Elektro-Antriebe für Markisen, Rolläden und Jalousien

Die modernen, großen Glasflächen bringen es mit sich, dass die Einstellung des Sonnenschutzes immer seltener von Hand erfolgt. Vor allem, wenn Dachfenster oder andere hoch liegende Verglasungen vorhanden sind, sind elektrische Antriebe erforderlich.

Hier macht ein motorisierter Sonnenschutz Sinn! Foto: Neil McIntosh / flickr CC BY 2.0
Hier macht ein motorisierter Sonnenschutz Sinn! Foto: Neil McIntosh / flickr CC BY 2.0

Vorteile von automatischen Antrieben

Wer sich bereits mit Rolladen-Gurten herumgeplagt hat, kennt die damit verbundenen Mühen. Die Betätigung erfordert nicht nur Muskelkraft, sondern die Gurte neigen dazu, sich zu verdehen oder gar zu reißen. Oft steht ein Sofa im Weg oder ein Tisch oder ein anderes Hindernis, das den Zugriff erschwert. Eine spontane und rasche Verdunkelung ist händisch nicht immer möglich. In der Früh und am Abend ist man oft müde oder man möchte schnell noch einen Film ansehen ohne lästige Fensterspiegelungen. Bei automatischen Antrieben muss man nur auf einen Knopf drücken und der Rest wird vom Motor erledigt. Auch wenn man mitten am Tag mal kurz abdunkeln möchte für ein Nickerchen, ist man nicht lange mit Kurbeln oder Ziehen beschäftigt. Und bei Glasflächen, die ohne Leiter nicht erreichbar sind, erklärt sich der Vorteil von selbst. Auch kleine Kinder und betagte Menschen können motorisierte Rolläden mühelos bewegen.

3 verschiedene Motor-Arten

Rolläden werden mit Rohrmotoren betrieben. Und so sehen diese Motoren aus: Elektrischer Rolladenmotor

Bei der Einstellung der Endlagen der Motoren – das sind die Stellen, an denen der Rolladen automatisch stoppt – werden drei Arten unterschieden.

  1. Mechanisch: Diese Antriebe sind genau eingestellt und führen zu punktgenauen Bewegungen. Sie sind preisgünstig und bewährt. Es sind allerdings Stromanschlüsse erforderlich, deren nachträgliche Herstellung ins Geld gehen kann. Bei Neubauten sollte die Stromversorgung gleich mitgeplant werden.
  2. Elektronisch: Die Endlagen sind hier elektronisch eingestellt und nicht fix wie bei der mechanischen Einstellung, sondern veränderbar.
  3. Funksteuerung: Hier wird die Endlageneinstellung zum Beispiel per Handy oder einem Funkgerät vorgenommen. Ohne Kabelverbindung und auch von größeren Entfernungen aus. Dafür benötigt man nur einen funkfähigen Antriebsmotor und eine entsprechende App. Es müssen keine Stromkabel verlegt werden. Nur die Fernbedienung benötigt eventuell eine Batterie. Es ist durchaus möglich, bereits vorhandene Rolladen-Motoren mit einem Funkempfang-Modul nachzurüsten. Sogar eine Sprachsteuerung mit Alexa ist möglich. Mehr darüber ist hier nachzulesen.

Wie sieht es mit der Haltbarkeit und Nachhaltigkeit aus?

Rolläden, Jalousien und Markisen gehören zu den Verschleißteilen eines Hauses, die nicht ewig halten. Herkömmliche Modelle können von Reparaturfirmen professionell gewartet werden. Zugbänder und Gurte sind austauschbar. Die Motoren befinden sich in den Rolladenkästen und sind ebenfalls erneuerbar. Um unnötigen Elektronikmüll zu vermeiden, sollte die Lebensdauer mindestens 20 Jahre betragen. Das ist freilich eine sehr lange Zeit für die Elektronikbranche, die meistens nur 2 Jahre Garantie verspricht. Wird es den Händler in 20 Jahren überhaupt noch geben? Bei den Motoren ist eine Garantie von 5 Jahren üblich. Das ist auch nicht wirklich lange.

Foto: Mario_Arias / flickr CC BY 2.0
Foto: Mario_Arias / flickr CC BY 2.0

Mögliche Nachteile

In Häusern mit langen Fensterfronten, Wintergärten oder hoch liegenden Fenstern kommt man um automatische Antriebe nicht herum. Wenn es jedoch keinen trifftigen Grund gibt, warum der händische Antrieb nicht genügt, bringt die Elektronik vielleicht mehr Ärger als Freude. Funkverbindungen sind generell störanfällig. Es klingt sehr praktisch, alles mit dem Handy zu steuern, aber wer hat ständig sein Handy eingeschaltet, griffbereit und aufgeladen? Wer verliert bei den vielen Apps, die man heutzutage angeblich haben muss, nicht die Übersicht? Wer besitzt jederzeit eine störungsfreie Internetverbindung? Die vielen Funkanlagen für sämtliche Schließanlagen, Kameraüberwachung, Türklingel, Alarmanlage, Brandmelder, Walky Talky, Babyphone, Seniorennotruf, Fernseher, Temperatursteuerung, Garagen- und Gartentor-Öffner machen das Leben nicht unbedingt leichter. Vor allem in Häusern mit ungenügender Internetverbindung kann man leicht in Panik geraten, wenn eine App nicht funktioniert. Stromausfälle kommen zwar selten vor, sind aber im Zuge von Bau- und Sanierungsarbeiten an der Tagesordnung. Blöd auch, wenn die Batterie für die Fernbedienung am Ende ist und im Supermarkt keine passenden Knopfbatterien erhältlich sind. So genannte „Smart Home“ Systeme mit vernetzter Steuerung aller Haushaltsgeräte sind derzeit sehr angesagt, können aber den E-Smog im Haus verstärken und haben durchaus ihre Tücken. Wer kennt sich im Notfall aus, wenn ein elektronischer Antrieb seinen Dienst versagt? Und der Aufwand für Planung und Programmierung ist natürlich auch nicht kostenlos.

Zum Weiterlesen: Sonnenschutz-Systeme für Garten, Terrasse und Balkon

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Über Johanna Fritz 139 Artikel
Johanna ist freiberufliche Grafik-Designerin und Künstlerin. Sie berät das Team von Everyday Feng Shui bei der Website-Gestaltung und unterstützt bei redaktionellen Themen rund ums Wohnen und Einrichten. Johanna ist unser "Stil-Guru" und ihr erreicht sie unter j.fritz@everyday-feng-shui.de

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