legen zunehmend Wert darauf, dass Fahrzeug und Fahrer „im Einklang miteinander“ sind und durch beruhigende Formen, Farben, viel Licht und angenehme Geräusche ein möglichst entspanntes Fahrgefühl entsteht. Konsequent durchdacht hat dieses Konzept (laut Beitrag) zuerst Mazda mit seiner Fahrzeugstudie Mazda Sassou. Hier soll sich sogar die Cockpit-Beleuchtung der Stimmung des Fahrers anpassen.
Als gelungenes Beispiel für gutes Feng Shui im Fahrzeugdesign gilt aber auch der „New Beetle“ von VW. Als Wiederauflage des Modells „VW Käfer“ führt der New Beetle im Fahrzeug-Design genau das fort, was den Käfer 70 Jahre lang so beliebt gemacht hat: Runde Formen. Der BMW Z4 hingegen weist laut Auto-Feng-Shui Experten ein ausgesprochen unharmonisches Design auf, was durch viele aggressive Ecken und martialische Formen zum Ausdruck kommt.
Vor einigen Jahren hat die englische Versicherungsgesellschaft Aon Private Clients genau zu diesem Thema eine eigene Studie veröffentlicht: „Feng Shui for Cars“. Darin werden die Charakteristika einzelner Fahrzeugtypen wie z.B. Lexus RX, Volkswagen Passat, Nissan Micra und Porsche Boxster nach Feng Shui beschrieben. Leider driftet die Studie ebenso wie das oben gezeigte Video zuweilen stark ins Esoterische ab. Dennoch birgt das Thema meines Erachtens in den kommenden Jahren erhebliches Potential und könnte sich, wenn der Umstieg auf die Elektromobilität erfolgt und auch Elektrosmog im Auto zu einem größeren Problem wird, für Feng Shui Berater als durchaus lukrativer Geschäftszweig erweisen.
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