Vegetarische Ernährung bei Hunden: Geht das?

Um einen Hund zu halten, müssen nicht unbedingt andere Tiere sterben. Denn Hunde sind weder Raubtiere noch reine Fleischfresser, sondern sehr anpassungsfähige Allesfresser. Wenn die Nährstoffkombination passt, können sie auch vegetarisch ernährt werden.

 Foto (C) Everton Yamamoto / flickr CC BY 2.0
Foto (C) Everton Yamamoto / flickr CC BY 2.0

Im Gegensatz zu Katzen sind Hunde keine Jäger

Ja, Hunde fressen Fleisch, aber nicht nur. Das ist auch logisch, denn in der freien Natur ist Fleisch eher Mangelware. Fleisch wächst nicht auf der Wiese und größere Wildtiere zu finden, die sich fangen und verspeisen lassen, ist in unseren Wäldern nicht einfach. Selbst wild lebende Wölfe sind sehr anpassungsfähig und können im Notfall auch ohne Beutetiere auskommen. Sie verschlingen auch Beeren, Früchte, Gras, Insekten, Aas und Bio-Abfälle. Hunde sind keine Wölfe. Sie neigen kaum dazu, blutrünstig durch die Wälder streifen, um Rehe und kleinere Tiere zu erlegen. So viele Rehe gibt es in keinem Wald, dass viele Wölfe davon leben könnten. In der Regel jagen Wölfe nicht allein und sie können auch größere Tiere reißen. Allerdings sind sie keine guten Langstreckenläufer und daher auf schwache und kranke Beutetiere angewiesen. Mit schnellen Sprintern können sie nicht mithalten. Wölfe versuchen ihre Beute zu überrumpeln, um sich lange Verfolgungsjagden zu ersparen. Das Jagen kostet viel Energie, und wird daher oft erst gar nicht versucht, wenn die Erfolgschancen zu gering sind. Vor allem einsame Wölfe ohne Rudel müssen ihre Kräfte sehr schonen und sich mit einfachen Opfern begnügen. Das Gebiss von Hunden und Wölfen sieht ähnlich aus, wobei das Hundegebiss in Allgemeinen schwächer und lückenhafter ausgebildet ist. Mahlzähne sind nicht vorhanden, daher kann die Nahrung nur genagt oder verschlungen werden. Kauen ist nicht möglich. In manchen Gebieten ernähren sich Wölfe fast ausschließlich von menschlichen Essensresten.

Bissfestes, Leckerlis und Magenschonendes

Herkömmliches Hundefutter ist keine Herausforderung für das Hundegebiss, sondern besteht aus kleinen Stückchen, die auch ohne Zähne verschlungen werden könnten. Das Argument, dass der Hund eine feste Nahrung benötigt, die er zerreißen kann, ist also hinfällig. Damit der Hund was zu nagen hat, kommen spezielle Hundeknochen und Spielzeug zum Einsatz. Wichtig ist, dass die Nahrung genug Proteine enthält – vor allem, wenn das Tier jung ist. Ältere Hunde vertragen etwas mehr Kohlenhydrate. Für Hunde mit Magen-Darm-Beschwerden wird eine Schonkost empfohlen, die hauptsächlich aus gekochten Kartoffeln, Haferflocken, Maisgries oder Reis besteht. Dazu kann man Karotten geben, Frischkäse, Quark, Bierhefe und andere leicht verdauliche Proteinquellen. Auch etwas Honig, Milchreis, Äpfel und Leinsamenöl werden gut vertragen. Weil ein Hund nicht kauen kann, sollte die Kost möglichst magenfreundlich zerkleinert sein und nicht aus großen Stücken bestehen. Hundekekse oder Leckerlis bestehen nicht aus Blut, Sehnen und Knochen, sondern zum Beispiel aus Bananen, Karotten, Chiasamen, Leinöl, Buchweizenmehl und Kokosöl. Klingt doch beinahe menschlich, oder? Statt Chiasamen kann man auch Eier verwenden.

Giftige Lebensmittel für Hunde

Wer sein Haustier vegetarisch ernähren möchte, sollte darauf achten, dass Hunde nicht alles vertragen. Industriezucker, Schokolade, Kakao, Weintrauben, Holunderbeeren, Rosinen, Koffein, Tabak (Zigarettenstummel), Avocados, Sternfrüchte (Karambole), rohe Kartoffeln, Tomaten, Auberginen (Melanzani), Hülsenfrüchte (Bohnen, Kichererbsen, Lupinenkerne), Kastanien, Nüsse, Kapstachelbeeren, Rhabarber, Zwiebeln, Knoblauch und Gewürze dürfen nicht verfüttert werden. Auch glutenhaltiges Getreide ist zu vermeiden. Hunde lieben reifes Obst, aber zu viele Kerne von Kernobst sind gefährlich. Junge Hündchen neigen dazu, alles zu verschlingen, was sie erwischen, und möglicherweise daran zu ersticken oder sich mit Chemikalien zu vergiften. Interessanterweise vertragen Hunde kein rohes Schweinefleisch, obwohl Wölfe gerne auf Wildschweinjagd gehen.

Vegetarisches Futter für Hunde

Es ist grundsätzlich kein Problem, tierische Eiweißquellen durch pflanzliches Eiweiß zu ersetzen. Bei vegetarischer Ernährung sind auch alle Milchprodukte und Eier erlaubt. Auch kleine Insekten, die man irgendwo tot auffindet, kann man unter das Futter mengen. Auf diese Weise ist es nicht notwendig, Nutztiere zu töten, um Haustiere zu ernähren. Das Angebot an vegetarischer Hundenahrung im Handel ist bereits derart groß, dass man sie nicht unbedingt selber zubereiten muss.

Zitat: „Vegetarische Ernährung stellt für deinen Hund – in richtiger Ausführung und Zusammensetzung – kein Risiko dar. Sie kann sich sogar positiv auf die Gesundheit deines Haustieres auswirken.“ Quelle: Vegetarisches Hundefutter: Test & Emfpehlungen

Beitrag teilen:
Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*