Wo Feng Shui ist, dort dürfen Räucherstäbchen nicht fehlen, so zumindest die geläufige Meinung. Doch gehören Räucherstäbchen, Duftlampen oder andere Räucherwerke tatsächlich zum Feng Shui? Ja und nein – erfahren Sie warum sich die Frage nicht eindeutig beantworten lässt.
Fakt ist, alleine durch Rauch und Duft kann sich kein gutes Feng Shui in Räumen einstellen. Ebenso ist Fakt, dass wohltuende Düfte unser Wohlbefinden in Räumen steigern können. Doch das hat mit Feng Shui nicht unbedingt etwas zu tun.
Feng Shui umfasst sehr viele Disziplinen und Methoden. Einige davon sind recht spirituell geprägt und werden gerne mit sogenanntem „Space Clearing“ (sinngemäß „energetische Raumreinigung“) kombiniert. Dabei spielt Räuchern eine wichtige Rolle.
Beides, Feng Shui und „Space Clearing“ sind und bleiben jedoch eigenständige Disziplinen und müssen keinesfalls gemeinsam angewendet werden.
Ernst gemeintes „Space Clearning“ ist auch nicht mit etwas Duft und Rauch zu erledigen. Es handelt sich dabei um eine ritualisierte, geistige Herangehensweise, die mit unterschiedlichen Mittel, zum Beispiel auch Duft oder Klang arbeitet.
Eine Duftkerze, ein Räucherlampe oder ein Räucherstäbchen alleine können keinen Raum klären.
Ich habe persönlich gar nichts gegen Räucherstäbchen. Im Gegenteil, ein dezenter Duft, stimmungsvoll angewendet, kann die Sinne anregen und die Raumatmosphäre verbessern. Es kommt immer darauf an, wann, wo und wie.
„Space Clearing“, auch wenn ich es selbst weder anwende, noch praktiziere, nehme ich ebenfalls ernst und respektiere es, wenn jemand das Bedürfnis nach einer energetischen Raumreinigung hat. Unerträglich wird es nur, wenn alles in einen Topf geworfen und ohne fundiertes Wissen angewendet, zur echten Belästigung der Nase und des Verstandes wird ;-).
Für meine Kunden, die mich nach der Bedeutung von Düften ansprechen, empfehle ich, sich nach der eigenen Nase zu orientieren und diverse Düfte auszuprobieren. Dabei kann man sich an drei Gruppen von Düften orientieren:
- Zitrusdüfte stehen in Verbindung mit Erfrischung, Belebung, Aktivierung und Vitalität. Sie duften leicht und haben eine kurze Wirkungsdauer. Ätherische Zitrusöle werden durch Kaltpressung der Fruchtschalen gewonnen. Zu den bekanntesten Düften zählen z.B. Zitrone, Limette, Orange oder Grapefruit.
- Blütendüfte stehen in Verbindung mit Sinnlichkeit, Eros, Harmonie, Glück, Wärme. Sie duften etwas schwerer und haften länger. Ihre Gewinnungsart ist sortenspezifisch. Der bekannteste Blütenduft ist der Rosenduft. Doch auch Lavendel, Jasmin, Kamille oder Neroli gehören zu den beliebtesten Blütendüften.
- Baumdüfte: stehen in Verbindung mit Stärkung, innerer Kraft, Selbstvertrauen und Energie. Sie wirken kräftigend und zentrierend, sind stark haftend und besitzen erdige, balsamische Düfte. Zu den bekanntesten Vertreter dieser Gattung zählen: Sandelholz, Myrrhe, Rosenholz oder Vanille
Wichtig ist, dass ätherische Öle niemals für das Räuchern, sondern ausschließlich für Duftlampen angewendet werden. Für spezielle Räuchergefäße sollen wiederum getrocknete Kräuter, Samen, Gewürze oder spezielle Harze genommen werden. Zu den beliebtesten Harzen gehören: Styrax, Bernstein, Copal, Weihrauch oder Opoponax.
Bevor Sie jedoch Duftöle oder Räucherstoffe kaufen, versuchen Sie eigene Duftmischungen, sogenannte Potpourris, zusammenzustellen. Die Jahreszeit lädt dazu ein. Sammeln Sie auf einer von Umweltverschmutzungen geschützten Wiese duftende Blumen, Gräser oder Blätter. Trocknen Sie die gesammelten Schätze, ergänzen das Ganze um getrocknete Schalen von Zitrusfrüchten und würzen mit einigen Gewürzen wie Zimt oder Nelken. In dekorativen Schalen ausgelegt, sorgen solche individuelle Mischungen für angenehmen aber nicht zu starken Duft in der ganzen Wohnung. Und wenn es doch nicht gefällt, dann freut sich der Komposthaufen oder die Biotonne.
Gehen Sie auf eine sommerliche Duftreise und ergänzen so Ihr Feng Shui für Zuhause.
Mit duftenden Grüßen
Hedwig Seipel
www.fengshui-classic.de
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