Feng Shui für Hunde

Auf die Idee, etwas über Feng Shui für Hunde zu schreiben, bin ich am Wochenende gekommen. Ich habe nämlich an einem Seminar, das vom Dog-Institut in Berlin, unter der Leitung von Maike Maja Nowak veranstaltet wurde, teilgenommen. Es war keine gewöhnliche Hundeschule nach dem Motto „er will nur spielen, er macht nichts“, sondern eine spitzenmäßige Einführung in energetische Hundeführung. Eine Kostprobe der besonderen, weil so natürlichen Kunst können Sie zur Zeit jeden Sonntag um 13:15 Uhr im ZDF sehen.

Ich will ja aber nicht über das Seminar berichten, sondern darüber, wie mich die ganze Geschichte zu dem Thema „Feng Shui für Hunde“ geführt hat.

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Nur ein entspannter Hund ist ein glücklicher Hund. Ein guter Platz für das Körbchen trägt zur Entspannung bei.
Foto: H.Seipel

 

Frau Nowak betont in ihrer Arbeit immer wieder die Wichtigkeit der Energie, die wir als Menschen ausstrahlen bzw. bewusst und gewollt einsetzen können, um Hunde zu führen. Bei Energie bin ich immer hellhörig, weil ich mich mit der energetischen Wechselwirkung zwischen Mensch und Raum beschäftige. Hunde reagieren von Natur aus auf energetische Einflüsse. In der westlichen Geomantie gelten sie, genau wie wir Menschen, als sogenannte „Strahlenflüchter“, das heißt Wesen, die bei natürlichen oder technischen Störungen wörtlich die Flucht ergreifen. Deshalb kann man davon ausgehen, dass die Plätze, die Hunde für sich als „gut“ empfinden, auch für uns Menschen förderlich sind. Übrigens, bei Katzen ist es genau umgekehrt, sie sind „Strahlensucher“ und bevorzugen damit Plätze, die wir Menschen eher meiden sollen.

Das heißt, Einflüsse des Raumes, die dem Menschen gut tun, können auch für den Hund förderlich sein. Gibt es deshalb ein Feng Shui für Hunde? Ja und nein. Mann sollte die Kirche im Dorf lassen und Auswüchse in Richtung „die Kua-Zahl meines Hundes“ oder Fragen nach der richtigen Schlafrichtung im Hundekörbchen sicher auslassen. Eine ganze Reihe der sogenannten „Basics“, ohne die Feng Shui gar nicht wirken kann, haben sicher auch in Bezug auf unsere geliebten Vierbeine ihre Berechtigung.

Der richtige Platz für das Hundekörbchen

Über den optimalen Ch-Fluß im Raum wissen Sie wahrscheinlich Bescheid. Störungen ergeben sich, wenn das Chi im Raum entweder zu schnell (Sha Chi) oder zu langsam bzw. gar nicht fließt (Ssu Chi). Beim Einfluss von Sha Chi werden wir – und wahrscheinlich auch Hunde – nervös und können keine Ruhe finden. Wenn Ihr Hund Schwierigkeiten hat, ruhig im Körbchen zu liegen und sich dabei zu entspannen, dann kann ein falscher Platz für sein Körbchen die Ursache sein. Steht es auf der Energie-Autobahn zwischen Fenster und Tür, dann fühlt sich der Hund gereizt und es fällt ihm schwer, die Entspannung zu finden. Haben Sie dagegen das Körbchen, um vielleicht Platz zu sparen, in die letzte Ecke des Raumes reingeschoben, dann wird ihr Hund vielleicht träge und lustlos.

Schauen Sie deshalb nach einem optimalen Platz. Das Körbchen sollte so stehen, dass zumindest eine Seite sich an eine feste Wand anlehnt. Aus dem Körbchen sollte der Hund den Überblick über den Raum im Auge behalten können. Er ist schließlich der Wächter und will die Umgebung gut überwachen können.

Auf keinem Fall darf das Körbchen im Durchzug stehen. Der schnelle, häufig aggressive Luftstrom reizt den Hund unnötig und kann auch, ähnlich wie bei Menschen, zur Reizung der Schleimhäute führen. Es ist nämlich kein natürlicher Wind, sondern ein Sog, der durch ungünstige Anordnung von Raumöffnungen entstanden ist.

Einfluss der Farben

Kann ein Hund Farben sehen und erkennen?

So genau weiß man es nicht. Modernere Forschungsergebnisse zeigen, dass Hunde durchaus Farben erkennen aber eher rot-grün-blind sind. Das bedeutet, dass sie Blaubereich sehr empfindlich und grün-gelbe Farbtöne kaum wahrnehmen. Außerdem reagieren Hunde vor allem auf Bewegungen, stillstehende Objekte werden durch die Wahrnehmung eher unterdrückt. So könnte man die Schlussfolgerung ziehen, dass der Hund eher zu Ruhe kommt, wenn nicht so viel Blau und keine sich bewegende Objekte sich in seinem Blickfeld befinden. Testen Sie das Hundekörbchen nach diesen Kriterien. Was sieht Ihr Hund, wenn er im Körbchen liegt? Ein Blick auf ein blaues Mobile dürfte nicht unbedingt für den Hausfrieden sorgen.

