Feng Shui gehört nicht in den Kochtopf!

Feng Shui hat viel mit Wohnen zu tun. Wohnen hat mit Küche zu tun. In der Küche wird gekocht. Hat deshalb Feng Shui etwas mit Kochen zu tun? Nein, obwohl man durch die Titel manche Bücher, die Feng Shui mit Ernährung verbinden, auf die Idee kommen kann. Hinter diesen Titeln verbirgt sich meistens ein Koch- bzw. Ernährungsbuch nach den Fünf Elementen. Mit Feng Shui hat die Zubereitung einer Mahlzeit nichts zu tun. Lediglich die Grundlagen des Feng Shui und der chinesischen Ernährungslehre sind dieselben, nämlich das Yin-/Yang-Prinzip und die Fünf Wandlungsphasen (Fünf Elemente).

In der chinesischen Ernährungslehre ist die Kombination der Zutaten sehr wichtig. Foto: Hedwig Seipel
In der chinesischen Ernährungslehre ist die Kombination der Zutaten sehr wichtig. Foto: Hedwig Seipel

Die Ernährungslehre nach den Fünf Elementen ist eine wichtige Säule der ganzheitlichen, chinesischen Medizin. Auf uns wirkt sie etwas fremd, weil sie sich deutlich von den Gewohnheiten einer europäischen Küche unterscheidet und das nicht unbedingt nur in Hinblick auf die Zutaten. Bei den Zutaten kann man nämlich getrost zu einheimischen Produkten greifen, ohne chinesische Lebensmittel kaufen zu müssen. Bei dieser Lehre kommt es aber nicht nur drauf an was man zu sich nimmt, sondern auch wie es zubereitet bzw. gekocht wird. Eine wichtige Rolle spielt z.B. die Reihenfolge, in der die einzelnen Zutaten in den Kochtopf wandern. Im Idealfall soll immer die stärkende Reihenfolge der Wandlungsphasen eingehalten werden. Ein Beispiel: den Topf erhitzen (Feuer), Sonnenblumenöl (Erde) dazu geben, geschnittene Zwiebel (Metall) darin leicht anschwitzen, nach Geschmack salzen (Wasser) und geschnittene Tomaten (Holz) mitschmoren. Entsprechend unserer Kochgewohnheiten würden wir wahrscheinlich erst zum Schluss salzen aber dann käme der Zyklus der Wandlungsphasen durcheinander und die Speise wäre weniger bekömmlich. Finden Sie, es klingt nach Hokuspokus? Probieren Sie es selbst aus. Ich habe es ausprobiert und muss sagen, das Ergebnis hat mich verblüfft. Normalerweise reagiere ich etwas empfindlich auf geschmorte Zwiebel. Bei dieser Zubereitung habe ich die Zwiebel problemlos vertragen.

Die Ernährungslehre nach den Fünf Elementen leistet in der kalten Jahreszeit sehr gute Dienste. Sie hilft Erkältungen vorzubeugen und den Winter zu genießen (auch wenn Sie bei den aktuellen Temperaturen noch gar nicht an Winter denken).

In der kalten Jahreszeit schmecken warme Speisen richtig gut. Foto: Hedwig Seipel
In der kalten Jahreszeit schmecken warme Speisen richtig gut. Foto: Hedwig Seipel

Frost und Kälte entsprechen der Wandlungsphase Wasser. Um Körper und Geist warm zu halten, benötigen wir ein wenig heißer und viel wärmender Nahrung. Doch die Begriffe „heiß“ und „warm“ beziehen sich nicht auf die Temperatur, bei der die Speisen gekocht oder Verzehrt werden. In der asiatischen Ernährungslehre werden alle Zutaten einem „Wärmegrad“ zugeordnet. So gibt es die heißen, warmen, neutralen, erfrischenden und kalten Lebensmittel. Im Herbst und Winter tun uns vor allem die warmen und heißen Nahrungsmittel gut. Zu den Heißen gehören z.B. Lammfleisch, Wild (Hirsch), Gewürze wie Knoblauch, Pfeffer, Muskat oder Chili und bei Getränken Hochprozentiges und Rotwein. Die heißen Zutaten sollen aber nur in mäßigen Mengen, besonders bei den Getränken, genommen werden.

Wichtiger sind die warmen Lebensmittel, insbesondere die, welche der Wandlungsphase Erde gehören. Erde kontrolliert die Kälte des Wassers. Hier ist die Auswahl reichhaltig: Süßkartoffel, Fenchel, Hokkaidokürbis, Rosinen, Sultaninen, Kürbiskernöl, Rapsöl, Erdnüsse, Pinienkerne, Walnüsse, Kokosnüsse, Maronen, Fencheltee und Honigwein. Es handelt sich dabei fast ausschließlich um süße Nahrungsmittel, denn süßer Geschmack entspricht der Wandlungsphase Erde.

Die Kraft der Wandlungsphase Wasser kann auch durch Holz (Pflanze) geschwächt werden. Nahrungsmittel, die dem Holz zugeordnet werden, wirken vor allem erfrischend. Zu den warmen Holz-Lebensmittel gehören: Grünkern, Pflaumen, Granatpfel, Huhn und Petersilie.

Die hier genannten Zutaten stellen nur wenige Beispiele der Nahrungsmittel dar. In diversen Foren im Internet oder in der Fachliteratur finden Sie umfangreiche Nahrungsmittel-Listen geordnet nach den Fünf Wandlungsphasen.

Und wenn dann noch die Speisen in einer nach Feng Shui eingerichteten Küche zubereitet werden, dann haben Sie sehr viel für Ihre Gesundheit getan. Ich wünsche Ihnen guten Appetit und kommen Sie gut durch die Kältezeit,

Hedwig Seipel
www.fengshui-classic.de

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Über Hedwig Seipel 112 Artikel
Hedwig Seipel wandelte 1998 ihr Leben um und machte ihr Hobby - die asiatische Lebensphilosophie - zum Beruf. Nach fundierten Ausbildungen im Feng Shui, Geomantie, Coaching und Training gründete sie eine eigene Praxis. Sie ist Sachbuchautorin, Dozentin, Seminarleiterin und Beraterin.

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