Mental Entrümpeln: 20 Voraussetzungen und ihre Nebenwirkungen

Im Gegensatz zum Putzfimmel und Ordnungsfanatiker, der richtiggehend Freude empfindet, wenn er etwas umräumen oder ausmisten darf, fällt dem chaotischen Typen das Ordnung halten viel schwerer. Wie so oft bei räumlichen Problemen kann man auch hier bei den geistigen Einstellungen nachforschen. Denn das, was sich räumlich zeigt, ist nur ein Spiegelbild dessen, was sich im Oberstübchen abspielt. 

Hochwertiges sieht selten überladen aus. Foto (C) VirginMoney / flickr
Hochwertiges sieht selten überladen aus. Foto (C) VirginMoney / flickr

 

Wenn ein Mensch ein Problem hat, das für den anderen überhaupt keines ist, hängt es meist damit zusammen, dass der eine die Dinge völlig anders sieht als der andere. Er zieht außerdem andere Schlüsse aus seinen Wahrnehmungen und pflegt auch andere Wertvorstellungen. Ich möchte hier ganz bewusst ein wenig Werbung gegen das Konzept der Fülle betreiben, dem so viele Mangel-denkende aufsitzen. Es dient meiner Meinung nach nur dem maroden Finanzsystem, das ohne ständiges Wachstum zusammenbrechen würde. Daher muss ständig so getan werden, als würden wir überall an Grenzen stoßen und um unsere Existenz kämpfen müssen. In Wirklichkeit ist alles im Überfluss vorhanden. Was uns das Leben so schwer macht, ist hauptsächlich der ganze unnötige Aufwand, der nur deswegen betrieben wird, damit die Menschen beschäftigt sind und den wenigen Drahtziehern, die wirklich von diesem System profitieren, noch mehr Macht zuspielen. Wer die Zwangsvorstellung loslassen kann, dass der seinen Konsum ständig erhöhen muss, tut einen wirksamen Schritt in Richtung Unabhängigkeit, ohne gegen das System ankämpfen zu müssen.

„Ihre Energie wächst nur im direkten Verhältnis zu dem, was Sie loslassen, und nicht im Verhältnis zu dem, was Sie sich zulegen.“ (Stuart Wilde) 

 

Nachfolgend eine Liste mit Fähigkeiten, mentalen Prozessen und Vorteilen, die mit dem Aufräumen einhergehen

1)  Lernen, Prioritäten zu setzen.

2)  Den Geschmack und das Differenzierungsvermögen trainieren.

3)  Nein sagen üben.

4)  Loslassen und Abschiednehmen von der Vergangenheit und von unerfüllten Wünschen.

5)  Frei werden von materiellen Abhängigkeiten und Identifikationen.

6)  Bisherige Wert-Vorstellungen hinterfragen.

7)  Der Wunsch nach immer mehr Fülle und Besitz verrät nicht Wohlstand, sondern anhaltende Mangel-Gefühle.

8)  Das richtige Maß finden. Bemerken, wann es genug ist.

9)  Sinnvoll investieren lernen statt besinnungslos konsumieren und Geld ausgeben.

10)  Viel Besitz braucht viel Energie und macht viel Arbeit. Ein schlanker Lebens-Stil ist weniger mühsam.

11)  Reduziert eingerichtete Wohnungen sehen wesentlich hochwertiger aus als vollgestopfte.

12)  Der wahre Luxus besteht aus Freiheit, Platz und Zeit.

13)  Freude und Motivation finden beim Verschenken, Spenden, Verkaufen und Vereinfachen.

14) Offen werden für neue Perspektiven.

15) Man muss sich das Leben nicht unnötig kompliziert machen. Simplify your life!

16)  Gründliches Entrümpeln kostet Zeit, es ist daher Geduld und Ausdauer erforderlich.

17)  Freude an der Veränderung, am Kommen und Gehen von Gegenständen.

18)  Vertrauen finden in den Fluss des Lebens.

19)  Die Vorteile effizienter Planungen erkennen.

20)  Für Dinge, die man ausräumt oder einspart, muss man kein Geld mehr ausgeben.

 

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Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

1 Kommentar

  1. Dieser Artikel spricht mir aus der Seele. Meine Großmutter, von der ich gerade erzählt habe, lebte nach ähnlichen Prinzipien und hat uns wertvolle Einsichten über den Wert der Einfachheit und die Illusionen des Konsums vermittelt. Es ist erfrischend, alternative Sichtweisen auf den modernen Lebensstil zu finden, die auf weniger, aber bedeutungsvolleres Leben hinweisen. Vielleicht sollten wir öfter auf die Weisheit der älteren Generationen hören, die oft viel über Nachhaltigkeit und Zufriedenheit wissen.

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