Einfluss der Gerüche

Für uns Menschen haben geruchsneutrale Räume den höchsten Wohlfüllfaktor. Jeder Duft, egal wie angenehm er uns zuerst vorkommen mag, wirkt über längere Zeit, als Dauerberieselung, unangenehm. Hunde haben äußerst empfindliche Nase und nehmen Gerüche wahr, die für uns im Verborgenen bleiben. Außerdem orientieren sich Hunde an ihrem Geruchssinn. Werden sie einem bestimmten und für sie penetranten Geruch ausgesetzt, dann bedeutet es Stress für sie. Achten Sie deshalb sehr darauf, in welchem Duftumfeld ihr Hund sich aufhalten muss. Steht das Körbchen vielleicht zu dicht an einem Schrank mit stark riechenden Putzmitteln? Steht eine duftende Pflanze in der Nähe seines Körbchens? Wenn Sie Hundehalter sind, dann sollten Sie mit Rücksicht auf Ihren Vierbeiner auch keine Raumsprays oder Duftlampen verwenden, denn darunter leidet die empfindliche Hundenase. Blöd ist nur, dass Düfte, die für Hunde ein Paradies sind, uns zum Himmel stinken. Deshalb wundern wir uns manchmal, warum Hunde mit Vorliebe Parfüms in Form von vergammelten Regenwürmern oder verwesten Mäusen gerne in ihr Fell einreiben. Diese Dufterlebnisse dürfen sie auch ruhig wieder abduschen. Der Hund wird es Ihnen nicht für Übel nehmen ;-).

Wirkung von Materialien

Die Wirkung von Materialien nehmen wir und auch unsere Hunde mithilfe des Tastsinns wahr. Hunde nehmen Berührungen vor allem über die Haut wahr. Zum einen funktioniert es über Rezeptoren für den Oberflächenkontakt, die sich direkt unter der Haut befinden und die Bewegungen der Haare auf die Rezeptoren am Haarfollikel übertragen, und zum anderen existieren Rezeptoren für stärkeren Druck, welche tiefer unter der Haut sitzen.* Auf Druck reagieren besonders die Nase und die Lippen des Hundes. Außerdem können über die Pfoten Vibrationen aufgenommen werden. Aufgrund des komplexen Wahrnehmungssystems des Tastsinns, ist es nicht ohne Bedeutung, welche Materialien für den Lageplatz unserer Hunde verwendet werden. Weil unsere Hunde Naturwesen sind und als Welpen am liebsten im Fell der Hundemama sich einkuscheln, sollten auch vorwiegend natürliche Materialien für das Körbchen verarbeitet werden. Leider werden sehr häufig, aus Gründen der leichten Pflege, Kunststofffaser, z.B. Mikrofaser benutzt. Diese sind kaum luftdurchlässig, was den Wärmeaustausch empfindlich stört und der Hund flüchtet, weil ihm einfach zu warm ist. Außerdem laden sie sich elektrostatisch auf, was ein unangenehmes Kribbeln auf der Haut verursacht. Greifen Sie deshalb zu Baumwolle, Wolle oder Fellen, wenn Sie dem Hund etwas Gutes tun wollen.

Die Empfindlichkeit gegenüber Vibrationen sollte ebenfalls nicht vergessen werden. Viele Elektrogeräte, die sich in unserem Haushalt befinden, zum Beispiel ein Kühlschrank, erzeugen während des Betriebs Vibrationen. Diese werden über den Fußboden im kleineren oder größeren Umkreis wahrgenommen. Befindet sich ein Hundelageplatz in der Nähe solche Geräte, kann es zu Ruhestörungen des Vierbeiners führen. Eine unruhige Nacht könnte damit vorprogrammiert sein.

Diese Empfehlungen mögen vielleicht als übertreiben wirken. Doch überlegen Sie, in der freien Natur würde ein Hund den richtigen Platz für sich intuitiv finden. In einer Wohnung geht es kaum und über sein Lager bestimmen weitgehend wir. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir den nach Kriterien des Hundes optimalen Platz auswählen ist nicht sehr groß. Tipps und ein wenig Einfüllvermögen können dabei gut helfen.

Ist der Hund entspannt, freut sich der Mensch. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude mit Ihren vierbeinigen Lieblingen!

Hedwig Seipel
www.fengshui-classic.de

 

*Quelle: Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Haushund#Sehsinn

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Über Hedwig Seipel 112 Artikel
Hedwig Seipel wandelte 1998 ihr Leben um und machte ihr Hobby - die asiatische Lebensphilosophie - zum Beruf. Nach fundierten Ausbildungen im Feng Shui, Geomantie, Coaching und Training gründete sie eine eigene Praxis. Sie ist Sachbuchautorin, Dozentin, Seminarleiterin und Beraterin.

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