Matratzen aus Naturmaterialien gehören eigentlich in jedes Bett, aber immer noch werden hauptsächlich Schaumstoffmatratzen und Federkernmatratzen verkauft. Wer Wert auf Nachhaltigkeit legt, meidet Metallteile und Kunststoffe.
Was ist Naturlatex?
Wer an Naturmaterialien für Matratzen denkt, kommt wahrscheinlich eher auf Kokosfasern, Stroh, Dinkelspelz und Rosshaar als auf Latex. Dabei ist das Produkt vom Kautschukbaum eines der bewährtesten Materialien für Polsterungen, Yoga-Matten und Topper. Andere Bezeichnungen für Latex wie Kautschuk oder Gummi sind verwandt, aber keine identischen Synonyme. Gummi wie Gummistiefel und Autoreifen? Ja, genau! Der Milchsaft (auch Latex-Milch genannt) des Kautschukbaumes kann in beliebige Formen gegossen werden. Das Material ist nachwachsend, langlebig, stabil, rutschfest, wasserabweisend, atmungsaktiv, hygienisch und vielseitig einsetzbar. Naturlatex besteht aus Naturkautschuk, Wasser und Zuschlagstoffen wie Harzen und Mineralstoffen. Letztere dienen als Stabilisatoren der sonst flüssigen Masse. Um eine weiche und nachgiebige Konsistenz zu erhalten, wird die Masse aufgeschäumt und erhitzt, so dass zahlreiche kleine Luftblasen entstehen. Das Herstellungsverfahren für Matratzen ist recht aufwändig, was sich auf den Preis auswirkt. Hochwertige Latex-Matratzen sind daher nie so billig wie Schaumstoffmatratzen.
Was ist der Vorteil von Naturlatex?
Der Rohstoff ist kein reines Naturprodukt, sondern ein verarbeitetes Produkt aus natürlichen Zutaten. Im Gegensatz zu Stroh, Kokosfasern und Rosshaar, ist das Material glatter, stabiler, sauberer, elastischer und länger haltbar. Da es sich nach Belieben verformen lassen, können verschiedene Lagen mit speziellen Hohlräumen und Luftkammern eingebaut werden. Zum Beispiel ist die Naturlatex Matratze eines Anbieters von hochwertigen Bio-Matratzen aus drei Schichten mit sieben Zonen hergestellt, die die Körperstruktur optimal unterstützen. Um eine weiche und kuschelige Oberfläche zu erreichen, ist der Latexkern mit weicher Wolle und Biobaumwolle eingefasst. Das Material ist nicht nur angenehm und frei von Schadstoffen, sondern auch völlig metallfrei.
Wo sind Naturlatex-Matratzen erhältlich?
Das Material ist bereits seit Jahrzehnten am Markt und daher ausgiebig erprobt. Praktisch alle Händler, die Natur-Betten oder biologische Bett-Textilien führen, haben auch Naturlatex-Matratzen und -Toppings im Sortiment. Unterschiede gibt es bei der Ausführung der Luftkammern, bei den Härtegraden, der Zonierung und der Schichtung. Manchmal wird der Latex auch mit anderen Materialien wie Kokosfasern, Rosshaar, Zirbenflocken oder Schurwolle kombiniert. Wer die Matratze nicht ausprobieren kann, sondern bestellen muss, sollte darauf achten, dass eine Probezeit möglich ist. Bei vielen Online-Anbietern ist das Probeschlafen im Angebot inbegriffen.
Was ist Kokoskautschuk?
Bei der Recherche nach Latex-Matratzen stößt man nicht nur auf den bereits beschrieben Naturlatex, sondern auch auf Kokoskautschuk. Es handelt sich hier um latexierte Kokosfasern. Bei der Herstellung dieses Materials werden die gekräuselten Kokosfasern mit Naturkautschuk besprüht, so dass sie sanft eingehüllt sind. Danach wird die Masse gepresst und in einer Hitzekammer vulkanisiert. Mehr über dieses robuste und dauerelastische Material könnt ihr hier nachlesen: Was ist Kokos-Kautschuk?
Wozu braucht eine Matratze verschieden Zonen?
Matratzen mit zahlreichen Schichten und Zonen können sich optimal an die Körperform anpassen, sind aber nicht für jeden geeignet. Vor allem in der Kopfzone muss der Kopf auf dem dafür vorgesehen Platz liegen – was bei jüngeren Menschen, die sich gerne bewegen, nicht immer der Fall ist. Viele Zonen mit unterschiedlichen Härtegraden sind eher für ältere und übergewichtige Menschen von Vorteil, die auf einer homogenen Matratze entweder einsinken oder sich Druckstellen holen. Für Schläfer/innen mit speziellen Bedürfnissen sind auch Maßanfertigungen möglich. 7-Zonen-Matratzen sind für Seitenschläfer konzipiert. Nach einen harten Teil für den Kopf kommen eine nachgiebige Zone für die Schultern, eine Stütze für die Körpermitte, ein nachgiebiger Teil für die Hüften, ein härterer Teil für das Knie, ein weicherer Teil für die Waden und am Bettende wieder eine harte Zone. Bauch- und Rückenschläfer schlafen besser auf gleichmäßig festen Matratzen – eventuell mit einem zusätzlichen Kissen für Körpermitte. Aufwändige Zonierungen machen nur Sinn, wenn die Zonen genau zum Körper und zu den Schlafgewohnheiten passen.
Zum Weiterlesen: Warum Federkernmatratzen nicht zu empfehlen sind
Hinterlasse jetzt einen Kommentar