Feng Shui ist keine einheitliche Lehre, sondern es zeichnet sich durch eine große Vielfalt an Auswertungsmethoden aus. Die meisten Methoden basieren auf der geografischen (nach den Himmelsrichtungen) Ausrichtung eines Hauses. Die „Fliegenden Sterne“ berücksichtigen außerdem das Baujahr des Hauses und erfassen so seine qualitative Veränderung im Laufe der Jahre.
Im chinesischen Original heißt diese komplexe Auswertungsmethode „feixing“, was wörtlich übersetzt „fliegen“ für „fei“ und für „xing“ „Stern“ oder auch „Einfluss“ bedeutet. Als üblich verwendete Übersetzung gilt „Fliegende Sterne“ wobei sinnvollerweise müsste sie „fliegende Einflüsse“ heißen. Damit wäre das Prinzip dieser Methode, nämlich die Untersuchung sich wandelnder Einflüsse in Räumen, deutlich klarer zum Ausdruck gebracht. Nun, der Begriff „Fliegende Sterne“ oder auf englisch „Flying Stars“ beschreibt nicht nur eine analytische Vorgehensweise, sondern erfasst drei verschiedene Methoden. Um sie auseinanderzuhalten, kommt man leider nicht ohne etwas Chinesisch aus.
Zusammenfassend lassen sich Fliegende Sterne wie folgt aufteilen:
San Yuan
- Yin San Yuan basiert auf den 64 Hexagrammen, kombiniert mit den Erdzweigen und Himmelsstämmen, Anwendung für Grabstätten und Gebäuden mit postmortalem Charakter.
- San Yuan Xuan Kong basiert auf dem System der 9 Paläste und der Kombination aus Berg- und Wasserstern, berücksichtigt auch die jährlichen und monatlichen Sterne, Anwendung für Wohn- und Geschäftsgebäude. Diese Methode zählt zu den gebräuchlichsten und wird in den meisten Ausbildungen behandelt.
Xuan Kong
Klassische Methode, die auf den 9 Palästen und der Kombination aus Wasser- und Zeitstern. Bekannt ist diese Vorgehensweise vor allem durch die Bücher von Eva Wong.
San Ho (oder auch San He)
Basiert auf dem San Ho Luo Pan, untersucht die Erdzweige und die Himmelsstämme, sowie die 9 Sterne der Blick und Sitzrichtung, dazu kommt die Bedeutung von Bergen und Wasserformen.
Wie leicht zu erkennen ist, einfach sind die Fliegenden Sterne nicht. Doch zumindest eine Gemeinsamkeit weisen sie alle auf: um ein Objekt, d.h. ein Haus oder eine Wohnung auszuwerten, wird zuerst ein sogenanntes Sternendiagramm erstellt.
Seinen neun Feldern, die den acht Himmelsrichtungen und der Mitte entsprechen, werden nach bestimmtem, mathematischem Prinzip drei Zahlen zugeordnet, die den „Sternen“ entsprechen und individuelle Eigenschaften repräsentieren. Die Berechnung dieser Sterne lernen Berater in professionellen Ausbildungen, und wenn es schneller gehen soll, dann stehen auch diverse Berechnungen der Fliegenden Sterne kostenlos online zur Verfügung.
Das Sternendiagramm alleine reicht nicht aus, um eine Analyse durchzuführen und geeignete Empfehlung auszuarbeiten. Dazu braucht man sehr gute Kenntnisse über die Trigramme, den Einfluss von Landschaftsformen und über diverse Regeln zur Interpretation der Sternenkombination.
Der Aufwand lohnt sich in jedem Fall, besonders dann, wenn es nicht nur um schönes Wohnen, sondern um effektive Unterstützung im Sinne einer Lebensberatung geht. Die „Fliegenden Sterne“ machen die Wechselwirkung zwischen einem Haus oder einer Wohnung und seinen Bewohner so deutlich und transparent wie keine andere Methode.
Lassen Sie sich überraschen, in einer Beitragsreihe stellen wir Ihnen in Kürze eine komplette Feng Shui Analyse an einem Fallbeispiel vor.
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