Viele Menschen reagieren zu Recht skeptisch auf Feng-Shui-Regeln, weil sie nach Wahrsagerei und Hokuspokus klingen. Die Befolgung von Regelwerken macht nur dann Sinn, wenn man ihre tiefere Bedeutung versteht.
Feng-Shui und Geomantie sind Überbegriffe für verschiedene Methoden, die sich mit den energetischen Verhältnissen in Räumen beschäftigen. Im weiteren Sinne kann Feng-Shui auch auf den menschlichen Körper und beliebige andere Lebensbereiche angewendet werden. Feng-Shui ist also ein sehr breites Feld mit vielen unterschiedlichen Ausrichtungen. Nicht alle Methoden stammen aus China, sondern es gibt auch äquivalente Lehren aus Indien, Europa und Amerika. Hier nur einige Richtungen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
Westliche Methoden
- Geomantie
- Radiästhesie
- Europäisches Feng Shui
- Raumpsychologie
- Wohnphysiologie
- Medizinrad der Indianer
- Westliches Lebensrad mit 4 Elementen
- Huna-Energiegesetze aus Hawaii
- Integrale und ganzheitliche Architektur
- Erd- und Raumheilung, Healing Architecture
- Raumenergetik und Raumharmonisierung
- Space Clearing
- Bau- und Wohn-Coaching
Östliche Methoden
- Vastu: Indisches Feng Shui, Ayurvedische Raumheilung
- Fusui: Japanisches Feng Shui
- Traditionelles chinesisches Feng Shui: Kompass-Schule und Formenschule
Kombinierte Methoden
- Intuitives Feng Shui
- Systemisches Feng Shui
- Energetisches Feng Shui
- Spirituelles Feng Shui
- An den Westen angepasstes chinesisches Feng Shui
- Feng Shui-Lebensberatung
So viele Ausrichtungen es gibt, so viele verschiedene Regeln kann man auch finden. Je älter eine Methode ist, umso höher ist der Anteil der Überlieferungen, die oft von den Experten selbst nicht verstanden, sondern einfach übernommen werden. Fengshui-Regelwerke können extrem kompliziert sein, vor allem wenn das I-Ging-Orakel und das chinesische Horoskop mit ins Spiel kommen und nummerologische Bedeutungen in den Vordergrund rücken. Da geht es dann fast nur noch um Zahlen und Konstellationen, die kein normaler Mensch nachvollziehen kann.
Realitätsfremdes Orakel-Feng-Shui
Im Extremfall fragt ein Feng-Shui-Berater nur nach dem Geburtsdatum, der Hausnummer und nach den Himmelsrichtungen. Er legt ein Bagua-Raster über den Grundriss und damit ist die Bestandsaufnahme beendet, ohne einen Blick auf die tatsächlichen Verhältnisse zu werfen. Gerechtfertigt wird diese Vorgangsweise mit den uralten Chinesen, die es ja schließlich wissen müssen. Ob eine derartige Analyse hilfreich sein kann, muss jeder selbst beurteilen.
Unorthodoxe moderne Methoden
Moderne Methoden sind keineswegs unseriöser als überlieferte Methoden. Im Grunde geht es immer um den Zusammenhang zwischen einem Menschen und seinem persönlichen Umfeld. Modernes Feng-Shui – oder wie immer es sich nennt – ist meist wesentlich transparenter und praxisnäher als uralte Geheimlehren. Es spricht nichts dagegen, unterschiedliche Herangehensweisen zu kombinieren und flexibel auf die Bedürfnisse der Klienten einzugehen. Je klarer ein Kunde seine Anliegen formulieren kann, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein/e passende/r Berater/in findet.
Die sieben hermetischen Gesetze
Sie bilden die Grundlage für alle Feng-Shui-Regelwerke und werden auch „kosmische Gesetze“ oder „hermetische Prinzipien“ genannt. Sie gehen auf Hermes Trismegistos (= Thot, ägyptischer Gott der Weisheit) zurück und finden sich in vielen Kulturen wieder.
1) Das Prinzip des Geistes
Alles ist Geist. Der Geist herrscht über die Materie. Jede Materie hat einen geistigen Ursprung. Was sich im Raum (oder im Körper) manifestiert, ist kein Zufall, sondern hat eine geistige Ursache.
2) Das Prinzip von Ursache und Wirkung
Wo eine Wirkung ist, muss auch eine entsprechende Ursache sein. Alles, was sich in einem Raum befindet, hat einen geistigen Hintergrund.
3) Das Prinzip der Entsprechnungen oder Analogien
Wie unten, so oben. Wie innen, so außen. Wie im Kleinen, so auch im Großen. Man kann von jedem Detail auf das Ganze schließen. Jeder Raum (und auch jeder Körper) lässt sich interpretieren, wenn man es versteht, die Zeichen zu deuten.
4) Das Prinzip der Resonanz oder Anziehung
Gleiches zieht sich an und wird durch Ähnliches verstärkt. Ungleiches stoßt sich ab. Kein Mensch kann Umstände oder Ereignisse anziehen, die überhaupt nichts mit ihm zu tun haben.
5) Das Prinzip der Harmonie oder des Ausgleichs
Das Leben strebt immer nach Ausgleich und Fülle. Wo etwas zu viel ist, muss man mit Verlusten rechnen. Wo etwas zu wenig ist, wird etwas nachwachsen. Durch jedes Zuviel oder Zuwenig entsteht ein Mangel an Energie.
6) Alles ist Schwingung
Alles fließt und schwingt. Alles, was starr und stur ist, muss zerbrechen.
7) Das Prinzip der Polarität
Von jeder Qualität gibt es eine gegenteilige Qualität. Alles besitzt zwei gegensätzliche Pole. Eine Qualität allein kann niemals vollkommen sein. Zu jeder Einheit gehören zwei Pole.
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